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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder
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Er sah für sich nur eine einzige Chance. Er mußte schnell losschlagen. Und dann mußte er versuchen, sowohl Clinch und seine Leute als auch Irvin Rüssel abzuschütteln. Es war ihm gleich, wie hoch die Beute sein würde. Zehntausend Dollar würden ihm jetzt ebenso willkommen sein wie hunderttausend.
    Nur weg von hier, dachte er.
    »Du hast ja mächtig Angst!« stellte Clinch grinsend fest.
    »Ja, die habe ich! Deshalb will ich die Sache hinter mich bringen!« Melburn merkte nicht, daß Clinch ihm eine raffinierte Falle stellen wollte. Clinch kannte bis zu diesem Moment nicht den Plan Melburns. Er wußte nur, daß es üm das Geld aus einer Supermarktkasse ging. Mehr hatte ihm Melburn nicht verraten. Clinch dachte nicht daran, die zu erwartende Beute mit Melburn zu teilen. Er wußte, daß Melburn nicht nur seine letzten Reserven mobilisiert, sondern auch von einem Syndikat ein bald fälliges Darlehen aufgenommen hatte. Damit hatte er das neue Unternehmen finanziert. Zu dem Druck, ein erfolgreiches Unternehmen auf die Beine stellen zu müssen, kam jetzt auch noch die Sorge um die Rückzahlung. Er ist reif, dachte Clinch.
    »Okay«, sagte er mit der Stimme eines Mannes, der zum Nachgeben bereit ist. »An mir soll es nicht liegen. Wenn du meinst, daß es richtiger ist, kann es morgen losgegen.«
    Melburn atmete auf. »Es ist alles vorbereitet. Deine Leute brauchen nur noch einzusteigen.«
    Doch Fred Clinch schüttelte entschieden den Kopf. »Kommt nicht in Frage, Charly. Ich bin für meine Leute verantwortlich. Wenn wir etwas machen, dann machen wir es riditig. Meine Leute sind abrufbereit. Wenn du willst, daß sie morgen für dich arbeiten, rufe ich sie jetzt an. Dann treffen wir uns heute abend hier. Und du wirst deinen Plän in allen Einzelheiten erklären, damit die Sache so funktioniert, als wenn die Army in einem Manöver wäre. Ist das okay?«
    Melburn ging nachdenkend etliche Schritte auf und ab. »Es genügt doch, wenn wir uns morgen treffen.«
    »Nein, das genügt nicht. Ich sage dir noch einmal, daß ich für meine Leute verantwortlich bin. Deshalb werden wir die Sache bis in die letzte Einzelheit besprechen. Hier, bei dir!«
    Die Hauptsache verschwieg Fred Clinch. Er verschwieg, daß er in den Besitz des Planes kommen wollte. Er verschwieg auch, daß er dann die Sache allein durchführen wollte — mit seinen Leuten. Und er verschwieg, daß er Melburn nur noch kurze Zeit leben lassen wollte. So lange, bis er alle Einzelheiten seines Planes ausgeplaudert hatte.
    »Einverstanden!« sagte Melburn endlich. Er wußte selbst, daß er keine andere Wahl hatte.
    Clinch reagierte, ohne einen Kommentar zu geben. Er griff zum Telefon und wählte eine Nummer, die Melburn nicht erkennen konnte.
    »Ron«, sprach Clinch ins Telefon, »du weißt, wo ich bin. Werft euch fein in Schale, damit euch die vornehmen Pinsel hier im Hotel nicht an die frische Luft setzen, und kommt heute abend um sechs zu mir. Es geht los!«
    »Warum erst um sechs?« wollte Melburn wissen.
    Clinch antwortete: »Weil wir zwei vorher nach Long Island fahren. Ich will am Grab von unserem lieben Freund Rüssel ein paar Blumen niederlegen!«
    ***
    »Was sagt Ihr Computer?« begrüßte ich Tony Boone.
    Er entlockte seiner Pfeife eine große Rauchwolke. »Es hat eine Weile gedauert, bis ich das richtige Programm ausgearbeitet hatte. Die Karten, die er gleich auswerfen wird«, erläuterte Tony, »werden uns alle unsere Bekannten nennen, denen irgendwo einmal das Aussehen operativ geändert wurde. Soweit bekannt, nennt unser Computer auch die Ärzte, die das gemacht haben. Dazu können Sie nicht nur die Ärzte fragen, sondern auch alle diejenigen von unseren Kunden, die sich ein neues Gesicht besorgt, es uns aber noch nicht verraten haben.«
    »Das ist gut«, nickte ich.
    Tony Boone schaute mich interessiert an. Ich bemerkte, wie es hinter seiner hohen Stirn unter dem Bürstenhaarschnitt arbeitete.
    »Was überlegen Sie, Tony?«
    Er grinste mich an. »Würde mich mal interessieren, wer Ihnen Ihr neues Gesicht gemacht hat, Jerry. Man kann ja nie wissen, vielleicht gefalle ich mir eines Tages auch nicht mehr. Was haben Sie dafür bezahlt?«
    »Sehen Sie, Tony, Sie wissen gar nicht, bei welch noblen Arbeitgebern Sie beschäftigt sind. Mein neues Gesicht hat mir unsere Regierung bezahlt. Falls Sie entsprechende Wünsche haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an das FBI, in diesem Fall vertreten von Mr. John D. High. Hier im Haus.«
    Der Computer meldete sich mit
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