Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
Autoren:
Vom Netzwerk:
leise, doch dann tasteten seine Hände wieder nach dem Schloß des Kofferraums. Langsam bog er die Klemmlasche um. Es war eine Knochenarbeit, die seine ganze Kraft erforderte. Er kam nur millimeterweise voran.
    Der Wagen hielt wieder. Steve machte sich bereit und wartete. Niemand kam. Es dauerte auch ein paar Minuten, bis jemand ausstieg. Aber dieser Jemand kam nicht zum Kofferraum, sondern ging zu einem anderen Wagen, der augenscheinlich ganz in der Nähe stand.
    Jedenfalls hörte Steve wenig später das satte Gebrumm eines davonfahrenden Sportwagens. Dann war er allein. Er fühlte es förmlich.
    Mit aller Kraft widmete er sich wieder der Klemmlasche des Schlosses. Nach nochmals zehn Minuten konnte er den Deckel auftreten. Keuchend kletterte er hinaus und blickte sich vorsichtig um. Er stand in einem Steinbruch. Nirgends war ein Mensch zu sehen. Mein Kollege war darüber sichtlich erleichtert. Er band den Kofferraum zu, klemmte sich hinter das Steuer des Wagens, der, wie er mit Erstaunen feststellte, sein eigener war, und… Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen: Steve entdeckte auf dem Beifahrersitz seine Kleidung. Selbst die Dienstwaffe hatten seine »Abholer« nicht vergessen.
    Rasch verwandelte er sich wieder in den G-man Steve Dillaggio und startete den Wagen. Der Schlüsse} hatte im Anlasser gesteckt. So schnell es ging, raste er über den holprigen Boden aus dem Steinbruch hinaus, zurück nach New York.
    ***
    Einen Moment war Ted Terill, Sensationsreporter der Herald Tribüne, sprachlos gewesen, als er die Vorfälle an der Lakewood Tankstelle beobachtet hatte. Dann riß er die Kamera hoch und knipste. Er drückte genau in dem Augenblick auf den Auslöser, als sich ein Mann über einen Niedergeschossenen beugte und ihm die Brieftasche entriß. Dann sprang der Mörder wieder in seinen Wagen und flüchtete.
    Jetzt hatte es auch Ted Terill sehr eilig. Er war der Meinung, daß er den Mann kannte, der gerade einen wehrlosen Tankstellenbesitzer niedergeschossen hatte, und er war der Überzeugung, daß er soeben den größten Knüller seines Lebens erwischt hatte.
    Terill brauchte genau achtzehn Minuten, um das Verlagsgebäude seiner Zeitung zu erreichen. Der Film aus seiner Kamera wurde im Schnellverfahren entwickelt. Terill diktierte währenddessen schon seine Story, über die selbst der Chefredakteur staunte. Aber er unternahm nichts dagegen, daß sie veröffentlicht wurde.
    Dann klemmte sich Ted Terill wieder hinter das Steuer seines Wagens. Er fuhr zum FBI-Gebäude. Dort ließ er sich bei Mr. High melden.
    Unser Chef mochte den Sensationsreporter Terill nie besonders gut leiden. Terill empfand für Mr. High die gleichen Sympathien. Seine Stimme klang deswegen auch entsprechend, als er fragte: »Mr. High, was halten Sie von der Tatsache, daß vor wenigen Minuten einer Ihrer Spezialagenten einen Tankstellenbesitzer niedergeschossen und beraubt hat?«
    ***
    Steve Dillaggio verstand die Welt nicht mehr, als er ins FBI-Gebäude zurückkam und die betretenen Gesichter der Kollegen sah. Er wollte zu Mr. High, aber Helen sagte ihm, daß der Chef im Augenblick nicht zu sprechen sei.
    »Warte ich eben auf Phil«, meinte unser Freund und machte es sich in unserem Office bequem.
    Im Zimmer Mr. Highs warteten schon ein paar Kollegen. Alle starrten auf den Schreibtisch. Dort lagen einige Bilder und ein Haftbefehl. Phil war gerade erst gekommen. Neugierig trat er vor.
    Dann .erstarrte er. Er las nochmals den Namen auf dem Haftbefehl und erkannte den Mann, den die Bilder von hinten zeigten und der sich auf den Fotos über den niedergeschossenen Tankwart Sorrente beugte.
    In beiden Fällen handelte es sich um den gleichen Mann. In beiden Fällen ging es um unseren Freund Steve Dillaggio.
    Erwartungsvoll blickte Phil Mr. High an. »Was soll das, Sir?« fragte er mit heiserer Stimme. Eine dunkle Ahnung kroch in ihm hoch.
    »Ist das nicht deutlich genug?« stellte unser Chef die Gegenfrage.
    »Sir, Sie wgllen doch nicht etwa behaupten, daß Steve Dillaggio…«
    Mr. High winkte ab.
    »Natürlich will ich nicht behaupten, daß Steve ein Mörder ist. Aber eines will ich behaupten: Gegen ihn gibt es im Augenblick so viele Verdachtsmomente wie gegen jeden Mordverdächtigen, den wir in dieser Verbrechensserie bereits festgenommen haben.«
    »Aber deswegen brauchen wir doch Steve nicht sofort zu verhaften?«
    »Doch! Deswegen sogar sofort. Vor ein paar Minuten war dieser Ted Terill hier. Er bringt den Fall natürlich ganz groß. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher