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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben
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Boro Hall, bitte«, sagte sie beim Einsteigen. Der Fahrer nickte gleichmütig und brachte sie binnen weniger Minuten zu dem nahen Ziel. June entlohnte den Fahrer und schaute sich um. Niemand war ihr gefolgt. Sie ging die Fulton Street hinab und betrat einen nur mäßig beleuchteten Parkplatz, der zu einem Supermarkt gehörte. In der hinteren Reihe stand ein unauffälliger grauer Ford, Baujahr 65. June stieg ein.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Hallo«, sagte Eimer. »Alles okay?«
    »Mir ist niemand gefolgt. Was ist los? Warum küßt du mich nicht?«
    Stork hielt das Lenkrad so fest umspannt, daß seine Knöchel weiß und spitz hervortraten. Er atmete rasch und erregt.
    »Sie sind tot«, murmelte er. Dann riß er den Kopf herum und starrte June an. »Tot!« schrie er. »Hörst du? Tot, tot, tot!«
    »Schrei bitte nicht so«, sagte June und rückte von ihm ab.
    »Ich habe gehört, was passiert ist.« Eimer Stork ließ seinen Kopf auf das Lenkrad sinken. »Tot«, murmelte er.
    »Wir sollten froh sein, daß das hinter uns liegt«, meinte June leise.
    »Sie waren unsere Freunde.«.
    »Das waren sie nicht«, behauptete June scharf. »Sie haben sich an mich herangemaght. Du hättest mal hören sollen, was sie bei dieser Gelegenheit über dich sagten! Sie wollten dich aus dem Weg räumen. Beide wollten mit mir und dem Geld verschwinden — auf Kosten der anderen. Als mir klarwurde, was sie für Lumpen waren, schlug ich dir vor, sie beseitigen zu lassen.«
    »Beseitigen zu lassen!« stöhnte Eimer und hob den Kopf. »Lieber Himmel, wo hast du bloß diese Ausdrucksweise her!«
    »Bitte, Eimer!« sagte June. »Du hast es nötig, plötzlich in Moral zu machen! Muß ich dich daran erinnern, daß du Mandy Rowles erschossen hast?«
    »Das war etwas anderes. Er war ein bezahlter Killer, der dich töten wollte. Es ist nicht schade um ihn.«
    »Und Rex und Derek wollten dich aufs Kreuz legen! Da sie vorgaben, deine Freunde zu sein, ist das fast noch schlimmer. Ich bedaure ihren Tod nicht. Jetzt ist unser Weg frei.«
    »So einfach ist das nicht. Wo sollen wir denn hingehen?« fragte Eimer.
    »Fahr los — ’raus nach Long Island. Hast du die Nummernschilder ausgewechselt? Hast du die neuen Papiere dabei?«
    Stork nickte und drückte auf den Anlasser. »Den Papieren und der Autonummer zufolge stammen wir aus Cincinatti. Du heißt jetzt Jane Forbish, und ich Kenwood. Mike Kenwood. Es wird am besten sein, wir beginnen probeweise damit, uns mit Jane und Mike anzureden. Wir können uns später keine Versprecher leisten. Das würde uns das Genick brechen. Denk also bitte daran — ab sofort heiße ich Mike!«
    Stork fuhr los. June lehnte sich entspannt zurück, während Eimer Stork sehr konzentriert am Lenkrad saß und immer wieder im Rückspiegel kontrollierte, ob sie verfolgt wurden.
    »In zwei Wochen ist der ganze Trubel vorüber, dann hat sich die Lage entspannt«, meinte June mit verträumt klingender Stimme. »Wir werden das Geld bergen und damit aus New York verschwinden.«
    »Wohin?«
    »Ist doch egal! Ich plädiere für San Franzisko, aber mir ist auch Los Angeles oder Philadelphia recht. Wir lassen uns in irgendeiner amerikanischen Großstadt nieder und sind dort glücklich, du und ich — mit siebenhunderttausend Dollar!«
    »An dem Geld klebt Blut — das Blut unserer Freunde«, sagte Eimer bitter.
    »Hör schon auf damit! Geld ist nun mal schmutzig, stinkt aber nicht.«
    »Mir wäre es lieber, wenn wir Amerika verließen«, sagte Stork. »Hier sitzt uns das FBI im Nacken. Auf die Dauer können uns weder gefärbte Haare noch gefälschte Pässe oder eine Brille mit Fensterglas dagegen schützen.«
    »Wir haben einen viel besseren Schutz«, sagte June. »Das sind die vielen Verbrechen, die man nach uns verüben wird. Sie werden das FBI in Trab halten.«
    »Solange das Geld nicht in unseren Händen ist, bin ich nicht sicher«, sagte Eimer Stork. »Ich wette, sie suchen den Seegrund noch mal ab.«
    June blickte Eimer unruhig an. »Hast du mir nicht erklärt, daß die Unterwasserhöhle praktisch unauffindbar ist?«
    »Wir haben, nachdem die Boxen darin versteckt wurden, einige Steinblöcke vor den Eingang gewälzt. Es könnte jedoch sein, daß wir nicht die einzigen sind, die die Höhle kennen. Stell dir bloß mal vor, was geschieht, wenn ein Sporttaucher aus der Gegend vor der Höhle aufkreuzt und plötzlich entdeckt, daß der Eingang verrammelt ist. Er wird sich seine eigenen Gedanken darüber machen und prompt die Polizei
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