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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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bestimmten Berufen, zu denen auch der des Piloten gehört, nicht heiraten sollen.«
    »Sie sind verheiratet?«
    »Ja.«
    Phil fiel es sehr schwer, jetzt zum Kern der Sache zu kommen. Aber es mußte sein.
    »Haben Sie Kinder?« fragte er aber noch, um noch einen Moment Zeit zu gewinnen.
    »Nein. Was haben Sie auf Lager, Decker. ’raus damit!«
    »Bellworth, ich glaube, daß ich jetzt weiß, warum der Mordanschlag auf Pullham verübt wurde. Er durfte auf keinen Fall im entscheidenden Moment fliegen. Sie müssen fliegen.«
    »Warum?«
    »Weil man offensichtlich Pullham nicht unter Druck setzen kann. Er hat keine Angehörigen…«
    Bellworth sprang aus seinem Sessel auf. »Decker! Sie glauben, daß meine Frau… Entschuldigen Sie einen Moment, ich möchte anrufen!«
    »Nein«, sagte Phil hart. »Mit einem Anruf könnten Sie die größte Gefahr heraufbeschwören. Wir müssen jetzt alles so laufenlassen, wie es die andere Seite haben will.«
    »Wissen Sie, was Sie da verlangen?«
    »Ja«, sagte Phil. »Ich weiß es. Bellworth, wenn das stimmt, was wir vermuten, dann müssen wir mit allem rechnen, falls die Gegenseite erkennt, daß wir Bescheid wissen.«
    Fast eine ganze Minute blieb der Pilot Jack Bellworth regungslos stehen und starrte vor sich hin.
    »Kennen Sie einen Ausweg?« fragte er dann.
    »Ich hoffe es. Hören Sie zu!«
    ***
    Wir hatten alles genau überlegt, und der Plan war theoretisch durchaus zu verwirklichen. Doch jetzt schien er an seiner Perfektion zu scheitern.
    Ich lag im Wasser des East River und hielt mich an einem Stahlseil des Frachters »Flying Bird« fest. Schon in dem Moment, als ich zum erstenmal nach dem Seil gegriffen hatte, war mir die Tücke des Objektes klargeworden.
    Ich trug einen nassen Gummianzug. Die Trosse bestand aus nassem Stahl. Wer es jemals ausprobiert hat, weiß, wie groß der Reibungswiderstand von nassem Gummi auf nassem Stahl ist.
    Leider hatten wir daran vorher nicht gedacht. Jetzt war es zu spät. Es war unmöglich, aus diesem Gummianzug herauszukommen. Ebenso unmöglich aber war es, mit dem glitschigen Dreß an der nassen Trosse emporzuklettern. Bei jedem Versuch rutschte ich sofort in das Wasser zurück. Außerdem gelang es mir im Wasser nicht, die Schwimmflossen abzustreifen.
    Aufgeben, dachte ich. Doch im gleichen Moment verwarf ich den Gedanken wieder. Irgendwie mußte ich zu einer Lösung kommen.
    Sie kam schneller, als ich gedacht hatte. Und zwar vorerst in Form eines Sirenentones vom Strom her. Ich drehte mich um und sah ein kleines dunkles Fahrzeug auf den Frachter zukommen. Nur drei Positionslampen leuchteten durch die Dunkelheit.
    Der Schlepper war eingetroffen.
    Im gleichen Moment, als ich das begriffen hatte, hörte ich hoch über mir Kommandorufe. Schwere Schritte knallten auf Eisenplatten. Wieder ein Kommando.
    Plötzlich ging ein Ruck durch die Trosse, an der ich mich festhielt. Meine Hände rutschten ab. Im nächsten Moment mußte ich einfach in die trüben Fluten klatschen. Oben würde man es vielleicht hören.
    Vorhin, als ich quer zum Strom schwimmen mußte, hatte sich die Zeit endlos gedehnt. Jetzi war es umgekehrt. Alles ging rasend schnell. Irgend etwas drückte von unten gegen meine Füße. Es war der Anker.
    Ich fühlte mich höher gehoben. Unter mir knallte irgend etwas schwer gegen den Schiffsrumpf. Und höher ging es. Viel schneller, als es mir jetzt recht war. Ich kam mir vor wie in einem Expreßlift. Das Wasser lief mir in die Augen, während ich nach oben starrte. Plötzlich sah ich eine große runde Öffnung, durch die das Stahlseil verschwand. Endstation für mich. So oder so.
    Immer näher kam die Öffnung.
    Sekunden blieben mir noch, um einen Ausweg zu finden. Vor Stunden, als ich mir in der letzten Dämmerung durch ein Fernglas vom River her die Situation betrachtet hatte, sah alles noch ganz anders aus — viel einfacher!
    Das war die Theorie gewesen. Jetzt erlebte ich die Praxis. Sie ließ mir eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder von dem schweren Ding, auf dem ich stand, an der äußeren Bordwand wie eine Fliege zerquetscht zu werden oder mich fallen zu lassen. Mit einigem Glück konnte ich im Wasser landen.
    Ich tat aber das dritte, nämlich gar nichts.
    Von oben kam wieder ein Kommando. Mein Lift stoppte augenblicklich.
    Nette Menschen, dachte ich. Der untere Rand des großen dunklen Loches, durch das das Seil gelaufen war, befand sich in bequemer Reichweite. Ich brauchte eigentlich nur noch einzusteigen.
    Das allerdings ließ
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