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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod
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Kalifornien gefahren sei. Wegen irgendeiner persönlichen Angelegenheit. Aber das ist, wie Sie richtig sagten, Unfug — das kann nur Unfug sein. Das hätte uns Allan spätestens gestern gesagt. Und wenn er es erst heute früh erfahren hätte, daß er unbedingt nach Kalifornien muß, dann hätte er uns angerufen und uns das erklärt. Habe ich recht?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Nun kommt das zweite, Mac! Die Stimme der Frau klang ausgesprochen hysterisch. Ich fürchtete jeden Augenblick, sie würde anfangen zu weinen. Ganz offensichtlich war sie so aufgeregt, daß sie kaum in der Lage war, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren. Und als ich ihr dann vorsichtig anbot ich könnte mal schnell bei ihr ’reinschauen, da schrie sie mich fast an. Mac, die Sache ist faul! Die ist oberfaul! Die stinkt von hier bis zum Weißen Haus!«
    »Wie meinen Sie das, Jan?«
    »Irgendwas ist passiert, das ist mal sicher. Und zwar etwas, das Allan daran hindert, uns anzurufen. Etwas, das ferner seine Frau schier um den Verstand bringt. Ich weiß nicht, was das sein könnte, aber ich weiß, daß sie in einer verflucht unangenehmen Lage sein müssen.«
    »Gut, Sie können recht haben. Was sollen wir aber tun?«
    Jan Bregman atmete tief. »Meiner Meinung nach gibt es nur einen Weg für uns«, sagte er. »Wir müssen das FBI anrufen!«
    ***
    »Es tut mir leid. Wirklich — es tut mir sehr leid — Wiedersehen…« sagte Eileen Eagle mutlos und ließ den Hörer auf die Gabel sinken.
    Neben ihi stand ein Mann in einem blauen Kittel, der nur auf den ersten Blick hin eine gewisse Ähnlichkeit mit den Berufskitteln hatte, wie sie die Angestellten der Fairbanks-Wäscherei trugen. Inzwischen hatte Eileen Eagle längst entdeckt, daß es eben doch kein Kittel aus der Wäscherei war. Das eingestickte Firmenzeichen am Kragen fehlte. Ebenso das Schildchen mit dem Namen des Trägers auf der Brust.
    »Na ja«, sagte der Mann und strich sich mit dem Zeigefinger über die grellrote sichelförmige Narbe auf seiner Wange. »Hervorragend war das nicht. Eine gute Schauspielerin sind Sie nicht. Aber immerhin.«
    Der Kerl sah sich suchend in der Wohnung um.
    »Wo ist mein Mann?« fragte Eileen. Sie war noch ein wenig blaß von der Betäubung, aus der sie erst vor ein paar Minuten erwacht war. Aber außer einem leichten Gefühl der Benommenheit schien es wenigstens keine ernsteren Nachwirkungen zu geben. Nicht einmal Kopfschmerzen hatte sie.
    »Ihr Mann? Der ist an einem sicheren Ort.«
    »Was — was wollen Sie von uns?«
    Der Narbige winkte ab. »Von Ihnen gar nichts. Außer einer Kleinigkeit. Sie müssen dafür sorgen, daß es kein Aufsehen gibt. Ihr Mann ist wegen einer wichtigen persönlichen Angelegenheit nach Kalifornien gereist. Diese Version ist gut. Die werden wir beibehalten. Die werden Sie jedem erzählen, der nach Ihrem Mann fragt. Verstanden?«
    Eileen sah angstvoll zu dem fremden Mann hin. »Wann kommt er wieder?« fragte sie.
    »In ein paar Tagen. Ihm wird nichts geschehen, wenn er das tut, was man ihm sagt. Und er wird es tun. Aber für diese paar Tage müssen Sie für Ruhe sorgen. Keine Polizei — oder Sie sehen Ihren Mann nie wieder. Ich hoffe, das ist Ihnen klargeworden?«
    Eileen Eagle rang die Hände. Sie zitterte, wenn sie nur an Allan dachte. Man hatte ihn entführt, soviel stand fest. Warum nur? Sie besaßen kein nennenswertes Vermögen. Die Hoffnung auf Geld konnte also kaum die Ursache sein. Aber warum sonst? Sie erinnerte sich nur noch daran, daß sie den beiden Männern die Tür geöffnet hatte, die angeblich von der Wäscherei gekommen waren. Dann hatte ihr einer plötzlich etwas vor das Gesicht gepreßt, und sie war ziemlich schnell ohnmächtig geworden Was war inzwischen mit Allan geschehen?
    »Nun hören Sie auf, sich verrückt zu machen«, sagte der Mann mit der Narbe, der bemerkt hatte, wie sich ihr Zittern verstärkte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Ihrem Mann nichts passieren wird. In ein paar Tagen ist er wieder hier. Vorausgesetzt, daß Sie tun, was wir von Ihnen verlangen.«
    O Gott, dachte sie, für Allan würde ich doch alles tun. Ob sie vielleicht doch Geld haben wollen? Wenn ich meinen Pelz verkaufe, die Halskette, die beiden goldenen Armbänder — ein paar Ringe sind auch noch da…
    »Wieviel verlangen Sie?« stieß sie hastig hervor.
    Der Mann lachte. Es war ein verächtliches, kaltes Lachen.
    »Behalten Sie Ihre paar Dollar. Wir wollen von Ihnen beiden nichts weiter, als daß Sie tun, was wir
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