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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York
Autoren: Delfried Kaufmann
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hübschen Girls sehen, mit denen er dienstlich zu tun hat. Er bemüht sich, den Mädchen die Befangenheit zu nehmen, die sie mit Sicherheit befällt, sobald sie das große Büro mit der riesigen erleuchteten Glaskarte von New York betreten.
    Dieses Mal saßen zwei Mädchen in den großen Ledersesseln unter der gläsernen Karte. Jane Morteen und Marian Dagh. Beide verkörperten ein besonders gelungenes Exemplar ihres Typs. Jane, groß, sportlich, mit flächigem Gesicht, gebräunter Haut und blitzenden grauen Augen, mit einem Raubtiergebiss, langen Beinen und kräftigen Händen und ihrem schlaksigen und doch aufregenden Gang. Marian dagegen war zierlich, kleiner, mit prachtvollem tiefschwarzem Haar, großen, dunklen, ausdrucksvollen Augen und dem fein geschnittenen Gesicht, das ungewöhnliche Intelligenz verriet.
    Phil und ich gaben neben den beiden Girls nur die Staffage ab. Mr. High begrüßte noch einen dritten Gast, Detective-Sergeant John Derrik vom 55. Revier. Er schüttelte ihm die Hand. »Sie haben einen Anspruch darauf, die Einzelheiten des Ripper-II-Falles zu erfahren, Sergeant«, sagte er.
    Helen, Mr. Highs Sekretärin, fuhr einen Servierwagen mit Drinks herein. Sie lächelte Derrik, Phil und mich an. Marian Dagh nickte sie zu. Jane musterte sie kühl.
    Der Chef wartete, bis alle ihr Glas in den Händen hielten. »Ich habe alle Beteiligten hergebeten, damit Sie die Einzelheiten von uns erfahren. Morgen wird die Gerichtsverhandlung gegen Harold Raskin und seine Kumpane Fawess und Alicante eröffnet. Über das letzte Verbrechen dieser Bande, die Entführung einer gewissen Marian Dagh, wird das Gericht nicht verhandeln.« Er hob sein Glas gegen das schwarzhaarige Mädchen, wandte sich dann an Jane. »Zwangsläufig daher auch nicht über die Entführung der Fotoreporterin Jane Morteen.«
    »Wie schade«, sagte Jane. »Ich könnte eine Reportage über mich selbst bringen. Wollen Sie mir erklären, warum Sie Miss Dagh in ihr eigenes Geheimnis einwickeln wie in Watte?«
    »Miss Dagh ist die wissenschaftliche Sekretärin einer Gruppe von Professoren, die an bestimmten Problemen der Raketentechnik arbeiten. Miss Dagh weiß über den Stand der Forschung auf diesem Gebiet sehr viel. In Washington trägt sie einen anderen Namen. Es wäre gefährlich für Miss Dagh und für die Sicherheit unseres Landes, wenn bestimmte Organisationen die Identität Marian Daghs erführen.«
    Er stellte sein Glas ab. »Damit wären wir am Anfang dieser Geschichte. Marian Dagh kam für ein Wochenende nach New York und fiel Harold Raskin in die Hände. Wir brauchen nicht darüber zu sprechen, warum Miss Dagh nach New York kam.«
    »Wir können ruhig darüber sprechen, Mr. High«, unterbrach Marian. »Ich brauchte ein wenig Zerstreuung. Ich wollte ausspannen. Ich ging schwimmen. Dabei lernte ich einen jungen Mann kennen. Meine Professoren sind alle ziemlich alt und nur an ihren wissenschaftlichen Problemen interessiert. Ich verliebte mich ein wenig in Frank Gay. Ich blieb länger, als ich ursprünglich vorgesehen hatte, aber ich vergaß nicht meine Pflichten. Ich wollte verhindern, dass er von meinem Job in Washington erfuhr. Aus diesem Grunde ging ich allein zu meinem Wagen.«
    »Dabei fielen Sie der Bande von Mädchenhändlern in die Hände, die seit nahezu einem Jahr in der Bronx wütete«, ergänzte Mr. High, »und die ihre Verbrechen einem Triebmörder in die Schuhe schoben.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Sergeant Derrik, wann wurde das erste Opfer von Ripper II gefunden?«
    »Vor mehr als elf Monaten. Das Mädchen hieß Ann Sywer. Man fand es auf dem toten Bahngelände.«
    »Unter den Journalisten, die dieses Verbrechen für ihre Zeitung ausschlachten wollten, befand sich auch Harold Raskin. Obwohl ihm die ›Bronx-Night-Revue‹ gehörte, betätigte er sich doch von Zeit zu Zeit als Reporter. Er hatte mehr Glück als die Polizei. Er entdeckte den Mörder schon nach dem ersten Mord.«
    Die Mitteilung des Chefs löste Überraschung aus. Ich sah, wie John Derrik die Lippen zusammenpresste.
    »Elmer Pastry hatte früher für Raskins Zeitung gearbeitet. Raskin suchte ihn auf. Er erkannte, dass mit dem Burschen eine furchtbare Veränderung vorgegangen war. Als Pastry nicht in seiner Wohnung war, drang Raskin gewaltsam ein und durchsuchte den Laden und die Zimmer. Er fand eine Handtasche, die der unglücklichen Ann Sywer gehört hatte und die noch den Ausweis des Mädchens enthielt. Er nahm das Beweisstück an sich.
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