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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod
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Erstickenden an. Gleich darauf freilich folgte ein leichtes Knacken. Pruster stutzte. Er lief zu dem Gerät der Sprechanlage, das auf dem Schreibtisch der abwesenden Sekretärin stand.
    »Er hat abgeschaltet«, sagte Pruster mit großen Augen. »Mann, er hat abgeschaltet! Das hat er noch nie gemacht! Muß der einen Narren an diesem Bubi gefressen haben!«
    Die anderen schwiegen. Wenn auch die Sprechanlage abgeschaltet war, sie fühlten sich doch nicht sicher. Wer spurlos in abgeschlossene Räume eindringen und daraus wieder verschwinden konnte, der brachte es vielleicht auch fertig, durch Wände hindurchzuhören.
    »Alles herhören!« tönte es nach einer Weile wieder aus dem Lautsprecher. Und sie zuckten unwillkürlich zusammen, als sie diese leise unpersönliche Stimme plötzlich so schneidend scharf vernahmen. »Wir werden das nicht auf uns sitzen lassen. Jetzt ist es genug. Seit Jahr und Tag liefern wir nur noch Rückzugsgefechte. Wir lassen uns aus einer Position nach der anderen herausdrängen. Jetzt ist Schluß. Dieser Cotton kommt auf die Abschußliste. Ich will, daß er umgelegt wird. Und zwar schnellstens. Immer wieder ist es Cotton, wenn uns Schwierigkeiten entstehen. Damit wird Schluß gemacht. Wer ist dafür, daß mein Vorschlag ausgeführt wird?«
    Ihre Arme fuhren so schnell hoch, als wären sie alle hypnotisiert. Hopkins reckte seinen Arm am weitesten, und er beeilte sich, das Ergebnis dieser seltsamen Abstimmung mitzuteilen: »Einstimmig für Cottons Tod, Sir«, sagte er schnell.
    »Gut«, sagte die Stimme eiskalt. »Dann kümmern Sie sich darum, Myers. Auch die Frau, die den Stein ins Rollen brachte. Binnen vierundzwanzig Stunden will ich die Vollzugsmeldung. Erledigt vor allem diesen verdammten Cotton. Er muß endlich aus New York verschwinden.«
    ***
    »Kriminalbeamter sollte man werden«, sagte Phil, als sie uns aus der Lichtbildstelle die Aufnahmen brachten. Wir hatten jede Karteikarte aus dem Wäscher eiwagen fotografiert und jetzt die Bilder entwickeln lassen. Sie waren gestochen scharf, und man konnte jede Zahl erkennen.
    »Was hast du gesagt?« brummte ich und hob den Kopf von den Aufnahmen.
    »Ich sagte: Kriminalbeamter sollte man werden!«
    »Wer? Du? Die brauchen doch ein Mindestmaß -an Intelligenz. Wie kommst du überhaupt auf die Idee?«
    »Ich dachte nur. Das Wort Beamter darin erinnert mich so an ein gemütliches Bürodasein, pünktlichen Feierabend, regelmäßige Gehaltserhöhungen…«
    »Hör auf, zu phantasieren. Wo gibt’s denn so was? Sieh dir lieber mal die Aufnahmen an! Und überlege, was wir jetzt tun können. Wir können unsere Anklage nicht nur auf die Aussage von Linda Benson stützen. Du weißt doch, wie so was läuft. Dieser Nick stellt alles in Abrede, die Organisation stellt ihm einen vorzüglichen Anwalt, es steht Aussage gegen Aussage, und die Sache endet mit Freispruch. Was für uns gleichbedeutend mit einer zum Himmel schreienden Niederlage wäre. Wenn das FBI verhaftet, muß es zur Verurteilung kommen. Du kennst doch unser Prinzip.«
    »Ich habe schon mal davon gehört, ja«, gab Phil zu. »Aber ich will dir mal was anderes sagen: Es gibt überhaupt keinen Beweis dafür, daß die Burschen nicht doch auf eigene Rechnung gearbeitet haben. Wer sagt denn, daß wirklich eine Organisation hinter ihnen steht? Wenn die nun völlig privatim mit einem bißchen Kapital angefangen haben und ihr Verleihgeschäft allmählich ausweiteten nach dem Maß der eingehenden Zinsen?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Als sie dich beim FBI genommen haben, muß Sonnenfinsternis und Stromsperre zugleich gewesen sein. Auf den Karten ist eigens eine Rubrik freigehalten für die Leihgelder — oder? Die Wäscherei läßt doch solche Karten nicht drucken, wenn sie die Rubrik gar nicht braucht!«
    »Hm, das ist ein Argument«, räumte Phil ein. »Dann wäre unsere nächste Aufgabe, die Karteikarten aller anderen Fahrer in die Hand zu bekommen, damit wir einen Überblick bekommen. Und damit wir alle anderen Opfer dieser Wucherer aufsuchen können. Es muß doch möglich sein, diese Mauer des Schweigens wenigstens an drei, vier Stellen zu durchlöchern.«
    »Häng dich an die Strippe«, sagte ich. »Du rufst die Handelskammer an, ich das Finanzamt. Wir wollen alles Zusammentragen, was es über die Wäsche-' rei zu erfahren gibt. Dem Betrieb nach muß es ein ziemlich großer Laden sein. Wenn die auch noch Geld im großen Maßstab verleihen, dürfte sich die Steuerfahndung ebenfalls dafür
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