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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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unserem Schreibtisch.
    Ich rief Mr. High an, der mit irgendwelchen Abteilungsleitern der Zentrale in einer Organisationsbesprechung saß.
    »Sollen wir Mr. Harrison einschalten?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht einmal, wo ich ihn auftreiben kann«, antwortete der Chef. »Diese C.I.A.-Leute hüllen sich in Geheimnis wie eitle Frauen in den neuen Frühjahrsmantel.« Er dachte einige ‘Sekunden lang nach. »Wir haben alle Vollmachten für die Überprüfung des Falles. Fahren Sie zur Redaktion und finden Sie heraus, woher der Verfasser der Meldung seine Informationen bezogen hat.«
    Eine Viertelstunde später standen wildem Chefredakteur der Zeitung gegenüber. Ich zeigte ihm die Meldung. »Nennen Sie uns den Verfasser des Berichtes!«
    Er blickte mit Unbehagen auf die FBI-Ausweise. »Ich hielt die Meldung für eine ›Ente‹«, gestand er. »Bisher hat lediglich die City Police den Fall bearbeitet. Ich glaubte nicht an die Einschaltung des FBI’s. Ihre Anwesenheit beweist das Gegenteil. Der Reporter, der sie brachte, heißt Terry Row. Wahrscheinlich finden Sie ihn in unserer Kantine.«
    Row entpuppte sich als ein windiger rothaariger Bursche mit dreckigen Fingernägeln und Haaren, die nach der Schere des Friseurs jammerten. Phil und ich nahmen ihn in die Mitte. Ich zeigte ihm den FBI-Ausweis. »Wer flötete Ihnen im Harrv-Friess-Mord etwas von einer Millionenbeute vor?«
    »Sie können mich nicht zwingen, meine Quellen preiszugeben.«
    »Wir können einen Mann abstellen, der ununterbrochen hinter Ihnen herläuft, Row. Würde Ihnen das gefallen?«
    »Wenig«, gab er zu. »Ein Mann, der ein sehr hartes Englisch sprach, rief mich an. Er sagte, er könne mir eine erstklassige Sensation liefern. Wir verabredeten uns in einem Drugstore. Der Mann war Asiat, Chinese oder Malaie oder so etwas ähnliches. Von ihm stammt die Diamanten-Story, und er versprach mir weitere Informationen. Warum sollte ich auf sein Angebot nicht eingehen? Wir blasen in jeder Ausgabe ’ne Menge Windeier zu riesigen Luftballons auf. Wenn nichts aus einer Sache wird, können wir die Luft jederzeit wieder ’rauslassen.«
    »Haben Sie sich mit Ihrem Informanten verabredet?«
    »Er versprach, mich wieder anzurufen.«
    »Wenn Sie diesen Anruf erhalten, lassen Sie es uns wissen, Mr. Row. Bringen Sie keine neuen Nachrichten im ›Six-Express‹ über den Friess-Mord, ohne vorher mit uns gesprochen zu haben.« Er muckte auf. »Soviel ich weiß, haben wir in diesem Lande die Pressefreiheit.«
    Ich lächelte ihn an. »Selbstverständlich, aber ich erkläre Ihnen hiermit offiziell, daß Sie mit weiteren Veröffentlichungen die Untersuchungen eines Verbrechens behindern. Ein Verstoß kann Ihnen eine Anklage wegen indirekter Unterstützung eines Mörders eintragen.«
    Row wurde blaß. Seine Sommersprossen zeichneten sich um so deutlicher ab. Er versuchte, aus der Situation noch journalistisches Kapital zu schlagen. »Auf jeden Fall beweisen Ihre Worte, G-man, daß diese Millionengeschichte stimmt. Ich werde mich zurückhalten, aber Sie müssen mir versprechen, daß Sie mir alle Informationen geben, sobald Sie sprechen können.«
    »Einverstanden, Row! Wir sind immer für ’ne saubere Zusammenarbeit mit der Presse.«
    Wir verließen das Redaktionsgebäude. Langsam steuerte ich den Jaguar durch das abendliche New York. »Soweit ist alles klar«, sagte Phil. »Row bekam den Wink von einem der C.I.A.-Kunden. Das ist im Grunde nicht unsere, sondern Mr. Harrisons Angelegenheit. Soll er doch dafür sorgen, daß seine Diamantenliebhaber sich ruhig verhalten, bis er ihnen die Kiesel in die Tasche stopfen kann.«
    »Du hast recht«, antwortete ich, »aber wir sind der Lösung unseres Problems auch noch keinen Schritt näher gekommen. In wessen Tasche befinden sich die Diamanten?«
    ***
    Jesse starrte auf das Bündel der schmutzigen Geldscheine.
    »Wenn er nicht feilschte, warum bliebst du so lange, Ray?«
    »Sombrowsky wollte mich nicht ’rauslassen. Ich legte ihm den Stein auf den Tisch und sagte, ich wollte dreihundert Dollar dafür haben. Er stürzte sieh darauf wie eine ausgehungerte Katze auf die Maus. Er drehte ihn zwischen seinen Klauen, sprang auf den Ladentisch, um ihn näher ans Licht zu halten, und vom Ladentisch herunter sprang er mich an und schrie mich an. Er wollte wissen, woher ich den Stein hätte, und ob ich noch mehr davon besäße.«
    Brant begann zu lachen. Er stopfte die Geldscheine in seine Hosentaschen. »Du hättest ihn sehen sollen, Jesse! Vor

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