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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Autoren: Kevin J. Anderson
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orkanartiger Geschwindigkeit bewegten.
    Leia dachte an die astronomischen Vorabinformationen über Vortex. Die ausgeprägte Neigung der planetaren Achse erzeugte extreme jahreszeitliche Veränderungen. Bei Einbruch des Winters bildeten sich aus den rasch gefrierenden Gasen der Atmosphäre riesige Eiskappen an den Polen. Der plötzliche Druckverlust ließ mächtige Luftströmungen entstehen, wie Wassermassen, die in einen Abfluß strudelten; Wolken und Wasserdampf wurden nach Süden gesaugt, um dort die Leere zu füllen, die durch das Gefrieren der Atmosphäre entstanden war.
    Die Vors, hohlknochige Humanoide mit spitzenartig strukturierten Rückenflügeln, verließen während der Sturmperiode die Lüfte und suchten am Boden Schutz in ausgehöhlten Hügeln. Aber die Vors feierten die Winde mit einem Kulturfest, das in der ganzen Galaxis berühmt war…
    Um sich vor der Landung und dem diplomatischen Empfang noch einmal mit den Einzelheiten vertraut zu machen, berührte Leia die Icons, die in den synthetischen Marmorrahmen ihres Datenblocks geätzt waren. Als Staatsministerin der Neuen Republik konnte sie sich keinen Fauxpas erlauben.
    Ein durchscheinendes Bild wuchs schimmernd aus dem silbernen Bildschirm, eine miniaturisierte Projektion der Kathedrale der Winde. Ungeachtet der Orkanfronten, die ihre Atmosphäre aufwühlten, hatten die Vors ein himmelhohes ätherisches Bauwerk errichtet, das seit Jahrhunderten den heftigen Stürmen widerstand. Die zerbrechlich wirkende, von unglaublichem Formenreichtum geprägte Kathedrale der Winde ragte wie eine Burg aus eierschalendünnem Kristall in die Höhe. Tausende von Tunnelgängen wanden sich durch Hohlräume und Türme und Zinnen. Sonnenlicht glitzerte auf den Fassaden, in denen sich die fruchtbaren Wiesen windgepeitschter Gräser spiegelten, die auf der umliegenden Ebene wuchsen.
    Zu Beginn der Sturmzeit pfiffen die Windböen durch Tausende große und kleine Öffnungen in den hohlen Wänden und erzeugten eine hallende, klagende Musik, die durch Röhren mit unterschiedlichem Durchmesser weitergeleitet wurde.
    Die Windmusik wiederholte sich nie, und die Vors ließen ihre Kathedrale nur einmal in jedem Jahr spielen. Während des Konzertes flogen oder kletterten Tausende von Vors durch die Tunnel und Windkanäle, öffneten und schlossen die Luftröhren, um aus der Musik eine Symphonie zu komponieren, ein Kunstwerk, das vom Wettersystem des Sturmplaneten und dem Vor-Volk geschaffen wurde.
    Leia rief an ihrem Holoblock die nächsten Dateien ab. Die Musik der Winde war seit Jahrzehnten verstummt, seit Senator Palpatine seine Neue Ordnung verkündet und sich selbst zum Imperator erklärt hatte. Aus Protest gegen die Untaten des Imperiums hatten die Vors die Öffnungen ihrer Kathedrale versiegelt und sich geweigert, für irgend jemanden die Musik zu spielen.
    Aber in dieser Saison hatten die Vors Vertreter der Neuen Republik zu einem Konzert eingeladen.
    Ackbar öffnete einen Kommkanal und beugte sein fischähnliches Gesicht zum Mikrofon hinunter. Leia beobachtete, wie die feinen Fühler rund um seinen Mund beim Sprechen zitterten. »Landefeld Vortex-Kathedrale, hier spricht Admiral Ackbar. Wir sind im Orbit und nähern uns Ihrer Position.«
    Eine Vor-Stimme, die an zwei trockene, aneinanderreibende Zweige erinnerte, knisterte aus dem Lautsprecher. »Neue-Republik-Fähre, wir übertragen jetzt die Landekoordinaten unter Berücksichtigung der Windstärke und Sturmsysteme entlang Ihres Anflugkurses. Unsere atmosphärischen Turbulenzen sind unvorhersehbar und gefährlich. Halten Sie sich bitte genau an unsere Anweisungen.«
    »Verstanden.« Ackbar lehnte sich in seinem Sitz zurück und rieb die breiten Schulterblätter an der gerippten Rückenlehne des Sessels. Er zog mehrere schwarze Sicherheitsgurte über seine Brust. »Sie sollten sich besser anschnallen, Leia«, sagte Ackbar. »Es wird ein stürmischer Flug.«
    Leia schaltete ihren Holoblock ab und klemmte ihn in den Spalt zwischen den Sitzen. Sie schnallte sich an, obwohl das Gurtwerk ihre Bewegungsfreiheit einschränkte, und atmete tief die abgestandene, wiederaufbereitete Luft ein. Ein kaum merklicher Fischgeruch verriet die Besorgnis des Calamarianers.
    Den Blick nach vorn gerichtet, steuerte Ackbar seinen B-Flügler in die aufgewühlte Atmosphäre von Vortex und nahm direkten Kurs auf die Sturmsysteme.
     
    Ackbar wußte, daß Menschen den Ausdruck auf den breite calamarianischen Gesichtern nicht lesen konnten. Er hoffte,
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