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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord
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schnitt seinem Komplicen das Wort ab. »Mir paßt es auch nicht, daß wir so schnell arbeiten müssen. Doch ich weiß nicht, was es mit diesem Kerl mit der grauen Melone auf sich hat, diesem…«
    »Aber den kriegen wir schon!« meinte Off y.
    »Wir haben ihn noch nicht. Ich verlasse mich lieber auf mich selbst. Die 10 000 Bucks, um die es hier geht, will ich erstmal in der Kasse haben. Dann können wir weitersehen. Also, aufpassen.«
    Sein Finger glitt wieder suchend über den Stadtplan. Der nächste Raubmord wurde vorbereitet.
    ***
    »Belogen?« fragte ich verdutzt den Gangsterboß Jimmy Booster. Sein bisheriger freundschaftlicher Ton hatte mich fast eingelullt.
    »Ja, belogen!«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß über dich Bescheid, Cotton«, sagte er. »Gestern abend bekam ich einen Anruf. Von wem, spielt jetzt keine Rolle.« Da war sie wieder, diese eiskalte Faust im Genick. Jetzt saß ich ganz schön in der Patsche. Eingesperrt in einem hermetisch abgeschlossenen Gangsterversteck, allein und unbewaffnet gegen vier skrupellose Gangster, ohne jede Verbindung zu meiner Dienststelle. Einen Augenblick hörte es sich für mich an, als spräche Jimmy Booster durch Watte. Das Blut rauschte mir in den Ohren. Langsam verstand ich wieder Klartext. »… verdammt gefährliches Spiel. Nicht nur das FBI ist hinter dir her. Auch Arnie Flowing ist sauer auf dich. Was du jetzt machst, ist seine Masche. Gut, ich kann es dir ja sagen. Flowing hat mich angerufen. Irgendwoher hat er erfahren, daß du bei mir bist. Er will dich haben. Gut, habe ich gesagt, du bekommst ihn, lebendig oder tot. Ist egal, hat er gesagt!«
    Booster grinste mich an, wie eine Kobra grinsen würde — wenn sie grinsen könnte.
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte ich. Gleichzeitig zog ich blitzschnell Bilanz. Nein, er wußte immer noch nicht, daß ich kein nachgemachter, sondern der echte Cotton war.
    »Hör auf mit dieser Tour«, sagte Booster wieder. »Du arbeitest nicht als kleiner Erpresser, sondern als Straßenräuber. Die Masche mit den Lieferwagen vor dem Rotlicht hat sich schon herumgesprochen. Vielleicht weißt du es nicht, daß Arnie Flowing auf die gleiche Masche arbeitet. Er benimmt sich dabei so dämlich wie du. So was geht vier Wochen gut. Vielleicht auch acht. Wenn es hochkommt, ein Vierteljahr. Anschließend geht’s vor dem Geschworenengericht weiter. Schuldspruch: Lebenslänglich! Aus. Und was verdienst du dabei? Im Einzelfall 50 Dollar oder 100.«
    »Tausend!« sagte ich keck.
    Booster winkte ab. »Ich mache mit einem Coup ’ne halbe Million. Oder ’ne ganze. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Ohne Zeugen. Ein- oder zweimal im Jahr. Diesmal bist du mit dabei. Du wirst sehen, wie leicht das geht. Von mir aus kannst du nachher deine Rotlicht-Tour weitermachen. Ich gebe dir sogar Arnies Adresse, damit du dir die Konkurrenz vom Hals schaffen kannst«, plauderte er.
    »Fein«, sagte ich. »Gib sie mir!«
    »Nein, jetzt nicht. Erst die Arbeit, dann bekommst du deinen Lohn. Gary hat mich vorhin angerufen. Greys Tochter ist zu Hause. Er hat sie im Garten gesehen. Der alte Grey ebenfalls. Du fährst jetzt hin. Zusammen mit Tom und Al. Gary wartet dort.«
    »Hoffentlich hast du inzwischen einen FBI-Dienstwagen aufgetrieben«, sagte ich. »Wir können ja schließlich nicht mit einem Taxi kommen. Das FBI hat doch garantiert Dienstwagen, die Grey kennt.«
    Booster schüttelte verzweifelt den Kopf ob meiner Dummheit hinsichtlich der Gepflogenheiten des FBI. »Mensch«, sagte er, »du hast ja keine Ahnung. Das FBI fährt mit allem möglichen durch die Landschaft. Dieser Cotton beispielsweise, dem du so ähnlich siehst, weißt du, was der fährt?«
    »Einen Ford-T, Baujahr 1926?« riet ich.
    »Wäre ihm zuzutrauen. Nein, der fährt einen Jaguar-E-Typ!«
    Ich pfiff anerkennend durch die Zähne und dachte gleichzeitig daran, daß Tom, mein Hofmechaniker, mit dem fertigen Jaguar bestimmt auf mich wartete.
    »Übrigens dein Glück, daß der den roten Jaguar fährt«, sagte Booster.
    »Wieso?« Ich war über diese Behauptung ehrlich verwundert. Deshalb klang meine Frage auch verdutzt und echt.
    »Als Gary dich in der Kneipe entdeckte, rief er mich an und sagte, neben ihm säße entweder der echte Cotton in einer neuen Maske oder aber ein Kerl, der Cotton verdammt ähnlich sieht. Daraufhin habe ich Tom und Al losgeschickt. Bevor sie dich abholten, haben sie die ganze Umgebung abgesucht. Weit und breit kein Jaguar zu sehen. Damit wußten wir, daß du
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