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Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi

Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi

Titel: Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi
Autoren: Jude Watson
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Erst nach zwei Stunden steckten sie zum ersten Mal fest, als sie Wrens Richtung nicht weiter verfolgen konnten. Doch dann nahm Anakin ein silbernes Haar von einem Blatt und zeigte in den Wald.
    »Hier entlang«, sagte er zufrieden und ging weiter.
    Hinter ihm schüttelte Obi-Wan den Kopf. Manchmal hatte er das Gefühl, dass er seinem Padawan nicht sehr viel beibringen konnte. Selbst für Obi-Wan, der Anakin schon so gut kannte, war seine Beherrschung der Macht erstaunlich.
    Wren tat gut daran tun, seine besten Tricks anzuwenden. Andernfalls würde Anakin sein Versprechen wahr machen und ihn noch vor Einbruch der Dunkelheit finden.

    Um die Mittagszeit mussten Anakin und Obi-Wan sich eingestehen, dass sie sich verlaufen hatten. Wrens Hinweise waren immer schwieriger geworden und Anakins überhebliche Zuversicht hatte sich in verbissene Entschlossenheit gewandelt.
    Der Padawan blieb plötzlich frustriert stehen. Er hob einen Stein auf und warf ihn in den Wald. Der Stein schlug laut gegen einen Baum.
    »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Obi-Wan.
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir. Frustration ist ein Teil dieser Übung, junger Padawan.«
    »Ich weiß, ich weiß«, murmelte Anakin. »Meine Ungeduld einatmen. Sie dann wieder ausströmen lassen.«
    »Genau«, sagte Obi-Wan ruhig. Er wartete einen Augenblick. »Und?«
    »Und was?«
    »Ich habe dich nicht atmen sehen.« Obi-Wan wusste, dass er die Geduld seines Padawans auf eine harte Probe stellte. Und doch waren diese kleinen Übungen gute Lektionen.
    Anakin schloss gehorsam die Augen. Er atmete ein und dann wieder aus. Dann öffnete er ein Auge. »Kann ich jetzt aufhören?«
    »Ich denke schon«, gab Obi-Wan grinsend zurück. »Wenn Wren dich jetzt sehen könnte, wäre er sehr glücklich.«
    Zuversicht erhellte Anakins Blick. »Der Tag ist noch nicht zu Ende.«
    »Los, lass und zurückgehen«, schlug Obi-Wan vor und ging den Weg wieder zurück, den sie gekommen waren. »Wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein.«
    Sonnenlicht fiel in feinen Strahlen durch das dichte Blattwerk der Bäume. Mal gingen die beiden Jedi im Schatten, mal im hellen Sonnenlicht. Die Sonne erwärmte ihre Haut, der Schatten kühlte sie wieder. Die Luft war von einem frischen Duft erfüllt. Es war ein schöner Tag, um sich zu verlaufen.
    Plötzlich kniete Anakin sich hin und untersuchte den Boden. »Er ist hier stehen geblieben.« Er zeigte auf den Pfad.
    Obi-Wan beugte sich hinunter. »Ja, das glaube ich auch.«
    »Definitiv.« Anakin sprach vor Aufregung etwas lauter. »Und dann ist er hier über das Gras gegangen. Dort entlang.«
    Er verließ den Pfad und ging in den Wald. Obi-Wan sah sich die Spuren an und folgte ihm. Nachdem sie den ganzen Vormittag nur kleine Veränderungen auf dem Boden und in den Blättern der Pflanzen gefunden hatten, waren sie jetzt auf einen deutlichen Hinweis gestoßen. Es schien ein Teil von Wrens Strategie zu sein, schwierige und weniger schwierige Hinweise zu mischen.
    Anakin ging durch den dichten Wald voraus. Es war jetzt einfacher, Wren zu folgen. Der Boden war weich und die Blätter, die dort lagen, waren noch nass. Obi-Wan überließ Anakin die Führung und genoss den Spaziergang durch den duftenden Wald.
    Anakin blieb plötzlich stehen und sah sich um. »Vor uns liegt eine Lichtung«, sagte er leise. »Und es gibt ein paar Höhlen. Glaubt Ihr, dass wir Wren schon gefunden haben? Diese Fußabdrücke sehen noch frisch aus.«
    »Ich bezweifle es«, sagte Obi-Wan. »Aber sei vorsichtig, wenn du weitergehst. Wir müssen näher herangehen, um die Übung abzuschließen.«
    »Eine Lichtschwertlänge voraus«, sagte Anakin. »Aber ich glaube, unsere einzige Chance besteht darin, ihn zu überraschen.«
    »Anakin...«
    Obi-Wans Ruf wurde von den Schatten verschluckt. Anakin war schon leise losgelaufen und stand dann mitten in der Lichtung.
    Obi-Wan folgte ihm. Er hoffte, dass er seinem Padawan eines Tages beibringen konnte, seine Ungeduld zu zähmen.
    Er hoffte es umso mehr, als ihm klar wurde, wohin Wren sie gelockt hatte. Sie waren mitten in ein Malia-Revier geraten.
    Er kannte die Malia von seiner ersten Reise nach Ragoon-6. Es waren schnelle, bewegliche und tödliche Kreaturen; wilde Raubtiere mit einer dreifache Zahnreihe.
    Anakin war wie angewurzelt mitten in der Lichtung stehen geblieben. Er sah jetzt, dass die Malia schlafend auf den umliegenden Felsen lagen. Gerade eben noch war ihr blaugraues Fell mit der Dunkelheit verschmolzen gewesen.
    Wenigstens jagen
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