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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schlucht des Vergessens stürzte. Sie sank gegen die efeubewachsene Wand ihrer Kabine. Das letzte, was sie sah, war die schwarzverhüllte Gestalt ihres Angreifers, wie er die Kabinentür öffnete und hinaus in die Nacht schlich.
     
    Am nächsten Morgen pfiff Wedge beim Ankleiden vor sich hin und grinste sein Spiegelbild an, als er sein schwarzes Haar kämmte. Er bestellte ein exotisches Frühstück für zwei Personen. Qwi war eine Frühaufsteherin, vor allem jetzt, wo sie sich auf weitere Besichtigungstouren ins Hinterland von Ithor freute. Momaw Nadon hatte ihnen den offenen Gleiter für einen weiteren Tag zur Verfügung gestellt.
    Er schlenderte über den Korridor, klopfte an ihre Kabinentür und wartete. Keine Antwort.
    Er klopfte wieder und wieder, bis er besorgt versuchte, die Tür zu öffnen. Als er feststellte, daß sie unverschlossen war, wuchs seine Besorgnis. War etwa jemand in der Nacht eingebrochen, um sie zu töten? Er stieß die Tür auf und stürzte hinein. Dunkelheit und Schatten erfüllten die Kabine.
    »Licht!« schrie er. Abrupt wurde das Zimmer in blasse, pfirsichfarbene Helligkeit getaucht.
    Er hörte Qwi, bevor er sie sah. Sie kauerte schluchzend in einer Ecke und hielt sich den Kopf, als versuchte sie, Gedanken festzuhalten, die ihr durch die Finger schlüpften.
    »Qwi!« brüllte er und rannte zu ihr. Er bückte sich, ergriff ihr Handgelenk und drehte sanft ihren Kopf. Er blickte in ihre aufgerissenen, leeren Augen. »Was ist passiert?«
    Sie schien ihn nicht zu erkennen, und Wedges Magen zog sich vor Entsetzen zusammen. Qwi sah verwirrt und erschöpft aus. Sie runzelte die Stirn, als würde sie in ihrem Gedächtnis kramen. Sie schüttelte langsam den Kopf, schloß dann die großen Augen und kniff die Lider fest zusammen, während sie mit ihren Gedanken kämpfte. Tränen rannen über ihre Wangen, zuerst in kleinen Tropfen, dann in ganzen Bächen, als sie in verzweifelter Konzentration auf ihre Lippe biß. Sie blickte ihn wieder blinzelnd an und fand endlich den Namen, nach dem sie so lange gesucht hatte.
    »Widj? Wedge?« sagte sie schließlich. »Heißt du Wedge?« Er nickte wie betäubt, und laut weinend warf sie sich in seine Arme. Er hielt sie fest und spürte, wie ihr Körper unter den Schluchzern erbebte. »Was ist passiert?« wiederholte er. »Qwi, sag es mir!«
    »Ich weiß es nicht.« Sie schüttelte den Kopf, daß ihr Federhaar in einer langsamen Welle von einer Schulter zur anderer wogte. »Ich weiß kaum, wer du bist. Ich kann mich an nichts erinnern. Mein Kopf fühlt sich so leer an… so voller weißer Flecken.«
    Wedge drückte sie an sich, als sie sagte: »Ich habe alles vergessen. Der Großteil meiner Erinnerungen, mein Leben, alles ist weg.«

32
     
    Kyp Durron kehrte zum vierten Mond Yavins und in die Stille der Dschungelnacht zurück. In ihm brodelte eine Kraft, die er rücksichtslos einsetzen würde, so lautete sein Schwur, und er hatte das Gefühl, daß er jeden Moment in einem vernichtenden Ausbruch der Macht explodieren konnte – aber für derart kindische Demonstrationen hatte er keine Zeit. Er hatte eine Mission zu erfüllen, eine, die über die Zukunft der ganzen Galaxis entscheiden würde.
    Ohne die Positionslichter oder das Landefunkfeuer zu aktivieren, ließ er den Z-95-Kopfjäger sanft auf dem teilweise überwucherten Landefeld vor dem Großen Tempel niedergehen. Kyp hatte kein Interesse an einer Begegnung mit den anderen schwachen Jedi-Schülern oder gar dem irregeleiteten und feigen Master Skywalker. Er brauchte lediglich Zugang zu den uralten Massassi-Tempeln, die Exar Kun als Brennpunkte für die Macht der Sith erbaut hatte.
    Der Nachthimmel über ihm war voller Sterne, und die Bewohner des Dschungels webten einen Gobelin aus gedämpften Lauten. Aber selbst die Musik der Insekten war leiser als gewöhnlich, und weniger große Tiere als sonst brachen durch das Unterholz. Der gesamte Regenwald schien von Kyps Rückkehr wie gelähmt zu sein.
    Kyp warf den seltsam glitzernden Umhang über seine Schultern. Es wurde Zeit zum Handeln.
    Er ließ den Kopfjäger hinter sich zurück und näherte sich der monolithischen Zikkurat des Großen Tempels. Rostfarbene, wurmähnliche Ranken verdorrten unter Kyps Füßen, als würde sein ganzer Körper eine tödliche Hitze abstrahlen.
    An der Seite der Pyramide führte eine aus dem Stein gemeißelte Treppe in die Höhe. Er setzte einen Fuß vor den anderen, stieg langsam hinauf und lauschte den leisen Echos seiner Atemzüge.
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