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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke
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begann zu zittern. Die beiden jungen Angestellten starrten nur erschrocken auf die Uniformierten. Man sah ihnen an, daß sie die Situation mehr als verwirrend empfanden. Cops der City Police als Täter bei einem Banküberfall?
    Lindsay hob das klappbare Stück Tresent4sch hoch, ging hindurch und verschwand im Hinterzimmer. Die Metalltür drückte er hinter sich wieder zu. Der Filialleiter hatte einen Becher Milch vor sich auf dem Schreibtisch stehen und eine Blechbüchse mit belegten Broten.
    »Tag«, sagte Lindsay. »Stehen Sie auf und drehen Sie sich um, Mister. Schon mal was von einem Derringer gehört?«
    Lindsay ließ die winzige Waffe mit den beiden übereinanderliegenden Läufen sehen. Der etwa vierzigjährige Mann verschluckte sich, fing an zu husten und warf den Milchbecher um. Lindsay war mit einem Schritt bei ihm und schlug ihm den Lauf der kurzen Waffe hart gegen den Hals.
    Der Filialleiter stieß einen unterdrückten Laut des Schmerzes aus.
    »Das ist nur ein Vorspiel«, warnte Lindsay. »Für den Fall, daß Sie nicht ein bißchen schneller tun, was ich Ihnen sage, gibt’s noch mehr, Mister!«
    Jetzt hatte es der Mann eilig. Lindsay dirigierte ihn so, daß er ihn im Auge behalten konnte, während er an dem Zahlenschloß des Tresors mit spitzen, überaus feinfühligen Fingern drehte. Er brauchte keine zehn, sondern nicht einmal ganze drei Minuten, bis er die schwere Tür aufziehen konnte. Unter seinem Jackett holte er eine kleine Falttasche hervor. Er packte Banknotenbündel hinein, bis kein Schein mehr im Tresor lag.
    »Schließen Sie die Tür da auf!« sagte Lindsay, nachdem er einmal kurz zurück in den Bankraum gelauscht hatte, wo alles still war.
    Lindsay zeigte auf die zweite Metalltür in diesem Hinterzimmer. Der Filialleiter zögerte nur eine Sekunde, dann griff er gehorsam zu dem Schlüssel in seiner Hosentasche. Als er die Tür aufziehen wollte, schlug Lindsay von hinten zu. Der Mann bekam den Schlag ziemlich genau auf die Mitte des Hinterkopfes und brach lautlos zusammen. Lindsay stellte sich dicht neben die Tür, zog sie einen Spalt breit auf und schielte hinaus.
    Auf dem Bahnsteig zog sich eine ganze Reihe von Geschäften hin. Aber in regelmäßigen Abständen gab es zwischen diesen Geschäften eine Passage, so daß man von einer Seite des Bahnsteigs hinüber zur anderen gehen konnte. Die Tür aus der Bankfiliale mündete in eine solche Passage. Lindsay ging hinaus, zog die Tür hinter sich dicht und ging schnellen Schrittes durch den kurzen Gang auf die andere Bahnsteigseite. Links waren fünf Telefonzellen in einer Reihe. Die mittlere war frei. Lindsay ging hinein und schob die Tür sorgfältig hinter sich zu. Er sah eine Weile hinaus auf den Bahnsteig, bis der Zug dort abfuhr. Als der letzte Wagen vorbeirollte und die Fahrgäste, die ausgestiegen waren, davongeeilt waren, lag der Bahnsteig für einen Moment verlassen da. Lindsay griff mit beiden Händen an sein rotbraunes, leicht gewelltes Haar. Ein kräftiger Ruck — und er hielt die Perücke in der Hand. Zum Vorschein kam ein kahl glänzender Schädel. Lindsay knüllte die Perücke zusammen und schob sie in seinen rechten Ärmel. Dann warf er eine Münze in den Zahlschlitz des Fernsprechers, nahm den Hörer auf und wählte 535 7700. Kurz darauf meldete sich eine weibliche Stimme mit den Worten: »Federal Bureau of Investigation.«
    ***
    Ein paar Leute reckten neugierig die Köpfe, als die Durchsage aus den Lautsprechern zum zweitenmal über die Bahnsteige hallte: »Lieutenant Alster wird dringend in seinem Office gebraucht! Ich wiederhole: Lieutenant Alster. Bitte melden Sie sich umgehend in Ihrem Office!«
    Ja, ich komme ja schon, dachte Alster, während er den Bahnsteig entlanghastete zum südlichen Ende. Er schob sich an Leuten vorbei, die auf den nächsten Zug warteten. Vor der hell beleuchteten Wand der Geschäftskioske sah er irgendwo einen uniformierten Polizisten stehen. Es war ein Mann der City Police. Wahrscheinlich fährt der Glückliche jetzt nach Hause, dachte Alster.
    Am Ende des Bahnsteigs führte eine Tür in einen Korridor. Vorn lagen zwei Räume der U-Bahn-Polizei: links das Wachzimmer und rechts das kleine Büro für den Lieutenant. Alster reckte den Kopf durch den Türspalt und rief dem Wachhabenden zu: »Was ist los, William? Warum werde ich ausgerufen?«.
    »Ein Anruf für Sie. Vom New Yorker FBI-Büro.«
    »Legen Sie’s ’rüber in mein Zimmer, William.«
    »Okay, Lieutenant.«
    Alster ließ sich in den
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