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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord
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Police am Tatort ein. »Fordern Sie Verstärkung und die Mordkommission an!« rief ich dem Streifenführer zu. Der Verkehrspolizist hatte noch nicht telefonieren können.
    Ich kämpfte mich durch die Menschenmenge und warf einen Blick durch das heruntergedrehte Seitenfenster des Lieferwagens. Dem Mann am Steuer war nicht mehr zu helfen. Der Einschuß eines großkalibrigen Gesdiosses aus nächster Nähe saß dicht über seiner Nasenwurzel, Ich schüttelte mich. Das war der gemeinste Mord, den ich seit langem gesehen hatte. Gesehen! Ich war praktisch dabeigewesen, als es passierte. Als ich vorhin an dieser Kreuzung ankam, lebte dieser Mann noch. Der Wagen war vor mir langsam an die Kreuzung herangerollt, die Bremslichter waren aufgeflammt, als das Rotlicht der Ampel kam. Und ich hatte mich links neben ihn stellen wollen. Aber das gebieterische Hupsignal des zitronengelben Zweieinhalbtonners hatte mich zur Seite gewischt.
    Zweifellos war es ein Gangstermord. Die Tat wirkte organisiert. Aber was mochte das Motiv sein? Raubmord kommt in dieser Situation nicht in Betracht, dachte ich. Also wahrscheinlich Rache.
    »Machen Sie die Fahrbahn frei!« Von allen Seiten hörte ich jetzt diesen Befehl. Zwei oder drei weitere Streifenwagen waren herangekommen. In der Ferne heulte eine durchdringende Polizeisirene. Die Kollegen von der City Police kamen in Schwung.
    Rache, dachte ich wieder. Ich zog die Fahrertür des cremeweißen Lieferwagens auf und setzte einen Fuß in die kleine Trittstufe.
    Eine Hand riß mich an der linken Schulter zurück. »Bist du wahnsinnig, oder bist du Reporter?« fragte mich die barsche Stimme eines kleiderschrankbreiten Cops vom Einsatzkommando.
    Ich wischte seine Hand von meiner Schulter. »Ich bin G-man!« Und zum drittenmal in dieser Affäre klappte ich mein Lederetui mit der Blechmarke auf. Der riesige Cop nickte nur. Dann handelte er. Mit einem Schwung schoß er herum und schob die umstehende Menschenmauer zurück. Endlich weitete sich der Kreis. Ich konnte ungestört arbeiten.
    Spuren, die gesichert werden mußten, waren in diesem Fall nicht zu erwarten. Der Fahrer war von dem neben ihm haltenden Fahrzeug aus erschossen worden. So brauchte ich nicht besonders vorsichtig vorzugehen. Ich griff dem Toten unter die Jacke. Das erste, was ich herausholte, war eine lederne Geldtasche. Ich warf einen Blick hinein. Bargeld und Schecks. Etwa 1000 Dollar in Scheinen. Ich stellte die Tasche sicher.
    Mit dem nächsten Griff fand ich den Führerschein. Er lautete auf den Namen Edward Grant. Ein Firmenausweis von »Carpenters Express Delivery« bestätigte: »Mr. Edward Grant ist berechtigt, die Rechnungsbeträge entgegenzunehmen und zu quittieren.« Grant war also inkassoberechtigt gewesen. Demnach hatte er das Vertrauen seiner Firma. Und solch ein Mann würde wohl kaum Kontakt mit Gangstern haben. Ich war mir jetzt nicht mehr so sicher, daß der Mord aus Rache geschehen war.
    Am Straßenrand standen zwei Streifenwagen. Die Beamten leiteten den Verkehr um den Wagen mit dem Toten herum. Ich ging zum ersten Streifenfahrzeug und ließ mir den Handapparat des Funksprechgerätes geben. Als ich unsere Zentrale an der Strippe hatte, ließ ich mich mit unserem Archiv verbinden.
    Bloyd Edwards meldete sich.
    »Schau mal nach«, bat ich ihn, »hier ist eben mitten in Manhattan auf einer Straßenkreuzung vor der roten Ampel ein Kraftfahrer erschossen worden. Sieht wie ein Gangstermord aus. Der Tote heißt Edward Grant, laut Fahrerlizenz geboren am 23. Februar 1942 in New York.«
    ***
    »Stop!« befahl Charly Cornell. Der zitronengelbe Zweieinhalbtonner rollte durch die 34. Straße auf die Einfahrt des Queens-Midtown-Tunnels zu.
    Kid Hyman sah ihn verblüfft an. »Hier? Wenn das ein Cop…«
    »Fahr ganz langsam! Ich steige aus!« Charly Cornell entschied sich schnell für diesen Kompromiß. Anhalten war tatsächlich an dieser Stelle und zu dieser Tageszeit eine Garantie dafür, daß sich sofort ein Cop um den Wagen kümmern würde.
    »Aussteigen? Hier?« wunderte der Gangster am Steuer sich weiter.
    »Genau das habe ich gesagt!« bekräftigte Hyman. »Los, auf die rechte Spur, ganz langsam fahren! Wenn ich draußen bin, fährst du weiter. Den Weg kennst du. Sag Arnie, daß der Wagen sofort umgespritzt werden muß. Sofort! Wenn ich in einer halben Stunde komme, will ich ein anderes Auto sehen!«
    »Wohin willst du denn?« quäkte Bitchflowers Stimme aus dem Lautsprecher der Wechselsprechanlage.
    »Ihr Idioten!« brummte
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