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Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Titel: Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn
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mitnehmen?«
    »Nein, aber wir Frauen wurden aufgefordert, unseren Schmuck zu retten. Natürlich wurde er allen an Bord des Frachters prompt von den Gangstern abgenommen.«
    »Wohin ging die Fahrt?«
    »Ich weiß es nicht. Wir wurden gezwungen, unter Deck zu bleiben. Es waren schreckliche Tage und Nächte! Die Gangster gaben jedem von uns eine sehr schmutzige Wolldecke. Damit mußten wir es uns, so gut es ging, in den Laderäumen bequem machen. Die Wasser Zuteilung war knapp, und es gab nicht genügend Toiletten. Wir erhielten nur kalte Verpflegung, und davon nicht einmal genug.«
    Ich hatte noch immer das Gefühl, daß wir belauscht wurden, ließ es mir aber nicht anmerken.
    »Wie hieß der Frachter?« fragte ich das Mädchen.
    »Der Name war überpinselt worden. Es war ein altes Schiff, irgendein Seelenverkäufer, der kurz vor dem Verschrotten stand und den die Piraten gekauft oder gestohlen hatten, um die Passagiere des Luxusschiffes kidnappen zu können. Es war eine sehr sorgfältig geplante Aktion. Selbstverständlich gehörte die Explosion im Maschinenraum der ›Diana Mortimer‹ dazu. Vermutlich wurde sie durch eine Zeitbombe ausgelöst. Es ist auch denkbar, daß ein Besatzungsmitglied der ›Diana Mortimer‹ von den Gangstern bestochen wurde.«
    »Ein Schiff läßt sich nicht wie ein Auto stehlen«, sagte ich. »Es ist auch nicht ganz einfach, es zu kaufen oder zu verkaufen. Schiffe sind bei Lloyd in London registriert und versicherungstechnisch vielerlei Bestimmungen und Kontrollen unterworfen.«
    »Davon verstehe ich nichts«, sagte Pryscilla Rayburn. »Fest steht, daß wir von den Gangstern gekidnappt wurden!«
    »Wo wurden Sie an Land gesetzt?«
    »In irgendeiner Bucht, und zwar bei Nacht. Wir wurden auf Lastwagen verladen und landeinwärts gefahren. Ich kann nicht einmal sagen, ob das eine Insel war oder ob wir uns auf dem Festland befanden.«
    »Warum hat sich der Gangsterboß erst jetzt bei uns gemeldet?« wollte ich wissen.
    »Oh, die Burschen waren nicht müßig«, meinte sie. »Sie waren vollauf damit beschäftigt, Auskünfte über den gesellschaftlichen und finanziellen Status ihrer Gefangenen einzuholen.«
    »Haben die Gangster Ihnen aufgetragen, mir bestimmte Forderungen zu nennen?« erkundigte ich mich.
    »Nein«, antwortete Pryscilla Rayburn. »Ich soll Ihnen nur sagen, daß sie keine Mätzchen dulden werden und nur dann für die Sicherheit ihrer Gefangenen garantieren, wenn das Lösegeld gezahlt wird.«
    »Was soll mit Ihnen geschehen?«
    »Ich bin frei«, sagte Pryscilla. »Das wurde mir von den Gangstern zugesichert.«
    »Demzufolge darf ich Sie mit nach New York zurücknehmen?« fragte ich. »Darum möchte ich Sie bitten.«
    »Worauf warten wir noch?« fragte ich und erhob mich. »Fahren wir los.«
    »Einen Augenblick noch, bitte. Wie wird es jetzt weitergehen?« wollte das Mädchen wissen.
    »Das hängt nicht nur von mir ab«, sagte ich ausweichend.
    »Die Gangster werden mich anrufen«, meinte Pryscilla Rayburn. »Sie erwarten, daß Sie ihnen ein paar Konzessionen machen. Meine Story soll veröffentlicht werden. Die Welt soll erfahren, daß die Passagiere und die Besatzung der ›Diana Mortimer‹ noch am Leben 5ind.«
    »Ich kann mir denken, daß die Gangster darauf großen Wert legen«, sagte ich. »Denn ohne diese Nachricht wären alle geplanten Erpressungsversuche nutzlos.«
    »Das ist mir klar. Ich denke aber nicht an das Geld, das die Gangster fordern. Ich denke an die Menschenleben, die sich in ihrer Hand befinden. Diese Gangster schrecken vor nichts zurück — das haben sie bewiesen.«
    Ich nippte an meinem Glas. »Es sind, wenn ich Sie recht verstanden habe, rund zwei Dutzend Männer, die sich an der Aktion beteiligt haben…«
    »Es sind gewiß mehr«, unterbrach mich das Girl. »Die Drahtzieher sitzen irgendwo in Amerika. Das Unternehmen war genau geplant. Es hat Millionen gekostet — und die zwei Dutzend Mitarbeiter warten auf ihren Anteil. Wir dürfen uns also nicht wundern, daß die Gangster mit einer hohen Beute rechnen. Sie brauchen einen großen Teil des Geldes, um ihre phantastischen Unkosten zu decken.«
    »Wie lange war der Frachter unterwegs, ehe er die Gefangenen an Land setzte?«
    »Darüber darf ich nicht sprechen, Sir. Man hat es mir verboten. Ich muß mich daran halten — schon aus Rücksicht auf die Gefangenen. Viele von ihnen sind während der Kreuzfahrt meine Freunde geworden. Ich darf sie nicht gefährden. Ich will, daß sie lebend dieses Abenteuer
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