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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord
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Booster schüttelte den Kopf. »Mit einem guten Rechtsanwalt nicht, Cotton. Ich werde als Zeuge in eigener Sache aussagen, daß ich kein Blut sehen kann. Ich falle dann immer in Ohnmacht.«
    »Wenn schon«, sagte ich, »die verschiedenen Kidnappingsachen und der eine Mord reichen!«
    »Blödsinn, Cotton. Ich wollte nie jemand kidnappen. Das warst du, zusammen mit Gary, Tom und Al. Ich hatte damit nichts zu tun.«
    »Ich bin sicher, daß man dir das glaubt!« höhnte ich.
    In diesem Moment sah ich ein paar pendelnde Beine. Vielleicht leuchteten meine Augen auf. Booster merkte es jedenfalls. Er fuhr herum wie eine gereizte Schlange.
    Im gleichen Moment flog Phil draußen heran. Er hatte mehr Schwung als ich vorhin, und er hatte auch die bessere Richtung. Außerdem war keine Scheibe mehr dazwischen. Er flog genau auf Booster zu, aber dessen rechte Hand mit der Waffe zuckte hoch.
    Ich stieß mich ab und machte gewissermaßen noch eine Luftreise, diesmal aber nicht mit fliegendem Start. So krachte ich von hinten gegen den Verbrecher, und Phil flog von vorne gegen ihn. Der Zusammenprall war beachtlich. Phil riß uns alle drei weit ins Zimmer hinein. Boosters Waffe flog in hohem Bogen durch den Raum.
    Der Gangsterboß blieb regungslos liegen.
    Phil befreite sich von Helm und Maske. Ich ging langsam zu dem Kontrollgerät, das Booster auf seinem Schreibtisch stehen hatte. Die rote Kontrolllampe, die den Batteriebetrieb anzeigte, leuchtete nicht. Aber eine andere Kontrollampe flackerte rot. »Türen« stand auf einem Schild darunter.
    Zwischen dem Rotlicht und einer jetzt dunklen grünen Lampe befand sich ein Schalter. Ich legte ihn um.
    Das Rotlicht ging aus, das grüne an.
    Ich vernahm einen schnarrenden Ton. Langsam ging die Tür auf. Drei, vier Kollegen stürzten ins Zimmer.
    »Da ist er«, sagte Phil.
    »Nehmt ihn mit!« ergänzte ich, obwohl das überflüssig war. Wir nehmen immer die Gangster mit, die wir festnehmen
    »Du blutest!« stellte Phil dann sachlich fest. Irgendwoher zauberte er zwei Verbandspäckchen. Während er seinen Samariterdienst versah, stellte ich fest, daß Jimmy Booster sich noch einmal geirrt hatte. Ich hatte meine Pulsadern nicht aufgeschnitten. Es waren nur drei, vier lange Schnitte an den Händen, aus denen das Blut rann.
    Mr. High kam durch die Tür.
    »Jerry, Phil!« sagte er nur und lächelte.
    In diesem Augenblick schnarrte das Telefon.
    »Ruhe!« brüllte ich und versuchte nun, Boosters Stimme zu kopieren. Es schien mir zu gelingen.
    »Mr. Booster?« fragte eine Stimme.
    »Ja?«
    »Ich rufe für Arnie Flowing an. Wie es denn jetzt wäre mit dem Kerl, der uns ins Geschäft hustet!«
    »Ach so«, sagte ich. »Ja. Von wem habt ihr eigentlich den Tip?«
    »Das hat Ihnen der Boß doch schon…«
    »Ich habe es wieder vergessen, Mann. Wenn ihr wüßtet, was heute bei mir schon los war. Ich habe gerade einen G-man, na ist ja auch gleich.«
    »Einen G-man?« fragte die Stimme. »Mann, das ist aber toll. Wissen Sie zufällig…« Booster mußte innerhalb der New Yorker Unterwelt einen sehr guten Ruf genießen. Es kommt selten vor, daß Gangster sich gegenseitig so respektvoll anreden.
    »Ja«, sagte ich deshalb hochnäsig. »Das weiß ich. Cotton heißt der Kerl.«
    »Oh, Mr. Booster, das wird Ihnen Arnie nie vergessen. Auf den Cotton war er auch schon scharf. Cotton hat uns gestern erst zwei Leute gekostet.«
    »Na bitte«, sagte ich stolz.
    »Wie ist es denn nun mit dem Kerl?« fragte er wieder.
    »Ihr wollt ihn haben?«
    »Natürlich«, antwortete der Anrufer. »Arnie kann sich nicht leisten, daß ihm ein Fremder ins Geschäft pfuscht. Der Kerl ist außerdem so unvorsichtig, daß er jetzt schon vom FBI gesucht wird.«
    »Aha«, sagte ich. »Wie machen wir es? Ich kann zwei Mann beauftragen, ihn zu euch zu bringen.«
    »Gut«, sagte er. »Wann? Wir haben nämlich etwas vor!«
    »Gleich?«
    »Ja, gleich!« freute er sich.
    »Wohin? An die alte Stelle?« fragte ich. Vor Aufregung bei dieser entscheidenden Frage pochte mir das Blut in allen Schlagadern.
    »Ja«, sagte mein Gesprächspartner, »an die alte Stelle, unsere schöne Autohandlung unter dem Ostpfeiler der Brooklyn Bridge. Das Geschäftliche ist ja klar, meint der Boß.«
    »Ist klar«, sagte ich und legte grinsend auf.
    ***
    Es war halb fünf. Die Rush hour begann gerade. Phil und ich saßen in einem Dienstwagen am Ende der Fulton Street in Brooklyn. Bis zum Wasser waren es etwa 300 Yard. Rechts von uns war die letzte Häuserzeile.
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