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Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung

Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung

Titel: Jedi-Padawan 16 - Schrei nach Vergeltung
Autoren: Jude Watson
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seinen Padawan. Er konnte nicht warten.
    Mit seinem frisch geschärften Verstand erinnerte er sich an die genaue Lage des Technikraums. Er zögerte keine Sekunde und öffnete die Tür. Hinter sich hörte er nur Obi-Wans Schritte. Ein Hauch von Enttäuschung durchfuhr ihn. Er wünschte, Obi-Wan wäre ihm nicht gefolgt.
    Er wollte allein auf Balog treffen.
    Der gedrungene, kräftige Mann saß vor einer Datenkonsole. Er wirbelte mit einem überraschten Gesichtsausdruck in seinem Drehstuhl herum. Eritha hatte ihn also nicht erreicht.
    Qui-Gon sah die kleinen, dunklen Augen an, den schmalen Mund, den runden Kopf. Er konzentrierte all seinen Hass auf diesen Mann. Dies war der Mann, der Tag für Tag zugesehen hatte, wie Tahls Zustand schmerzhaft schlechter wurde und dabei nichts gefühlt hatte. Dies war der Mann, der nicht gemerkt hatte, dass er einen außergewöhnlichen Geist langsam vernichtet hatte.
    Dieser kleine, böse Mann.
    Die Ungerechtigkeit erschütterte Qui-Gon. Dieser Mann war am Leben. Tahl war tot. Die Macht der Gefühle in ihm trübte seinen Blick.
    Balog stand auf und stieß seinen Stuhl weg. Er griff nach dem Blaster an seinem Gürtel.
    Qui-Gon lächelte.
    Obi-Wan stand mit abwehrbereitem Lichtschwert neben ihm. Er wartete darauf, dass Balog den ersten Schritt machte.
    Balog griff mit einer Hand nach der Comm Unit auf der Konsole. »Ich brauche Hilfe im Datenraum. Schickt Kampf-Droiden .«
    Doch Qui-Gon hatte bereits mit einer lockeren Geste sein Lichtschwert in der Konsole versenkt. Funken flogen und Rauch quoll aus den Schaltkreisen.
    Balog schoss. Obi-Wan sprang nach vorn, um das Feuer abzulenken.
    Für Qui-Gon bedeutete das Blasterfeuer nichts. Es war lediglich eine weitere Barriere zwischen ihm und Balog. Balog war sein Opfer. Eine Ansammlung von Haut, Muskeln und Knochen, die auf einem Haufen zusammenfallen mussten.
    Sein Lichtschwert bewegte sich wie ein Irrlicht. Jeder Hieb war so schnell, dass er schon vergessen zu sein schien. Es war so leicht, Balogs zielloses Feuer abzulenken. Panik stieg in Balogs Augen und machte ihn unbeholfen. Er ließ seinen Blaster fallen und versuchte davonzulaufen, doch er stolperte über den Stuhl, den er weggestoßen hatte. Er stürzte zu Boden.
    Jetzt lag Qui-Gons Feind endlich zu seinen Füßen, wie er es sich immer vorgestellt hatte. Er stand mit hoch erhobenem Lichtschwert über Balog und bereitete sich auf den Hieb vor, der ihm so viel Befriedigung verschaffen sollte.
    »Nein, Qui-Gon.«
    Die Stimme schien von weit her zu kommen und doch war sie dicht an seinem Ohr. Das verwirrte ihn.
    Er drehte sich um und sah Obi-Wan in die Augen. Er hatte das Gefühl, als würde er ihn aus einer riesigen Entfernung anschauen. Verwirrung überkam ihn.
    Dann war ihm, als teilten sich die Wolkenschleier, und Klarheit kehrte zurück. In einem einzigen Augenblick erkannte er so vieles. Im festen Blick seines Padawan sah er sowohl Angst als auch Mitgefühl.
    Er war nicht länger weit entfernt. Die Distanz wurde geringer und er war wieder im selben Raum mit Obi-Wan. Qui-Gon kehrte zu sich selbst zurück und sah, wie weit er gegangen war. Die dunkle Seite war in sein Blut eingedrungen. Er hatte es gewusst und es sogar unterstützt. Zitternd deaktivierte er sein Lichtschwert und steckte es wieder an den Gürtel.
    Er hatte beinahe aus Rachsucht ein Leben ausgelöscht. Nur er selbst wusste, wie dicht davor er gestanden hatte. Das würde er niemals vergessen. Er würde es niemals zulassen, dass er das vergaß.
    Balog schloss erleichtert die Augen. Obi-Wan stand über ihm und griff nach seinem Comlink, als Mace und Bant in den Raum traten.

Kapitel 18

    Die vier Jedi standen an der Landeplattform hoch über der Stadt New Apsolon. Qui-Gon sah zu den eleganten grauen Gebäuden, den kurvigen Straßen und breiten Boulevards hinab. Von so weit oben konnte man gut erkennen, wo der Sektor der Zivilisierten begann und das kleinere, verwinkelte Viertel der Arbeiter endete. Manex hatte ihnen das nobelste Konsularschiff von New Apsolon und einen Piloten zur Verfügung gestellt Tahls Leichnam war in einen kleinen Raum an Bord gebracht worden, mit duftenden Blumen vom Planeten. Die Jedi würden sie auf ihrer letzten Reise zurück zum Tempel begleiten.
    Sie ließen eine Regierung zurück, die noch immer geteilt war. Alani, Eritha und Balog waren verhaftet worden. Bei der Verhaftung der Zwillinge hatte es einen allgemeinen Aufschrei gegeben. Sowohl Arbeiter als auch viele Zivilisierte wollten nicht
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