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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche
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Ward nahm den breitrandigen Hut ab und schüttelte das hochgesteckte rote Haar, so daß es auseinanderfiel. »Ich will hier nicht erkannt werden«, sagte sie. »Jetzt nicht und nicht später.«
    »Guter Gedanke«, lobte Chilton. Er streckte sie Hand aus. »Das Geld!«
    »Das Paket kam mit der Nachmittagspost. Es enthielt genau dreißigtausend Dollar!«
    »Und Dorrow hat dir noch keine neuen Anweisungen erteilt?«
    »Noch nicht.«
    Chilton ließ sich wieder in den Sessel fallen. »Dann, meine Liebe, erteile ich dir hiermit die Anweisung, die für Mr. Dorrow bestimmten dreißigtausend Dollar mir zu treuen Händen zu übergeben.«
    Florence Ward begann, die Taschen des Trenchcoats zu leeren. Ein Päckchen nach dem anderen warf sie auf den Tisch. Chilton zählte laut mit. »Fünfzehntausend, zwanzigtausend, fünfundzwanzigtausend…« Rivera trat hinter seinen Kumpan und starrte auf die Geldbündel, die sich auf dem Tisch häuften.
    »Achtundzwanzigtausend, neunundzwanzigtausend, dreißigtausend.« Chilton lachte. »Eine weitere Anzahlung für uns aus Mr. Brooks großem Vermögen.« Er legte beide Hände auf die Notenpäckchen. »Es beginnt, sich zu lohnen.«
    »Ich habe noch etwas für dich, Chilton«, sagte Florence Ward. Die Gangster sahen auf und starrten in die Mündung einer Pistole.
    ***
    »Wann nahm Chilton Ihnen das Geld ab?« fragte ich Constance Brook.
    »Am Vormittag. Sie warteten auf mich, als ich aus dem Bürohaus kam. Sie stiegen zu mir in den Wagen. Ich wußte nicht, daß die Aktentasche Geld enthielt.«
    »Wußten Chilton und Rivera es?«
    »Anscheinend nicht, Rivera öffnete die Aktentasche, und er schien überrascht zu sein. Sie zwangen mich, auf das oberste Deck eines Parkhauses zu fahren. Sie wollten von mir erfahren, wem ich die Tasche überbringen sollte. Ich wußte es nicht. Ich hatte lediglich den Auftrag, die Tasche immer bei mir zu tragen. Genau wie Sie später, fragte mich auch Chilton, wohin ich an diesem Tag gehen und wen ich treffen wollte, und ich mußte seine Fragen beantworten, wenn ich nicht geschlagen werden wollte.«
    »Behielten Chilton und Rivera das Geld?«
    Constance Brook nickte. »Sie stopften ihre Taschen damit voll.«
    »Wo kann ich telefonieren?«
    »Der Apparat steht im Wohnraum!« Sie hielt mich am Jackenärmel fest. »Mr. Cotton, was geschieht mit meinem Vater?«
    Ich zog es vor, ihr nicht die volle Wahrheit zu sagen. »Das hängt von Chiltons Aussagen ab. Vielleicht hat er nur geblufft.«
    Ich mußte mir den Weg in den Wohnraum durch die Menge von Constance Brooks Gästen bahnen. Ich nahm einem Mädchen, das gerade telefonierte, den Hörer aus der Hand, schob das Girl zur Seite und wählte die Nummer des Distriktbüros. »Gebt mir Phil!« bat ich.
    Sekunden später hörte ich die Stimme meines Freundes. »Ich habe eine Aussage von Constance Brook, die es uns ermöglicht, Chilton und Rivera festzusetzen. Ich fahre sofort nach Williamsburg. Schick einen Mann in die Christopher Street. Er soll sich um Constance Brook kümmern. Komm selbst nach Williamsburg. Ich weiß nicht, ob Chilton und Rivera stillhalten werden.«
    »Geht in Ordnung«, antwortete Phil knapp.
    Als ich die Wohnung verließ, sah ich Constance Brook in der Türöffnung zur Küche stehen. Sie blickte mir nach. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt.
    ***
    Ein aufgesetzter Schalldämpfer verlängerte und verdickte den Lauf der Pistole. Florence Wards Hand hielt die Waffe mit gelassener Sicherheit. Der Finger lag am Abzug.
    Chilton blickte von unten zu der Frau hoch. Ein unsicheres Grinsen überzog sein Gesicht, verschwand, tauchte wieder auf. »Soll das ein Witz sein?« fragte er.
    »Nein.« In Florence Wards grünen Augen glomm ein dunkles Feuer.
    »Willst du die Rolle von James Dorrow spielen?«
    »Ich bin James Dorrow«, antwortete sie. Ihre Hand flog hoch. Aus der Mündung der Waffe zuckte bläuliches Feuer. Chiltons Körper krampfte sich in panischem Entsetzen zusammen. Wie ein furchtbarer Blitz zuckte die Gewißheit durch sein Gehirn: Sie knallt mich ab. Als das dumpfe Plopp des Schusses sein Ohr erreichte, wußte er, daß die Kugel nicht ihn getroffen hatte. Er schrie auf. Ein harter Gegenstand fiel auf seine Schulter, polterte auf den Boden. Er sah den Colt seines Freundes Rivera, aber er war unfähig, eine Bewegung zu machen.
    Das alles spielte sich in weniger als einer Sekunde ab. Als Rivera versucht hatte, den Colt, den er noch in der Hand hielt, hochzureißen, hatte ihm Florence Ward
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