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Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone

Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone

Titel: Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
Autoren: Jude Watson
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auch!«, stimmte Jono zu, der jetzt neben Obi-Wan auf der Bettkante saß. »Der Palast erschien zuerst so groß. Und ich habe den Geruch des Meeres vermisst. Aber jetzt fühle ich mich zuhause. Ich kenne meine Pflichten und ich bin stolz, sie zu erfüllen. Es ist mir eine Ehre, meiner Königin zu dienen.« Er und Obi-Wan sahen sich lange an. »Aber ich spioniere nicht.«

    Dies war der Augenblick, in dem Obi-Wan und Jono Freunde wurden. Jono begleitete ihn weiterhin auf seinen Spaziergängen durch Galu, doch anstatt still einen Schritt hinter ihm zu gehen, lief Jono neben Obi-Wan. Er erzählte Geschichten von der Stadt und von seinem Helden, Deca Brun.
    »Die Königin hat Recht, wenn sie Wahlen ausruft«, sagte Jo-no. »Deca Brun wird Gala helfen, wieder aufzusteigen. Er ist für alle Leute da, nicht nur für die Reichen.«
    Jono fragte nicht mehr nach Qui-Gon. Obi-Wan wusste, dass Jono annahm, Qui-Gon habe den Palast verlassen. Er wusste das Stillschweigen seines Begleiters zu schätzen. Jetzt musste er Jono nicht länger anlügen. Sein Freund stellte keine Fragen mehr.
    Jono sprach oft von seiner Familie. Obwohl er sie kaum sah, war seine Verbindung zu ihr stark. Obi-Wan beneidete Jonos tiefe Bande. Er selbst hatte nicht mehr an seine Familie ge-dacht, nachdem er seiner Bestimmung gefolgt war, ein Jedi zu werden. Seine Treue galt dem Jedi-Kodex. War diese Wahl die richtige gewesen? Plötzlich erschien ihm der Jedi-Kodex so viel unwirklicher als Familienbande.
    Erbe. Vermächtnisse. Er wünschte, er könnte mit Qui-Gon über seine Gefühle reden. Doch sein Meister würde ihn nicht verstehen. Er war dem Jedi-Kodex zutiefst ergeben. Er sah nicht zurück und fragte sich nicht, was er versäumte.
    Und außerdem hatte er Obi-Wan allein gelassen, um ein Gespenst zu jagen.

    Die Abende in Gala waren lang. Die Sonne ging früh unter und die drei Monde stiegen langsam am dunkelblauen Himmel auf. Obi-Wan ging in diesen Stunden gern in der Obstplantage umher, wenn der blasse Mondschein die Früchte an den Bäumen silbern färbte.
    Eines Abends war er erstaunt, Königin Veda im Gras sitzend zu finden. Sie hatte den Rücken an den dicken, verästelten Stamm eines Muja-Baumes gelehnt. Sie trug ihren Kopfschmuck nicht und ihr bleiches, goldenes Haar fiel bis hinunter zu ihren Hüften. Sie sah aus wie ein junges Mädchen, bis Obi-Wan näher kam und die Spuren der Krankheit auf ihrem Gesicht sah.
    »Setz dich, junger Obi-Wan«, sagte sie und deutete neben sich. »Auch ich liebe den Obstgarten um diese Zeit.«
    Obi-Wan setzte sich neben sie, auf Jedi-Art im Schneidersitz und mit aufgerichtetem Rücken. Er hatte die Königin seit seiner Ankunft nicht mehr gesehen und er war erschrocken, wie schlecht sie aussah.
    »Ich mag den Geruch des Grases«, murmelte Königin Veda und strich mit den Händen darüber. »Bevor ich krank wurde, habe ich mir dies von einem Fenster aus angesehen. Ich habe alles nur vom Fenster aus betrachtet. Jetzt fühle ich, dass ich es anfassen, riechen, ein Teil davon sein muss.« Sie legte etwas Gras in Obi-Wans Handfläche und schloss seine Finger darum. »Halte dich am Leben fest, Obi-Wan. Das ist der einzige Rat, den ich dir geben kann.«
    Obi-Wan sah die Spuren von Tränen im Gesicht der Königin. Er wünschte, Qui-Gon wäre hier. Das Einfühlungsvermögen seines Meisters beruhigte die aufgewühltesten Herzen. Was hätte Qui-Gon wohl jetzt gesagt?
    Er hätte beiläufig, aber mitfühlend gesprochen. Er würde die Königin reden lassen wohlwissend, dass sie Zeit brauchte, ihre Gedanken in Worte zu fassen. »Es geht Euch nicht besser«, sagte er vorsichtig.
    »Nein, es geht mir schlechter«, erklärte Königin Veda und stützte ihre Hand gegen den Baumstamm. »Die Schmerzen sind nachts sehr schlimm. Ich kann nicht schlafen. Am Tag fühle ich mich besser, doch nachts fängt es wieder an. Deswegen komme ich hier heraus, bevor die Schmerzen schlimmer werden. Ich möchte mich an die Tage erinnern, an denen es mir besser ging. Die Tage auf dem Land ...« Die Königin seufzte.
    »Auf dem Land?«, fragte Obi-Wan.
    »Die Tallahs besitzen Ländereien westlich von hier«, sagte Königin Veda. »Kurz nachdem ich krank wurde, bin ich dorthin gegangen, um mich zu erholen. Vielleicht war es die frische Luft. Oder vielleicht«, sagte sie gedankenverloren, »war es die Möglichkeit, mich auszuruhen. Kein Rat und keine Minister riefen mich zu Sitzungen. Keine Diener, die um mich herum eilten. Nur der Landverwalter und ich. Doch
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