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Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0562 - Die Peitschenmaenner
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mußten sie auch sehen, wie sie damit fertig wurden. Sonst gab es nur eine Möglichkeit… Er dachte an Floyd Leeds, der in einer Baustelle im frisch gegossenen Beton schwamm.
    »Was steht ihr noch da!« schrie er die beiden an. »Haut ab!«
    Sie machten kehrt und verließen den fensterlosen Kellerraum, in dem sich die »Unterhaltung« abgespielt hatte.
    Roy Peltone wartete noch ein paar Minuten. Dann verließ auch er den Raum, der sich hinter den Heizungsräumen des Stadthauses befand. Peltone hatte ihn zu einer Art Zwischenquartier ausbauen lassen. Und diese Lösung bewährte sich. Ohne daß er seinen Posten bei Bürgermeister William Murdock für längere Zeit zu verlassen brauchte, behielt er alle Fäden der Organisation in der Hand.
    Roy Peltone hatte Pläne! Pläne, die einem anderen vielleicht nicht behagen würden, wenn er sie kannte. Denn Roy Peltone war nicht der Boß. Er war nur ausführendes Organ. Der eigentliche Drahtzieher blieb im Dunkel.
    Über eine schmale Treppe, die einem Mann gerade ausreichend Platz bot, gelangte er direkt in das Zimmer des Bürgermeisters.
    Murdock fuhr ängstlich herum, als er den Luftzug in seinem Rücken spürte. Sein Lächeln fiel matt aus. »Ich habe Sie schon vermißt, Peltone.«
    »So…«, sagte Roy gedehnt. Dann setzte -er sich abseits an seinen Schreibtisch und begann zu arbeiten. Er wußte, daß der Dicke das Schweigen nicht aushalten konnte. Und prompt kam auch die Frage: »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Roy Peltone hob den Kopf. »Was soll nicht in Ordnung sein, Mr. Murdock?« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Es ist übrigens schon spät. Ich würde Schluß machen an Ihrer Stelle. Überstunden werden einem Bürgermeister nicht vergütet.«
    Sofort erhob sich Murdock. Er watschelte zur Garderobe, nahm seinen Mantel vom Haken und setzte den Hut auf. »Wie Sie meinen, Peltone«, murmelte er dabei, »ganz wie Sie meinen.«
    Roy Peltone beobachtete den Dicken voller Abscheu. Der Kerl war ihm zu weich, auch als Marionettenbürgermeister. Es bestand immer die Gefahr, daß er umfiel, wenn ihm jemand die Daumenschrauben ansetzte.
    Und der Vorfall heute mit Cook gab ihm zu denken.
    »Bis morgen dann, Peltone«, verabschiedete sich Murdock.
    Roy nickte nur und schrieb weiter. Kaum hatte der Bürgermeister aber das Zimmer verlassen, entfaltete er eine fieberhafte Tätigkeit. Zuerst trat er an den großen Tresor, zu dem nur er den Schlüssel besaß. Er öffnete ihn. Aber wenn man darin Akten oder gar Geld erwartet hatte, sah man sich getäuscht. Der Tresor enthielt nichts weiter als zwei Geräte, die wie sehr komplizierte Funkanlagen aussahen.
    Und so etwas waren sie auch! Nur mit den raffiniertesten Sicherungen ausgestattet, so daß ein Abhören für Uneingeweihte praktisch unmöglich war. Jedes gesprochene Wort wurde durch einen sogenannten Zerhacker verstümmelt und konnte erst durch eine gleichartige Gegenanlage im Empfänger wieder zusammengesetzt werden.
    Roy Peltone stellte eine bestimmte Sendefrequenz ein und schickte dann ein Erkennungszeichen hinaus.
    Es dauerte kaum zehn Sekunden, bis sich die Gegenstelle meldete.
    »Berichten Sie«, knarrte eine Stimme aus dem Kopfhörer, den sich Peltone aufgesetzt hatte.
    »Die Sache mit Cook ist schiefgelaufen, Boß.«
    »Ich weiß, und Sie werden sich dafür verantworten müssen«, klang es kalt zurück.
    Roy Peltone war ein harter Bursche, aber diese Stimme machte ihn unsicher. Manchmal hatte er das Gefühl, daß sein unsichtbarer Boß sogar seine geheimsten Gedanken zu erraten imstande war.
    Wieder drang die kalte Stimme aus den Kopfhörern.
    »Morgen kommt die letzte Lieferung. Die Hälfte können Sie für den Wahlkampf verwenden. Das andere halte ich zurück, wie üblich in Fünfzigdollarscheinen. Haben Sie verstanden, Peltone?«
    »Jawohl, Boß.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    »Ende.«
    Das Sendelicht erlosch, und Roy Peltone verstaute alles im Tresor. Dann verschloß er ihn.
    Als er ans Fenster trat und in den dunklen Abend hineinschaute, bewegten sich seine Lippen im lautlosen Selbstgespräch: »Ich muß herausbringen, wo er ist. Ich muß ihn finden…«
    ***
    Ich stand neben der Telefonzelle und wartete auf Phil. Ich fühlte mich unbeweglich, weil ich meinen Jaguar nicht benutzen konnte. Aber da ich damit rechnen mußte, daß der Wagen einigen Leuten in Queens bekannt war, hatte ich auf ihn verzichtet.
    Phil wollte sich mit einem Dienstwagen herfahren lassen. Endlich, es war kurz vor zehn Uhr, traf Phil
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