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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord
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Cop schäumte: »… meiner ganzen Dienstzeit noch nicht passiert, was dieser Kerl…«
    Endlich hatte ich mein Lederetui in der Hand und klappte es auf. Mein FBI-Wappen blinkte. Der Cop brach sofort seine Gardinenpredigt ab, und der Truckfahrer kratzte sich verlegen am Kopf.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?« fragte der Cop.
    Ich blickte in die Sechste Avenue hinein. Trotz des Verkehrsgewühls konnte ich die zwei Blöcke weit übersehen. Der Lieferwagen war nicht mehr zu sehen. Er mußte schon wieder abgebogen sein.
    »Sir, kann ich helfen?« fragte der Cop noch einmal.
    »Ja«, sagte ich, »schließen Sie mir Ihren Telefonkasten auf, und fahren Sie meinen Wagen auf die Seite, während ich eine Fahndung durchgebe.«
    Er bahnte sich den Weg zu seinem Dienstfernsprecher am Ampelmast, und ich folgte ihm durch die zurückweichende Menschenmenge, aus der mir immer noch einige Unfreundlichkeiten zugerufen wurden.
    »City Police, Zentrale!« plärrte es mir aus dem Hörer entgegen. Ich gab meine Anweisungen durch und fuhr dann zum Tatort zurück.
    ***
    »Alles in Ordnung?« fragte Kid Hyman, der Fahrer des zitronengelben Lieferwagens.
    »Okay!« klang es aus dem kleinen Lautsprecher einer Gegensprechanlage zurück.
    Der gelbe Zweieinhalbtonner fuhr mit normaler Geschwindigkeit durch Manhattan. Er fuhr an Zehntausenden von Menschen vorbei, an Dutzenden von Cops. Niemand konnte dem Wagen ansehen, daß er ein raffiniert zurechtfrisiertes Spezialfahrzeug einer skrupellosen Gangsterbande war.
    Charly Cornell, sozusagen Kommandant des Wagens und seit zwei Minuten auch kaltblütiger Mörder, saß auf dem ßeifahrersitz und hielt die Hände über dem Bauch gefaltet. Die Mordwaffe war längst unter dem Beifahrersitz verschwunden. Cornell wirkte wie der müde Beifahrer eines Lieferwagens. Offenbar döste er dem baldigen Feierabend entgegen. In Wirklichkeit beobachtete er im rechten Rückspiegel aufmerksam die Straße hinter dem Lieferwagen. Er tat es aus Gewohnheit und weil er der Ansicht war, daß vier Augen mehr sehen als zwei. Die zwei anderen Augen, die ebenfalls die Straße hinter dem knallgelben Wagen beobachteten, gehörten Dan Bitchflower. Dieser Gangster saß in einem Spezialsitz im Laderaum des Wagens. In Augenhöhe hatte er eine etwa zigarettenpackunggroße Öffnung vor sich. Von außen fiel diese Öffnung nicht auf, weil sich das dunkle Viereck genau im breiten Strich eines der schwarzen Buchstaben der Reklamebeschriftung befand. Die Luke eignete sich nach der Ansicht der Gangster auch hervorragend, um notfalls einen Verfolger mit einigen Schüssen durch die Luke stoppen zu können.
    Das Fahrzeug war zu einem Zweck umgebaut worden, den Charly Cornell sich ausgedacht hatte. Und Cornell mußte es genau wissen. Bis vor sieben Jahren hatte er selbst täglich einen Lieferwagen durch New York gefahren. Als Angestellter eines großen Lebensmittel-Supermarktes, der seinen Kunden bestellte Ware frei Haus geliefert hatte. Gegen Barzahlung. Eines Tages, vor sieben Jahren, hatte Charly Cornell runde 3000 Dollar Kundengelder bei sich. Und er war plötzlich zu der Ansicht gekommen, daß er sehr gut seinen Lieferwagen irgendwo stehenlassen und mit den 3000 Dollar zu Fuß weitergehen könne. Ein strenger Richter hatte ihm dafür vier Jahre auf gebrummt. Wieder in Freiheit, hatte Cornell sich durch einige kleinere Sachen eine bescheidene Gaunerexistenz aufgebaut. Dann aber war ihm die Idee gekommen, die er dann zusammen mit einer leistungsfähigen Verbrecherbande unter Arnie Flowing verwirklichte, »He«, kam Dan Bitchflowers Stimme durch den Lautsprecher, »ich glaube, der Kerl von eben steht immer noch an der Kreuzung und staunt. Wieviel hat er denn äbgeliefert?«
    Kid Hyrnan lachte schmutzig. »Abgeliefert hat er nichts. Deshalb staunt er auch nicht mehr.«
    Die beiden Gangster im Führerhaus hörten durch den Lautsprecher den Mann an der Heckluke schlucken.
    »Wie«, fragte Bitchflower, »habt ihr ihn etwa…«
    »Shut up!« sagte Charly Cornell. Danach stieß er seinen Komplicen am Steuer an. »Los, geradeaus bis zur Vierunddreißigsten. Und dann machen wir, daß wir aus Manhattan verschwinden. Für ’nen Mord kommen wir kaum mit einem Ticket davon!«
    ***
    »Gehen Sie zurück! Machen Sie die Straße frei!« Der Verkehrspolizist an der Ecke, an welcher der Mann im Auto blutüberströmt auf seinem Lenkrad lag, kämpfte gegen die immer größer werdende Menge der Neugierigen.
    Gleichzeitig mit mir traf ein Streifenwagen der City
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