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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben
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Leaven enden werden, wenn Sie den Mund aufmachen. Stimmt es?«
    Webster schaute mich an. »Ich kann doch nichts dafür«, murmelte er. »Ich bin schon so alt…«
    Behutsam versuchte ich ihn zu beruhigen. Denn noch immer stand Angst in seinen Augen. »Hören Sie zu, Mr. Webster«, sagte ich. »Sie stehen auch als Pensionär nicht außerhalb der menschlichen Gemeinschaft. Sie haben ihr gegenüber Pflichten, und diese Gemeinschaft wiederum hat die Aufgabe, für Ihr Wohl einzustehen. Letzten Endes mußten die beiden jungen Männer sterben, weil sie sich dieser Wechselwirkung entzogen hatten. Wirklich gefährdet sind Sie — oder ein anderer — nur dann, wenn Sie aus dem Erlebten nichts lernen und sich außerhalb der Gemeinschaft bewegen.«
    Er winkte ab. »Es ist schon gut, G-man«, sagte er leise. »Ich weiß ja längst, daß ich vieles falsch gemacht habe. Ich war der Situation nicht gewachsen. Ich hatte nicht genügend Mumm in den Knochen, um dem Sheriff die Wahrheit zu sagen. Ich zitterte um mein Leben, das war’s. Die Burschen zwangen mich dazu, sie hier zu verstecken, aber ich hätte es schaffen können, ihnen ein Schnippchen zu schlagen. Ich wünschte, ich hätte es getan. Sie würden dann noch leben — wenn auch im Gefängnis.«
    »Wann kamen die Mörder?«
    »So gegen halb drei.«
    »Beschreiben Sie sie mir.«
    Webster schilderte das Aussehen der Gangster mit umständlicher Genauigkeit. Es stand außer Zweifel, daß es sich bei den Tätern um die beiden Typen handelte, die mich am Bootsschuppen mit einer MP bedroht hatten.
    »Wo ist der dritte?« fragte ich. »Wo ist Sunderman?«
    Webster zuckte hilflos mit der Schulter. »Der Dunkelhaarige war nur kurz hier. Er haute eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Gangster ab.«
    »Wo sind die Stahlboxen mit der Beute?« fragte ich.
    »Ich kann Ihnen versichern, daß sie sich niemals auf meinem Grundstück befunden haben«, antwortete er.
    »Haben die Burschen nicht darüber gesprochen?«
    »Nicht in meiner Gegenwart.« Er schloß die Augen und umkrallte mit seinen braunen hageren Händen die Sessellehnen. »Ich werde dieses schreckliche Geschehen nicht vergessen, Mister. Die Mörder standen plötzlich auf der Türschwelle — und Sekunden später spazierten die jungen Männer von der Terrasse herein! Im nächsten Moment fielen die Schüsse. Ich dachte, das sei mein Ende. Aber als der Spuk vorüber war, lagen nur die jungen Burschen am Boden. Die Mörder schleppten ihre Opfer in den Schuppen. Dann kamen die Gangster zurück. Ich hatte mich nicht vom Fleck rühren können, ich war wie gelähmt. Die Killer schärften mir ein, den Mund zu halten. Sie schworen mir, mich zu töten, wenn ich was sagen würde. Daran habe ich mich gehalten. Aber wenn ich an die Toten im Schuppen dachte, hätte ich fast den Verstand verloren.«
    »Haben die Mörder nach der Beute gesucht?«
    »Fast eine Stunde lang. Ich mußte währenddessen bei ihnen sein. Einer von ihnen nahm mich in die Mangel. Er schien zu glauben, daß ich mir das Geld unter den Nagel reißen wollte. Er schlug mich zusammen, um mich zum Sprechen zu bringen. Ich konnte ihm nur immer wieder versichern, daß ich keine Ahnung habe, wo die Beute versteckt ist. Erst als sein Komplice ihn beruhigte, zogen sie wieder ab.«
    »Mit was für einem Wagen waren sie hier?«
    »Keine Ahnung, G-man… Sie parkten nicht vor dem Grundstück, und ich hatte Angst, ihnen nachzuschnüffeln. Ich war froh, als sie endlich gegangen waren.«
    Ich nickte und trat ans Telefon, um die Mordkommission zu verständigen.
    ***
    June Forster trat an das Fenster des abgedunkelten Zimmers und blickte auf die Straße. Sie sah den Chevy unter der Laterne parken und verzog spöttisch die Lippen. Diese Polizisten waren wirklich einfallslose Burschen! June machte kehrt und verließ die Wohnung. Sie hatte sich eine dunkle Perücke aufgesetzt. Hut und Mantel ließen sie älter erscheinen.
    Der Lift brachte sie ins Erdgeschoß. June durcheilte die Halle und erreichte den Hinterausgang. Er war unverschlossen. Aufatmend betrat sie den Hof. Sie schlüpfte durch die Zaunöffnung hinüber auf das Nachbargrundstück. Nachdem sie auf die gleiche Weise einen weiteren Zaun hinter sich gelassen hatte, schritt sie durch eine Toreinfahrt zur Straße.
    Sie stand jetzt hinter dem Chevy. Wenn der Revierdetektiv sie zufällig im Rückspiegel sehen sollte, würde er sie sicherlich nicht für June Forster halten.
    An der nächsten Straßenkreuzung stoppte June ein Taxi. »Zur
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