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Jedi Quest 09 - Wachablösung

Jedi Quest 09 - Wachablösung

Titel: Jedi Quest 09 - Wachablösung
Autoren: Jude Watson
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seinen Erfahrungen auf Vanquor waren viele andere Dinge erwachsen. Er war nach der Zeit in der Zone der Selbstbeherrschung zusammengebrochen, doch das hatte ihm später geholfen. Er hatte sich verletzlich und ängstlich gefühlt, und er hatte Halt bei seinem Meister gefunden. Er hatte erkannt, dass er Obi-Wan sehr viel bedeutete. Sein Meister würde immer für ihn da sein. Diese Erkenntnis war das große Geschenk, das er aus einer Zeit der Unsicherheit hatte mitnehmen können.
    Anakin riss sich von seinen Gedanken los und bemerkte, dass Ferus so aussah, als würde er überlegen, ob er etwas sagen sollte. Anakin hoffte, dass er sich dagegen entschied. Er mochte fast nie, was Ferus zu sagen hatte.
    Siri bemerkte das Zögern ihres Padawans ebenfalls. »Was bedrückt dich, Ferus?«, fragte sie.
    »Ich frage mich nur, ob dieser Plan für die Jedi angemessen ist«, sagte Ferus. »Es steht mir nicht zu, die Entscheidungen der Jedi-Meister in Frage zu stellen.«
    »Dinge zu hinterfragen, ist Teil der Rolle eines Jedi-Padawans«, sagte Obi-Wan freundlich. »Bitte sprich.«
    »Dies ist etwas, das die Jedi nicht unternehmen sollten«, sagte Ferus steif. Er fühlte sich offensichtlich unwohl, weil er seiner Meisterin widersprach. »Sich als Kriminelle ausgeben? Wir sind keine Trickbetrüger. Wir sind Botschafter des Friedens und der Gerechtigkeit.«
    Anakin hätte am liebsten die Augen verdreht. Ferus war ein solcher Angeber. Er musste dauernd Jedi-Regeln zitieren, so als wäre er der Einzige, der sie kannte. Kam er denn niemals auf die Idee, dass es wichtiger sein könnte, einen Job einfach zu erledigen? Anakin sah zu Siri hinüber. Sie nickte nachdenklich, so als würde sie tatsächlich über Ferus' Einwand nachdenken.
    Er fragte sich, ob sie nur versuchte, die gute Meisterin zu sein, obwohl sie ihn in Wirklichkeit für einen aufgeblasenen Langweiler hielt.
    »Natürlich hast du Recht«, sagte Siri schließlich. »Doch die Galaxie ist ein komplexes System. Die Jedi müssen anders vorgehen und andere Risiken eingehen. Es gibt Planeten, die unsere Gegenwart nicht schätzen, und doch verlangen die Umstände, dass wir das Gute in der Galaxis unterstützen.« Sie seufzte. »Ich habe schon einmal eine andere Identität angenommen, Ferus. Der Rat beschloss damals, dass es die einzige Möglichkeit war, eine riesige Raumpiraten-Operation zu unterlaufen. Ich musste so tun, als würde ich den Orden verlassen. Es war schwer. Alle Jedi dachten, ich hätte mich der Dunklen Seite der Macht angeschlossen. Sogar Obi-Wan.«
    »Es war sehr tapfer von Siri«, sagte Obi-Wan.
    »Jede Sekunde dieser Täuschung ging gegen mein Innerstes«, fuhr Siri fort. »Ich mag Lügen nicht. Für jede Lüge bezahlt man einen Preis. Bin ich froh, dass ich es tat? Ja. Die Jedi konnten einen üblen Piraten ausschalten und hunderte von Sklaven befreien.«
    »Jenna Zan Arbor und ich sind schon einmal aufeinander getroffen, als ich in deinem Alter war«, sagte Obi-Wan zu Ferus. »Sie ist ein großer Feind der Jedi. Sie hatte Qui-Gon gefangen genommen und ihm das Leben ausgesaugt, um die Macht zu erforschen. Sie hatte ihn dabei beinahe umgebracht. Und andere hat sie ermordet. Sie ist zu allem fähig. Mit der Zone der Selbstbeherrschung hat sie ein ganzes Volk unterdrücken können. Wir müssen alle Mittel einsetzen, um sie aufzuhalten.«
    »Alle Mittel?«, fragte Ferus.
    Einen Moment herrschte Schweigen. Anakin sah, wie Obi-Wan einen Blick mit Siri austauschte. Jeder im Raum dachte dasselbe. Die rechten Mittel zum rechten Ziel. Das war einer der zentralen Glaubenssätze der Jedi. Um Gutes zu tun, muss jeder Schritt, den man tut, rechtens sein. Wenn die Mittel, die man einsetzte, übel waren, dann war auch das Ergebnis Übles.
    »Ich habe meine Worte nicht weise gewählt«, sagte Obi-Wan. »Ich meine es so: Wenn wir eine kleine Täuschung anwenden müssen, um sie zu fangen, werden wir es tun. Wir können also nur hoffen, Zan Arbor mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Sie könnte ihre Machtstellung auf Romin ausbauen. Sie könnte den Planeten als Basis für zukünftige Unternehmungen nutzen wollen, in dem Glauben, dort unantastbar zu sein. Sie könnte großen Schaden anrichten. Es stehen Leben auf dem Spiel. Vielleicht Millionen von Leben.« Obi-Wan sah Ferus eindringlich an. »Glaubst du nicht, dass es wert ist, deinen Stolz ein paar Tage zu überwinden und die Identität eines anderen anzunehmen?«
    Ferus' Wangen erröteten. Anakin erkannte, dass Obi-Wan genau Ferus'
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