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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Autoren: Kevin J. Anderson
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Vorfreude erfaßte ihn.
    In seinem Kopf hörte Kyp jubelnde Geister, sah wie in einer Endlosschleife Visionen einer viertausend Jahre zurückliegenden Vergangenheit, als Exar Kun die letzte Ruhestätte der alten Sith gefunden hatte. Kun hatte ihre Lehren wiederentdeckt. Er hatte gewaltige Tempel errichtet und mit einer Reihe desillusionierter Jedi-Ritter die Bruderschaft der Sith gegründet. Hier auf Yavin 4 hatte Kun das Massassi-Volk als entbehrliche Ressource mißbraucht, als Kanäle der Macht, um das Chaos und die Korruption der Alten Republik zu bekämpfen. Er hatte die törichten Jedi herausgefordert, die ihren unfähigen Führern gedankenlos gefolgt waren, nur weil sie geschworen hatten, es zu tun…
    Jetzt würde Kyp die Schlacht zu Ende führen, obwohl der Feind nicht mehr die unfähige, zerfallende Republik, sondern die verlogene Neue Ordnung und das diktatorische Imperium war, das den Platz der Alten Republik übernommen hatte. Während Master Skywalker die Ausbildung seiner neuen Jedi-Ritter begrenzte, hatte Kyp Durron dazugelernt. Sehr viel dazugelernt.
    Er erreichte den zweiten Stock der Zikkurat und blieb stehen, um zum insektenförmigen Rumpf seines Z-95-Jägers hinunterzuschauen, der in der Mitte des Landegitters stand. Im Inneren des Tempels rührte sich noch immer nichts.
    Ein Pastellschimmer überzog am Horizont den Himmel, als sich über dem schnell rotierenden Dschungelmond der Planetenaufgang ankündigte. Kyp stieg weiter die lange Treppenflucht hoch und spähte zum Scheitelpunkt des Großen Tempels hinauf.
    Kyp hatte bereits den ersten Schlag geführt, indem er gefährliches Wissen aus dem Gedächtnis der imperialen Wissenschaftlerin Qwi Xux gelöscht hatte. Nur Qwi hatte gewußt, wie man einen zweiten Sonnenhammer baute – aber Kyp hatte mit seinen bloßen Händen und seinen neu gewonnenen Fähigkeiten dieses Wissen aus ihrem Gehirn gerissen und im Nichts verstreut. Niemand würde es je wiederfinden.
    Als nächstes würde er eine poetische Gerechtigkeit üben, die seine empfindsame Seele entzückte, Rache für all das, was das Imperium ihm und seiner Familie und seiner Kolonie angetan hatte. Kyp würde den Sonnenhammer bergen und mit ihm die Überreste des Imperiums zerschmettern. Er würde sich nur auf sich selbst verlassen. Er traute keinem anderen zu, derart harte Entscheidungen zu treffen.
    Kyp erreichte die Spitze des Großen Tempels in dem Moment, als sich der riesige orangene Ball Yavins über den Horizont schob. Über den dunstigen, fahlen Gasplaneten rasten gewaltige Sturmsysteme, die groß genug waren, um ganze Welten zu verschlucken.
    Die Aussichtsplattform über der großen Versammlungshalle war mit diamantförmigen Fliesen ausgelegt. An den Ecken der steinernen Pyramide rankten sich Reben hoch.
    Kyp blickte zum Himmel. Die kleinen Pflanzen und Tiere des Dschungels von Yavin 4 waren für ihn bedeutungslos. Sie spielten keine Rolle in dem großen Plan, den er verfolgte. Seine Vision war viel wichtiger als die armseligen Bedürfnisse irgendeines einzelnen Planeten.
    Während die Kugel von Yavin am Himmel emporkletterte, hob Kyp die Arme, daß der glatte schwarze Stoff seines Umhangs nach hinten fiel. Seine Hände waren klein und schmal, die Hände eines jungen Mannes. Aber durch seine Knochen pulsierte pure Macht.
    »Exar Kun, hilf mir«, rief Kyp und schloß die Augen.
    Er griff mit seinen Sinnen hinaus, folgte den Wegen der Macht, die zu jedem Objekt im Universum führten, zog Kraft aus den kosmischen Brennpunkten der Massassi-Tempel. Er suchte, schickte seine Gedanken wie Sonden tief in die Sturmsysteme des Gasplaneten.
    Kyp spürte, wie sich hinter ihm die schwarze, eisige Macht Exar Kuns aufbaute, sich mit ihm verband und seine Kräfte verstärkte. Seine schwachen, forschenden Gedanken zuckten plötzlich wie ein Blasterblitz los. Kyp fühlte sich größer, als Teil des Dschungelmondes, dann als Teil des gesamten Planetensystems, bis er hinunter ins Herz des Gasriesen stieg.
    Fahle orangene Wolken rasten an ihm vorbei. Er spürte wachsenden Druck, während er weiter in die Tiefe vorstieß, bis hinunter zu den unvorstellbar dichten Schichten in der Nähe des Kerns. Er suchte den winzigen Maschinenfleck des kleinen, unzerstörbaren Schiffes, das einfach weggeworfen worden war. Als er die untersten Schichten der Atmosphäre erreichte, fand Kyp schließlich den Sonnenhammer. Er stach wie ein Funkfeuer, wie ein Bullauge aus den konzentrierten Feldlinien der Macht hervor.
    Nicht
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