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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami
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splitterte das Holz aus den Scharnieren. Wir segelten mit der Tür ins Dieleninnere.
    Phil machte eine Bauchlandung, während ich Mühe hatte, meinen Schwung zu bremsen und mich auf den Beinen zu halten. Noch ehe ich mich wieder richtig fangen konnte, traf mich etwas am Kopf. Die Schlagwaffe war scharfkantig und hart. Vor meinen Augen entzündete sich ein Feuerwerk. Ich ging in die Knie und riß die Hand hoch, um meinen 38er Smith and Wesson Special aus der Schulterhalfter zu ziehen. Der kühle griffgerechte Schaft war das letzte, was ich fühlte. Ein noch härterer Schlag traf mich. Ich verlor das Bewußtsein.
    Irgendwann kam ich wieder zu mir. Das erste, was ich vernahm, war ein Schluchzen. Es stammte fraglos von einer Frau.
    Vorsichtig öffnete ich die Augen, um mich umzusehen. Phil lag bäuchlings auf der zersplitterten Tür. Er bewegte sich nicht. Ich kroch zu ihm. Er war bewußtlos. Verletzungen konnte ich nicht an ihm entdecken. Offenbar hatte auch er etwas über den Kopf bekommen. Das Schluchzen hielt an. Es drang aus dem Wohnzimmer, dessen Tür nur angelehnt war.
    Ich erhob mich behutsam und verbiß den Schmerz, der in meinem Schädel tobte. Dann überzeugte ich mich davon, daß mein Revolver und die Brieftasche noch an Ort und Stelle waren. Phil kam nun auch auf die Beine. Stöhnend griff er sich an den Kopf. »Womit hat der Kerl bloß zugeschlagen?« fragte er.
    »Weiß der Teufel!« knurrte ich. »Hast du den Burschen wenigstens gesehen oder erkannt?«
    »Es ging alles viel zu schnell. Noch ehe ich mich aufrappeln konnte, ging das Licht aus. Ich hörte zwei dumpfe Schläge und wollte dir zu Hilfe eilen. Im Dunkeln stolperte ich Über seinen vorgestellten Fuß. Im nächsten Moment verpaßte mir dieser Gangster ein Superding. Er muß mit dem Hammer zugeschlagen haben!« Ich trat Über die Schwelle. Phil folgte mir. Er murmelte dabei leise vor sich hin. Es klang nicht gerade wie eine sonderlich positive Lebensäußerung. Dann sah er das Girl. Da wurde er ruhig.
    Vivian Dorsey ruhte auf der Couch. Die Schauspielerin hatte einen Ellenbogen Über ihr Gesicht gelegt. Ihr Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt. Bekleidet war Vivian Dorsey mit einem Minirock aus silbernem Leder und einem tief ausgeschnittenen schwarzen Pulli. Sie hatte silberne Sandaletten an den Füßen. Ihre Zehennägel waren grün lackiert.
    »Wir hörten Ihre Hilferufe und hielten es für unsere Pflicht, nach dem Rechten zu sehen.«
    Vivian zog den Ellenbogen von ihrem Gesicht. Sie blickte uns an. Langsam setzte sie sich auf. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Sie machte den Eindruck eines Mädchens, das sich soeben mit einer Rivalin geprügelt hat. Unter ihrem rechten Auge befand sich ein langer, rötlich schimmernder Kratzer. »Ich danke Ihnen. Wer - wer sind Sie überhaupt?«
    »FBI«, sagte Phil und trat an die Couch, um der Schauspielerin seine ID-Card zu präsentieren. »Phil Decker ist mein Name. Das ist mein Kollege Jerry Cotton.«
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz!« hauchte Vivian Dorsey und legte ihre rechte Hand einladend neben sich auf die Couch. Das Girl himmelte Phil an. Er strahlte zurück, als versuchte er, ein Dutzend Christbaumbeleuchtungen zu ersetzen. Vivians Tränen versiegten rasch. Männer waren wohl Medizin für sie.
    »Wer hat es getan?« erkundigte ich mich.
    Vivian Dorsey erschrak. Sie musterte mich, als hätte ich sie um ihren Seelenfrieden bringen wollen. »O Himmel!« sagte sie und barg ihr Gesicht in den schlanken, gepflegten Händen. Sie senkte ihren Kopf und produzierte noch ein paar Schluchzer. »Es war entsetzlich, einfach schrecklich!«
    »Wer war es?«
    Vivian ließ die Hände fallen. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie mit ausdruckslosem Gesicht. »Es klingelte. Ich dachte, es sei jemand von der Presse. Da stand dieser Kerl draußen. Er gab mir einen Stoß und trieb mich in das Wohnzimmer. Ich hatte schreckliche Angst vor ihm. Noch ehe ich ihn fragen konnte, was er wollte, klingelte es. Ich schrie, da ohrfeigte er mich. Er sagte zu mir, ich solle den Mund halten, oder er werde mich umbringen. Ich schrie nochmals. Er schlug mir wieder ins Gesicht. Dann preßte er mir die Hand auf den Mund. Ich biß hinein. Er kratzte mich. Ich trat ihn gegen das Schienbein. Es klingelte abermals. Er streckte mich mit einem Schlag zu Boden, Ich verlor ein paar Sekunden das Bewußtsein… Das ist alles, woran ich mich erinnern kann!«
    »Können Sie den Mann
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