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Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Jenseits der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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meine Tasche liegen lassen.« Jacob hob schnuppernd die Nase. »Hier riecht es verbrannt.«
    Mit einem Schnauben rannte Sunny zum Toaster und schlug so lange mit der flachen Hand darauf, bis eine rauchende, kohlrabenschwarze Brotscheibe heraussprang. »Dieses blöde Ding klemmt.«
    Um sich dieses faszinierende kleine Gerät besser ansehen zu können, lehnte Jacob sich über ihre Schulter. »Sieht nicht sehr appetitlich aus.«
    »Ist völlig in Ordnung.« Um es zu beweisen, biss sie in den Toast.
    Durch den Rauch drang ihr Duft in seine Nase. Die instinktive Reaktion seines Körpers ärgerte ihn, aber der Stolz verbot es ihm, zurückzuweichen. »Bist du immer so stur?«
    »Ja.«
    »Und so unfreundlich?«
    »Nein.«
    Sunny drehte sich um und erkannte ihren Fehler sofort. Er war nicht zurückgetreten, wie sie erwartet hatte. Stattdessen hatte er seine Hände auf die Anrichte aufgestützt und hielt Sunny somit mehr oder weniger zwischen seinen Armen gefangen. Wenn es etwas gab, was sie wirklich hasste, dann war es, wenn man sie austrickste.
    »Verzieh dich, Hornblower.«
    »Nein.« Er bewegte sich, aber nur noch näher zu ihr hin. Ihre Schenkel berührten sich, doch an dieser Berührung war nichts Zärtliches. »Du interessierst mich, Sunbeam.«
    »Sunny«, korrigierte sie automatisch. »Nicht Sunbeam.«
    »Du interessierst mich trotzdem«, wiederholte er. »Hältst du dich für eine durchschnittliche Frau dieser Epoche?«
    Verdutzt schüttelte sie den Kopf. »Was für eine Frage ist das denn?«
    In ihrem Haar waren Dutzende von Schattierungen zu sehen, von Silber bis zu dunklem Honig. Er bereute schon, dass es ihm so bewusst geworden war. »Eine, die sich simpel beantworten lässt. Also?«
    »Nein. Niemandem gefällt es, als Durchschnitt angesehen zu werden. Wenn du jetzt endlich …«
    »Du bist schön.« Er ließ den Blick über ihr Gesicht wandern, absichtlich. Wollte sich und seine Selbstbeherrschung testen. »Aber das ist wohl rein physisch. Was unterscheidet dich denn deiner Meinung nach vom Durchschnitt?«
    »Schreibst du eine Doktorarbeit?« Sunny hob die Hand, um ihn von sich zu schieben, und traf auf seine harte Brust. Sie konnte den Herzschlag spüren, langsam und regelmäßig.
    »So ungefähr.« Jacob lächelte. Er verwirrte sie, und das wiederum empfand er als extrem befriedigend.
    Es liegt an seinen Augen, entschied Sunny. Auch wenn der Mann auf jeden Fall gestört war, er hatte geradezu hypnotische Augen. »Ich dachte, du beschäftigst dich mit Planeten und Sternen, nicht mit Menschen.«
    »Menschen leben auf Planeten.«
    »Zumindest auf diesem hier.«
    Wieder lächelte er. »Stimmt. Betrachte es als reine Neugier.«
    Sunny wollte sich fortbewegen, aber das würde den Kontakt nur noch intimer machen. Obwohl sie ihn innerlich verfluchte, hielt sie also seinem Blick stand, und ihre Stimme blieb ruhig. »Ich verzichte darauf, das Objekt deiner Neugier zu sein, Jacob.«
    »J. T.« Ihr Zittern war ihm nicht entgangen. »Meine Familie nennt mich normalerweise J. T.«
    »Auch gut, J. T.« Sie brauchte dringend Abstand. »Wie wärs, wenn du mir endlich aus dem Weg gingst? Dann könnte ich Frühstück machen.«
    Wenn sie nicht bald aufhörte, an ihrer Lippe zu nagen, würde er sie auf die effektivste Weise, die er kannte, davon abhalten. Er hätte nie gedacht, dass eine kleine nervöse Geste so verführerisch sein könnte. »Ist das eine Einladung?«
    Ihre Zunge fuhr hastig über die trockenen Lippen. »Sieht so aus.«
    Er beugte sich noch weiter vor, genoss es, wie ihre Augen größer und dunkler wurden. Es war nicht leicht, zu widerstehen. Er war bekannt für seine Brillanz, seine Ausdauer, seine Effektivität. Nicht für seine Selbstbeherrschung. Und er wollte sie küssen. Nicht als wissenschaftliches Experiment, sondern hart und wild und ungestüm.
    »Ich hoffe, es gibt noch etwas anderes als Toast«, murmelte er.
    Sie atmete hörbar aus. »Fruit Loops. Die sind gut. Mein Lieblingsfrühstück.«
    Jacob zog sich zurück. Weniger um ihretwillen. Wenn er die nächsten Wochen in der Nähe dieser Frau zubringen wollte, würde er an seiner Selbstbeherrschung arbeiten müssen. Er hatte nämlich einen Plan. »Einverstanden.«
    Während sie zum Schrank eilte und zwei Schüsseln aus dem Regal nahm, sagte Sunny sich, dass sie damit lediglich eine andere Taktik gewählt habe und keineswegs einen überstürzten Rückzug angetreten sei. Mit den Schüsseln und einer bunten Schachtel kam sie an den Tisch zurück. »Als Kinder
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