Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
Augen, die sich bei meinem Aufstöhnen auf mich gerichtet hatten. Nicht nur dass ich noch nie im Leben von jemand mit gelben Augen gehört hatte, in ihnen lag auch etwas Herrisches und Unbarmherziges, das mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Ihr Blick ließ sich ganz leicht mit einem Wort beschreiben: Wild.
    „Ich bin Prisca, die Alphahündin vom Wolfsbaumrudel. Du bist in mein Territorium eingedrungen.“
    Hä? Redete die mit mir? So wie die mich fixierte, war die Antwort wohl ein ganz klares Ja. Aber viel wichtiger: Alpha, Rudel, und Territorium? Okay, egal wo ich hier war, die Frau hatte mächtig ein an der Waffel, und ich sollte zusehen, dass ich hier schleunigst verschwand.
    Prisca setzte sich in Bewegung, auf eine Art, die ich nur als geschmeidig bezeichnen konnte, etwas dass sie irgendwie furchterregend wirken ließ. Sie setzte sich vor mir auf die Tischkannte, die Augen unablässig auf mich gerichtet. „Ich habe drei Fragen, und es wäre besser für dich, wenn du sie zu meiner Befriedigung beantwortest.“
    War das eine Drohung? Also ich war mir ganz sicher, dass das eine war. Langsam bekam ich leichte Beklemmungen. Wo war ich hier nur gelandet? Ach ja, dem Territorium des Wolfsbaumrudels. Oder besser gesagt, Innmitten des Nestes der Spinner.
    Ich blinzelte ein paar Mal um meine Augen klar zu kriegen. Gott, diese Kopfschmerzen verbesserten  meine Situation nicht im Mindesten. „Okay, frag.“ Was hätte ich sonst sagen sollen?
    Prisca nickte. „Wer bist du, warum bist du hier, und wie ist es dir gelungen in unser Lager einzudringen?“
    „Und in mein Haus“, fügte der Mann mit einer Raupenaugenbrauen hinzu.
    „Genauer auf seinen Dachboden.“ Die Blonde schien nicht ärgerlich wie die beiden anderen, sondern einfach nur neugierig.
    Prisca hob die Hand als Zeichen zum Schweigen. „Domina, Fang, seid ruhig.“ Dann hatte ich wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit – ich Glückspilz! Diese Frau strahlte etwas aus, das mich wünschen ließ, ganz weit weg zu sein. Sie strahlte Macht aus, unbändige Macht. Wenn man ihren Worten glauben konnte, dann stand Alphahündin wohl für Anführer. Super, ich hatte den Anführer der Spinner vor mir.
    Ich drückte mich tiefer ins Polster, in der Hoffnung, dass sie mich übersah. Fehlanzeige, sie hob lediglich ihre Augenbraue.
    „Nun?“
    „Ähm …“ Ja, was nun? „Wie war noch mal die Frage nochmal?“
    „Wer, wie, und warum“, half mir die Blonde – Domina – hilfreich.
    „Ich …“ Ich runzelte die Stirn. Ja, wie war ich eigentlich hier hergekommen? Ich wusste es nicht. Es war irgendwie weg, ein totaler Black Out. Ich hatte keine Ahnung wie ich hier hergekommen war, noch warum. Ich wusste ja nicht mal wo ich war. Scheiße, ich wusste nicht mal wo ihr herkam, ich … diese verfluchten Kopfschmerzen! „Ich weiß nicht“, gab ich verunsichert zu. „Ich weiß nicht warum ich hier bin.“
    Diese Domina, machte einen Schritt zur Seite, um einen besseren Blick auf mich zu erhaschen. „Vielleicht verrätst du uns erst mal deinen Namen.“
    „Ich bin …“ Verdammt, wer war ich denn? Wie lautete mein Name? Mein Name, wie war der? Ich suchte in meinem Gedächtnis, aber da war nichts, ich wusste ihn nicht. Ich konnte doch nicht meinen Namen vergessen haben. Scheiße, das ging doch nicht, ich hatte keine Ahnung wer ich war.
    Panisch sah ich von einem zum anderen, als mir klar wurde, dass ich ihn nicht wusste. Mein Atem ging schneller, mein Herz schlug wie wild. Es war weg, alles war weg! Da wo meine Erinnerung sein sollte, war nur ein großes, dunkles Loch! „Fuck, ich … ah!“ Als ich hochfuhr, explodierte der Schmerz hinter meinen Schläfen. Mir schossen dir Tränen in die Augen, und ich fiel mit einem Rums von der Couch.
    Prisca sprang überrascht zur Seite.
    Mein Gott, wer war ich? „Mein Name, mein Name, ich weiß nicht … wie ist mein Name? Ich weiß nicht wer ich bin“, murmelte ich in den Teppich. Vorsichtig, ganz vorsichtig richtete ich meinen Oberkörper auf, und sah die drei nacheinander an. Was war hier los, warum wusste ich nicht mehr wer ich war? „Wer bin ich? Ich kann mich nicht erinnern, ich weiß nicht wer ich bin. Was habt ihr mit mir gemacht?“
    „Was wir mit dir gemacht haben?“ Prisca hockte sich vor mich. Ihre langen, schwarzen Haare fielen ihr dabei wie ein Schleier um den Körper. Ich lehnte mich so weit zurück, wie es die Couch in meinem Rücken zuließ. Diese eindringlichen Augen jagten mir einen kalten Schauer über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher