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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze
Autoren: Jack Campbell
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wenn Sie die Mission gar nicht kennen?«
    »Tja, wenn ich das wüsste.« Timbale machte keinen Hehl daraus, wie wenig ihm das Ganze gefiel. »Die Regierung hat schon vor Jahrzehnten damit aufgehört, dem Militär zu vertrauen, trotzdem ist es mehr als ärgerlich, wenn man dann auch noch ganz unverhohlen so behandelt wird, als sei man nicht vertrauenswürdig. Mir ist nichts Brauchbares gesagt worden, nur immer einzelne Dinge, wie zum Beispiel die Befehle für den heutigen Tag hinsichtlich der zu treffenden Sicherheitsvorkehrungen. Und das alles geschieht mit dem Siegel des Großen Rats. Ich bin nicht mal zu diesem Treffen eingeladen, Admiral Geary. Mir wurde gesagt, dass nur Sie teilnehmen werden.«
    Desjani ließ sich nichts anmerken, trotzdem wusste Geary, dass sie darüber nicht glücklich war. Ihm erging es im ersten Moment nicht besser, bis er sich vor Augen führte, dass sie dann beide mit ihm zusammen hinter sieben Ebenen strengster Sicherheitsmaßnahmen verborgen sein würden. »Ehrlich gesagt«, wandte er sich an Timbale, »halte ich es sogar für besser, wenn ich weiß, dass Sie und Captain Desjani draußen warten und mit jedem in Verbindung stehen. So können Sie wenigstens etwas unternehmen, wenn es erforderlich werden sollte.«
    Nun rang sich Timbale ein Lächeln ab. »Es gibt einige Gruppen, die sich nicht für das interessieren, was ich sage, aber sie werden alles akzeptieren, was vom Captain kommt. Es herrscht die Überzeugung, dass Captain Desjani für Sie spricht.«
    Geary entging das melancholische Aufblitzen in ihren Augen nicht, aber Tanya nickte und sagte: »Ich werde die Situation im Auge behalten, während Sie in der Besprechung sind, Admiral.«
    »Wenn wir unter uns sind, müssen Sie mit Ihrem Ehemann nicht so förmlich umgehen«, ließ Timbale sie wissen.
    »Doch, Sir, das muss ich«, entgegnete sie. »Wenn wir in einem beruflichen Zusammenhang miteinander reden, ist er Admiral Geary und ich bin Captain Desjani. Darauf haben wir uns geeinigt.«
    Sie bogen um eine Ecke, am Ende des Korridors sahen sie das, was die erste Sicherheitsebene sein musste: ein Kontrollpunkt besetzt mit einem ganzen Trupp Soldaten. »Wie viele gibt es davon?«, erkundigte sich Geary.
    »In diesem Sektor der Station befinden sich genügend Kontrollpunkte und Soldaten, um eine ganze Brigade daraus zusammenstellen zu können«, antwortete Timbale. »Für nichts ist Geld da, aber wenigstens reicht es für maßlos überzogene Sicherheitsvorkehrungen. Egal auf welchem Weg Sie nach drinnen oder draußen gelangen wollen, Sie müssen mindestens an zwei Kontrollpunkten vorbei. Kommunikation ist auch nicht möglich, egal in welche Richtung. Absolut gesichert und isoliert. Wenn Sie erst mal zwei Kontrollpunkte passiert haben, werden Sie auch keine Nachrichten mehr senden oder empfangen können.«
    In diesem Moment meldete sich Gearys Komm-Einheit. »Dann können wir wahrscheinlich froh sein, dass uns das hier gerade noch erreicht hat.« Er sah nach, von wem die Mitteilung kam, dann öffnete er sie, während er noch weiterging. Als er die ersten Zeilen las, blieb er so abrupt stehen, dass Timbale und Desjani ihn fast angerempelt hätten.
    »Stimmt was nicht?«, fragte sie besorgt.
    »Das kann man so sagen.« Geary musste sich unterbrechen, um die Wut zu überwinden, die in ihm hochkochte. »Captain Duellos hat mich soeben darüber informiert, dass eine große Zahl von befehlshabenden Offizieren der Flotte vor wenigen Augenblicken davon in Kenntnis gesetzt worden ist, dass gegen sie Kriegsgerichtsverfahren eingeleitet werden. Er hat mir diese Nachricht weitergeleitet.«
    Falls Timbale sein Erstaunen nur vortäuschte, dann machte er das ausgesprochen gut. »Was? Ich habe keine … Darf ich, Admiral?«
    Er überließ dem Mann seine Komm-Einheit, der den Text zügig las. »Nicht zu fassen. Mehr als hundert Offiziere, die derzeit ein Schiff befehligen. Die Anklagen sind formal gerechtfertigt, aber welcher Idiot …« Er presste die Lippen zusammen. »Genau genommen fallen mir gleich mehrere Idioten ein, auf deren Mist so was gewachsen sein könnte. Ein paar von denen sitzen derzeit im Flottenhauptquartier. Ich sagte Ihnen ja schon, dass das Hauptquartier zu zeigen versucht, dass es die Lage kontrolliert. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie sich einen solchen Unsinn ausdenken würden.«
    »Wie ich sehe, stehe ich ebenfalls unter Anklage«, sagte Desjani völlig ruhig. »Die wollen die gesamte Kommandostruktur der Flotte aushöhlen,
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