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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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von Betty Ann Mulvaney, meine ich.
    »Einen Artikel«, wiederholte Geri Lynn Packard gedehnt. »Über eine Puppe.«
    Während sie das sagte, schüttelte sie ihre Dose Cola Light. Geri Lynn trinkt ihre Cola Light gern abgestanden und schüttelt sie deshalb vor dem Trinken, bis alle Kohlensäure raus ist. Ich persönlich finde diese Vorliebe für abgestandene Cola etwas merkwürdig, wobei sie aber noch nicht einmal das Merkwürdigste an Geri Lynn ist. Das Merkwürdigste an Geri Lynn ist – finde ich jedenfalls –, dass sie jedes Mal, wenn sie im Hobbykeller ihrer Eltern mit unserem Chefredakteur Scott Bennett rumgeknutscht hat, hinterher ein kleines Herz in ihren Taschenkalender malt, um das Ereignis für alle Zeiten festzuhalten.
    Das weiß ich, weil ich mal reingucken durfte. In ihren Kalender, meine ich. Und da war auf fast jeder Seite ein Herzchen.
    Übrigens auch so eine Merkwürdigkeit. Dass Geri und Scott zusammen sind, meine ich. Eigentlich hatten ich und so ungefähr alle anderen Mitarbeiter der Schülerzeitung (wahrscheinlich einschließlich Geri selbst) fest damit gerechnet, Geri würde dieses Jahr zur Chefredakteurin ernannt werden. Schließlich wohnt Scott ja erst seit letztem Sommer in Clayton.
    Wobei das eigentlich so nicht ganz stimmt. Er hat schon einmal hier gewohnt… Wir waren in der Fünften sogar in einer Klasse. Nicht dass wir damals etwas miteinander zu tun gehabt hätten. In der Fünften gibt man sich mit dem anderen Geschlecht nicht ab. Und Scott war außerdem nie sonderlich gesprächig.
    Aber er und ich liehen uns in der Schulbücherei immer dieselben eher »uncoolen« Bücher aus. Also nicht die Michael-Jordan-Biografien oder Serien wie »Unsere kleine Farm«, die alle anderen lasen, sondern Sci-Fi und Fantasybücher wie »Beute«, »Die Mars Chroniken« oder »Doktor Schapirows Gehirn«. Wenn man damit zur Ausleihe ging, runzelte die Schulbibliothekarin die Stirn und fragte: »Ist das denn das Richtige für dich?« Wahrscheinlich fand sie die Bücher nicht altersgemäß.
    Was nicht heißt, dass wir je darüber gesprochen hätten. Scott und ich, meine ich. Ich weiß nur, dass wir dieselben Bücher lasen, weil sein Name immer schon unweigerlich auf der Ausleihkarte stand, wenn ich meinen Namen eintrug. Irgendwann trennten sich Scotts Eltern und er zog mit seiner Mutter weg. Wir haben uns erst in den letzten Sommerferien wieder getroffen. Die Redaktion des »Register« wurde nämlich von der Schulleitung in so ein Camp geschickt, wo unser Beratungslehrer Mr Shea Kooperationsspiele mit uns machen sollte, um unsere Teamfähigkeit zu stärken.
    Ich stand auf dem Schulparkplatz und wollte gerade in den Reisebus steigen, der uns in das Camp bringen sollte, als neben mir ein Wagen hielt. Und wer stieg aus?
    Richtig geraten. Scott Bennett. Wie sich herausstellte, hatte er beschlossen, für eine Weile wieder zu seinem Vater zu ziehen. Und weil er in seiner alten Schule für die Schülerzeitung geschrieben hatte, hatte er Mr Shea ein paar seiner Artikel geschickt, und der hatte ihm daraufhin angeboten, beim »Register« mitzuarbeiten.
    Obwohl Scott ein bisschen so aussah, als hätte jemand seinen Kopf auf den Körper einer der römischen Götterstatuen von Mrs Mulvaney verpflanzt – er war nämlich seit unserer letzten Begegnung als Zehnjähriger ungefähr um neunzig Zentimeter gewachsen und richtig männlich geworden –, erkannte ich sofort, dass er noch derselbe alte Scott war. Aus seinem Rucksack lugte nämlich »Duddits« von Stephen King hervor, das ich natürlich schon immer mal hatte lesen wollen.
    Am Ende der Redaktionsfahrt fragte Mr Shea ihn, ob er nicht Chefredakteur werden wolle, er habe nämlich große Führungsqualitäten. Außerdem hatte Scott bei einer Schreibübung zu einem frei gewählten Thema einen wirklich coolen Text über einen Kochkurs geschrieben, an dem er als einziger Junge teilgenommen hatte. Oder besser gesagt, teilnehmen musste , nachdem er in Milwaukee (wo er mit seiner Mutter gewohnt hatte) irgendwas angestellt hatte. Anscheinend hatte er irgendwelche leicht kriminellen Neigungen an den Tag gelegt, worauf das Jugendamt ihn zur Teilnahme an einem Projekt für gefährdete Jugendliche verdonnert hatte.
    Er konnte es sich aussuchen: KFZ-Werkstatt oder Kochkurs.
    Scott war der erste und bislang einzige Junge in der Geschichte dieses Projekts, der sich für den Kochkurs entschied.
    In seinem Text beschrieb er, wie die Kursleiterin am ersten Tag einen Butternuss-Kürbis auf
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