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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami
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benutzten. Eine Frau stieß einen Schrei aus. Zwei Männer warfen sich flach auf den Bürgerstieg, ein dritter ging hinter einem parkenden Wagen in Deckung.
    Peppermint-Joe hatte den Kofferträger erreicht. Der Mann war in die Knie gebrochen. Er hielt noch immer die Pistole in der Hand, aber ihm fehlte die Kraft, sie zu benutzen. Ein Stöhnen kam über seine Lippen.
    Peppermint-Joe trug jetzt ebenfalls ein Seidentuch vor dem Gesicht - genau wie der dritte Mann, der in diesem Moment den Fahrer zum Öffnen der hinteren Wagentür veranlaß te.
    Peppermint-Joe zog die große Drahtschere hervor, die er bislang unter seinem Mantel verborgen gehalten hatte. Er mußte seine ganze Kraft aufwenden, um den soliden Stahldraht durchzuschneiden. Inzwischen waren seine beiden Komplicen nicht untätig geblieben. Sie hatten den Excop und den Fahrer zum Einsteigen gezwungen.
    Peppermint-Joe atmete auf, als er den Geldkoffer in der Hand hielt. Das Ding war schwerer, als er es sich vorgestellt hatte. Er lief damit auf den Transportwagen zu. Den verletzten Geldboten ließ er auf dem Bürgersteig liegen.
    Sekunden später schoß der Geldtransporter davon. Peppermint-Joe saß auf dem Beifahrersitz. Bis jetzt war alles planmäßig verlaufen. Der Schuß auf den Geldboten galt nicht als Panne; man hatte so etwas einkalkuliert.
    Der Mann neben Peppermint-Joe hieß Al Cunnings. Der dritte Gangster, Freddy Lister, war mit seinen Opfern in den hinteren Teil des Wagens geklettert.
    Peppermint-Joe wandte seinen Kopf. Er schaute durch das kleine vergitterte Fenster ins Innere des Fahrzeugs. Er sah Freddy weit ausholen. Die Waffe landete hart und brutal auf Kinsleys Schläfe. Der Excop kippte vornüber und blieb reglos liegen. Der Fahrer, ein hoch aufgeschossener knochiger Bursche, hob wie flehend seine Hände. Es nutzte ihm nichts. Auch er mußte sich Listers Spezialbehandlung gefallen lassen.
    Sie hatten die erste Kreuzung erreicht. Peppermint-Joe und Cunnings zerrten die Schals von ihren Gesichtern. Dann bogen sie auf die Hauptstraße ein.
    Der Geldtransport hielt sich strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Er fiel auch sonst nicht weiter auf, denn aus Tarnungsgründen unterschied er sich äußerlich nicht von den anderen Lieferwagen des Supermarktes. Nur die Nummer an den Türen der Fahrerbox verriet, daß es sich um keinen gewöhnlichen Lieferwagen handelte. Um den Wagen nach einem eventuellen Hold up sofort identifizieren zu können, hatte das Fahrzeug auf jeder Tür eine große gelbe 777.
    Eine Minute später stoppten sie in einer schmalen Straße. Sie mußten unter einem Halteverbotsschild parken, da nirgendwo ein freier Platz war. Sie stiegen aus. Peppermint-Joe ging mit dem Koffer die Straße hinab. Die beiden anderen folgten ihm. An einer Querstraße blieb Joe stehen und blickte zurück. Lister nahm seinen Hut ab und kratzte sich am Kopf. Das war das verabredete Zeichen. Niemand war ihnen gefolgt. Peppermint-Joe trat an seinen Wagen. Er öffnete die Kofferklappe und verstaute den geraubten Koffer in dem doppelten Boden des Wagenhecks. Dann fuhr er los.
    Als er in die Hauptstraße einbog, hörte er die Polizeisirenen. Ihr Geräusch berührte ihn nicht. Die Aktion war gelaufen.
    Eine halbe Stunde später stand er Guy Lasky gegenüber. Der Boß war nicht allein. Ed Crafton, sein Starkiller und seine rechte Hand, saß bei ihm.
    Peppermint-Joe brach den Koffer auf. Das gebündelte Geld war schnell gezählt. »41 000«, meinte Lasky und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Er zählte 2000 Dollar ab. »Deine Prämie, Joe« sagte er.
    Peppermint-Joe nahm das Geld nur zögernd entgegen.
    »Ist was?« fragte Lasky scharf.
    Er sah nicht aus wie ein Gangsterboß. Eher wie ein erfolgreicher, smarter Geschäftsmann. Genauso fühlte er sich auch. Sein glatt nach hinten gekämmtes Haar mit den silbergrauen Strähnen gab ihm einen seriösen Anstrich.
    Peppermint-Joe schluckte. »Ist das nicht ein bißchen wenig?« muckte er auf.
    Lasky grinste. »Du kennst die Spielregeln, Joe. Ihr alle bezieht ein dickes Gehalt. Dafür arbeitet ihr. Bei Sonderaktionen wie dieser Harper-Geschichte springt für euch eine Prämie heraus -mehr ist nicht drin. Es kostet nun mal eine Stange Geld, die richtigen Tips zu beschaffen und die Organisation zu ölen.«
    Peppermint-Joe nickte. »Schon gut«, meinte er. Aber er fand das Ganze keineswegs gut. Im Gegenteil. Er war stocksauer. Ständig mußte er mit den anderen den Kopf hinhalten - aber ihr Beuteanteil war gering. Ich
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