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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam
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Stein und ging zu Boden.
    Einer der Gangster warf sich auf ihn. Steve wehrte sich schwach. Er konnte sich nur mit dem rechten Arm verteidigen. Das war einfach zu wenig. Der Gangster schoß einige hart geschlagene Haken ab. Der andere Bursche stand dabei und sah grinsend zu. »Ich denke, das reicht«, sagte er. »Wir müssen uns beeilen, Chuck!«
    Steves Gegner erhob sich. »Aufstehen!« kommandierte er schweratmend.
    Steve quälte sich auf die Beine. Er wollte sehen, mit wem er es zu tun hatte. Als er sich mit dem Rücken gegen einen Leitungsmast lehnte, war er völlig groggy. Er kannte keinen der beiden Gangster.
    Sie waren, wie er vermutet hatte, etwa fünfundzwanzig Jahre alt. Der größere von beiden trug ein kleines Bärtchen; er hatte schmale dunkle Augen und einen mädchenhaft weichen Teint. Der andere war vierschrötig, robust und bullig, blond und blauäugig. Beide Männer trugen Sportkombinationen und farbige, am Hals offenstehende Hemden. Steve war von dem kleineren mit den Fäusten bearbeitet worden. Der Mann mit dem Bärtchen hielt eine belgische FN-Pistole in der Hand; er war offenbar der Anführer des Killer-Duos.
    »Was, zum Teufel, hat das alles zu bedeuten?« fragte Steve. Das Sprechen kostete ihn Mühe. Er hatte einen völlig trockenen Gaumen.
    Der Gangster mit dem Bärtchen grinste matt. »Du hast dich auf den falschen Dampfer gesetzt, Dillaggio. Das war dein Pech. Es war schon dumm genug von dir, den falschen Job zu wählen, aber es war noch dümmer, sich ausgerechnet mit uns anzulegen.«
    »Ich kenne Sie nicht.«
    »Du bist gerade dabei, uns kennenzulernen«, spottete der größere von beiden. »Das genügt. Übrigens kannst du dich trösten. Morgen kommen Jerry Cotton und Phil Decker dran.«
    »Heute«, korrigierte der Blonde. »Es ist ja schon Sonntag.«
    »Stimmt«, nickte der Bärtige. »Heute. Dann haben wir erst mal einige Zeit Ruhe.«
    »Für wen arbeiten Sie?« fragte Steve. »Das braucht dich nicht zu interessieren«, meinte der Große; schroff.
    Der Blonde lachte plötzlich. »Ich hab ’ne feine Idee«, sagte er. »Etwas ganz Besonderes.«
    »Mache es nicht so spannend«, grunzte sein Komplice. »Was ist es?«
    »Siehst du da drüben das Karussell? Es nennt sich ,Flying Saucers'. Eine alte Kiste, aber ganz aufregend, wenn man drin sitzt. Die fliegenden Untertassen' werden durch riesige Hydraulikarme gehoben und gesenkt. Gleichzeitig dreht sich der Apparat wie verrückt um die eigene Achse.«
    »Na und?« fragte der Bärtige. »Mach voran! In einer halben Stunde wird es hell. Wozu erzählst du mir den Schmus?«
    »Wenn wir Dillaggio unter den Hebemechanismus legen, bleibt von ihm nicht viel übrig. Ich habe mir das Ding kürzlich angesehen und mir vorgestellt, was wohl passieren würde, wenn ein Mensch darunter läge…«
    »Ideen hast du! Wie willst du denn den Mechanismus in Gang setzen?«
    »Das ist kein Problem«, meinte der Blonde. »Wir brauchen bloß den Schaltkasten zu öffnen. Da habe ich schon ganz andere Sachen auf gekriegt.«
    »Du spinnst!« meinte der Bärtige unwirsch. »Wozu diese Umstände? Das würde eine Menge Zeit kosten und viel Lärm machen. Wir servieren ihn schneller und sicherer mit ein paar Kugeln ab.«
    »Schneller ja, aber nicht sicherer.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nimm einmal an, wir legen ihn unter die Hebehydraulik und bringen die Kiste zum Laufen. Der zurückgleitende Stahlarm wird von Dillaggio nicht viel übriglassen. Selbst seine nächsten Angehörigen dürften es dann schwer haben, ihn wiederzuerkennen. Zunächst einmal wird er ein paar Tage lang für die Behörden ein unbekannter Toter bleiben. Die Papiere und seine Uhr knöpfen wir ihm natürlich vorher ab. Ja, mein Junge. Niemand wird so recht wissen, ob es Mord, Selbstmord oder ein Unfall war.«
    Der Bärtige schob skeptisch die Unterlippe nach vorn. »Wie hätte er unter die Hebehydraulik kommen sollen?« fragte er mürrisch. »Außerdem vergißt du, daß er eine Kugel in der Schulter stecken hat. Schon deshalb wird man auf Mord tippen.«
    Der Blonde schüttelte ungeduldig den Kopf. »Niemand wird sie entdecken oder danach suchen, wenn du meinen Plan akzeptierst.«
    Steve hörte den beiden Männern zu, als sprächen sie von einem Fremden oder von der wirren Handlung eines Gruselfilms. Natürlich wußte er die ganze Zeit, worum es für ihn ging. Trotzdem blieb er innerlich ruhig. Er konnte einfach nicht glauben, daß er auf so bestialische Weise enden sollte.
    In den Augen des bulligen Blonden
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