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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle
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wollen wir uns einmal allein unterhalten. Sozusagen als Kollegen«, fügte ich spöttisch hinzu. »Die Eingangsgeschichte können Sie sich sparen. Wir sind über Ihr Tun in Philadelphia unterrichtet. Beschränken wir uns also auf das Wesentliche. Wie heißen Sie?«
    »Hai Simmons. Ich bin Johnnys Vetter.«
    »Interessant. Dann sind Sie also ein Neffe Tom Wanes und gehören mit zu den tiefgebeugten Hinterbliebenen.«
    Er blickte mich unsicher an. Seine Augen flatterten.
    Meine Stimme wurde hart. »Lassen wir das Theater, Simmons. Ich weiß längst, daß Tom Wane noch lebt. Er ist ein viel zu gerissener Fuchs, um sich einfach erschießen zu lassen. Da habt ihr einen Fehler gemacht. Ein Unfall wäre glaubwürdiger gewesen. Aber ich muß zugeben, die Idee mit dem falschen Tom Wane war nicht schlecht. Seit wann spielte er die Rolle?«
    »Seit dem Bankraub, bei dem Mike Hounders über die Klinge springen mußte.«
    »Und wer war der angebliche Tom Wane wirklich?«
    »Tom Brian. Ihm gehörte der Flugplatz in St. Johns. Er wurde im Laufe der Jahre immer unverschämter. Und da schlug der Boß vor, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Wir brauchten ein Druckmittel gegen Mike Hounders und konnten gleichzeitig Tom Wane für immer aus den Akten streichen. Und Brian waren wir auch los.«
    »Und wo finden wir den echten Tom Wane? Den Boß eurer Gang?«
    »Das werden Sie nie erfahren, Cotton.«
    Ich nickte gleichmütig. »Sie werden reden, Cook. Spätestens, wenn für immer die Zellentüf im Zuchthaus hinter Ihnen zuschlägt.«
    »Ich bin kein Mörder!«
    »Und die CIA-Leute?«
    »Das ist nicht mein Werk. Dafür hatte der Boß andere Leute.«
    »Paul Alderhood zum Beispiel. Das haben Sie sich schlau ausgedacht. Alderhood ist tot. Er kann sich nicht mehr verteidigen. Nein, Simmons, da müssen Sie sich schon etwas Besseres einfallen lassen. Oder Sie werden dafür bezahlen.«
    Seine Augen gingen hin und her. Er wirkte wie ein gehetztes Tier, das in die Enge getrieben worden ist Und keinen Ausweg mehr sieht.
    »Kann ich… kann ich als Kronzeuge vor Gericht aussagen?«
    Ich blieb hart, weil Simmons weich zu werden begann. »Dafür kann ich Ihnen keine Zusage machen. Das ist nicht meine Sache.«
    »Aber ich will ja alles sagen, wenn Sie…«
    Die Tür öffnete sich, und Steve kam herein. Er war merkwürdig blaß.
    »Wir haben das Backhaus freigelegt, Jerry.«
    »Und? Was habt ihr gefunden? Geld?«
    »Das auch. Ein nicht unbeträchtliches Vermögen. Zum Teil in Noten, zum Teil in Goldbarren.«
    Hai Simmons fielen fast die Augen aus den Höhlen. »Gold«, flüsterte er. Dann sank er haltlos in sich zusammen.
    Steve holte einen unserer Jungens herein. Er sollte auf Hai .Simmons aufpassen.
    Ich ging mit Steve über den Hof. Dort wo das Backhaus gestanden hatte, waren mehrere Scheinwerfer montiert und beleuchteten ein wirres Durcheinander.
    Abseits standen vier große Stahlbehälter. Einer war geöffnet. Ich beugte mich darüber. Sauber aufgereiht lagen kleine Bomben wie Ölsardinen nebeneinander.
    »Bomben?«
    »Das ist nicht alles«, gab Steve ernst zurück. »Es ist wohl die furchtbarste Waffe, die ein Menschenhirn ersinnen konnte. Lies die Aufschrift!«
    Ich buchstabierte. »Milzbrandbazillen… Milzbrandbazillen… Milzbrandbazillen…«
    Mein Mund wurde trocken.
    »Und die anderen Kisten?«
    »Das gleiche, nur andere Sorten. Die vier Kisten hätten ausgereicht, ganze Landstriche zu verseuchen und Hunderttausende von Menschen umzubringen.«
    »Bring mir den Kerl her. Er soll selbst sehen, was für einem Verein er angehörte. Wahrscheinlich wußte er nicht, über welche todbringenden Mittel sein Boß verfügte. Stell dir vor, das Zeug wäre ins Ausland gelangt. Es gibt immer Narren, die ihre Machtgelüste ungezügelt verwirklichen. Und solchen Mördern ist das Zeug ein Vermögen wert. Jetzt verstehe ich die Anstrengungen, die die Bande machte, um in den Besitz der Bomben zu gelangen.« Hai Simmons ahnte nicht, was ich von ihm wollte.
    Zuerst zeigte ich ihm die Kisten mit den Goldbarren. Dann führte ich ihn zu den Stahlbehältern.
    »Bomben«, stammelte er. »Das… das habe ich nicht gewußt.«
    »Lesen Sie die Aufschrift«, befahl ich ihm.
    Er taumelte zurück. Auch er erfaßte sofort die grausame Wirklichkeit.
    »Glauben Sie mir, Mr. Cotton. Das habe ich nicht gewußt«, wiederholte er noch einmal.
    »Werden Sie jetzt reden?«
    »Ja, fragen Sie.«
    »Wo finden wir den Boß?«
    »Im ,Croc‘. Ihm gehört die Bar.«
    ***
    Ich
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