Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen (German Edition)

Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen (German Edition)

Titel: Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen (German Edition)
Autoren: Gerald Hüther , Uli Hauser
Vom Netzwerk:
Liebenswert.
    Die Liebe wächst von Anfang an. Jedes Kind hat ja nicht nur erlebt, wie es im Bauch der Mutter sicher und geborgen war. Es lernt dort mit jedem Tag auch seine Mutter besser kennen. Es hört das Rauschen des Blutes in den Adern, die Geräusche des Magens und des Darms, es spürt den Herzschlag. Und bekommt mit, in welcher Stimmung seine Mutter ist. Fühlt sich die Mutter sicher und geliebt, überträgt sich dieses Gefühl. Jedes Lachen und jedes Lächeln machen gute Laune.
    Und mit jedem Schluck vom Fruchtwasser erfährt das Ungeborene, was die Mutter gern isst und trinkt. Das Fruchtwasser enthält Pheromone; diese Duftstoffe werden auch von der Haut der Mutter, besonders von ihren Brustwarzen, abgesondert. Aromastoffe gelangen ebenfalls in das Fruchtwasser: Deshalb mögen Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft zum Beispiel gern Zimtplätzchen gegessen haben, den Duft von Zimt. Oder den von Knoblauch, Anis oder Kakao, was immer die Mutter mochte. So findet das Kind schon in der Muttermilch Duftstoffe wieder, die es schon aus seinem vorgeburtlichen Leben kennt.
    Natürlich weiß auch jedes Neugeborene um das Gefühl des Schaukelns; Kinder lieben es, im Arm gewiegt zu werden. Manche mögen es heftiger, manche vorsichtiger, je nachdem, wie sich die Mutter schon während der Schwangerschaft am liebsten bewegt hat. Vertraut ist auch die mütterliche Stimmmelodie und vertraut sind gern gesungene Lieder. Inzwischen haben Forscher sogar herausgefunden, dass ein Baby von einer deutschsprachigen Mutter deutsche Laute lieber mag als die einer anderen Sprache. Deshalb lernen deutsche Babys am leichtesten Deutsch und die Kinder chinesischer Mütter eben Mandarin.
    Die vorgeburtlich gemachten Erfahrungen führen dazu, dass jedes Kind seine Mutter nach der Geburt in dieser für es fremden Welt sofort wiedererkennt und sich bei ihr geborgen fühlt. Es ist auch ein Wissen um Beziehungen: zu sich und der Mutter, zumindest für die erste Zeit. Das spätere Aneinandergewöhnen bleibt dennoch kompliziert und verträgt weder Aufregung noch Verwirrung. Sich zu lieben, das wird sehr schnell klar, heißt eben für beide– für das Baby wie auch für seine Eltern–, sich aufeinander einzulassen, sich aufeinander verlassen zu können.
    Wir haben früh Liebe erfahren und wollen auch weiterhin geliebt werden. Wir sind »Kinder der Liebe«, wie alte Mütter gern sagen, die dasselbe schon von ihren Müttern gehört haben. Und man horcht auf. Drei Wörter, die weit über das persönliche Glück hinausweisen, das wir als Eltern empfinden. Sie erinnern an das universelle Wissen, dass wir Menschen ohne Liebe nicht das wären, was wir sind.
    Liebende müssen behutsam sein und vorsichtig, wenn sie das Strohfeuer einer anfänglichen Begeisterung nicht ersticken wollen. Das Vertrauen muss wachsen, es speist sich aus der Erfahrung, dass die Dinge gut sind. Liebevolle Beziehungen brauchen Geduld, brauchen Ausdauer, wir brauchen Zeit. Und die Verlässlichkeit, dass Regeln eingehalten werden und Absprachen eine Bedeutung haben.
    Dass Eltern ihre Kinder lieben, ist wie eine Art Sicherung von der Natur vorgegeben. Dafür sorgen Hormone, sie bereiten die werdende Mutter noch während der Schwangerschaft auf die Geburt vor und werden in der Geburtsphase ausgeschüttet. Oxytocin zum Beispiel befördert Gebärmutterkontraktionen und kann ekstatische Glücksgefühle auslösen; deshalb heißt es Liebeshormon.
    Und auch das Baby tut, was es kann, damit die Liebe gelingt. Es schenkt der Mutter ein umwerfendes Lächeln, wenn sie sich so verhält, wie es das Kind erwartet. Für dieses Geschenk muss sich die Mutter so weit herunterbeugen, dass zwischen ihr und ihrem Baby ziemlich genau 25 Zentimeter Abstand sind, weil Neugeborene nur in dieser Entfernung scharf sehen. So erzwingen sie Nähe. Sie reagieren nicht, sollte sich die Mutter ihnen von der Kopfseite nähern und sie plötzlich einen Menschen mit dem Mund über den Augen entdecken. So einen kennen sie nicht, das sind sie nicht gewohnt, das macht ihnen Angst.
    Schon früh stellt sich bisweilen heraus, dass Babys eine ganz andere Vorstellung von einem glücklichen Zusammensein haben als Erwachsene. Wir meinen, sie vielleicht mal ein paar Minuten allein lassen zu können, doch diese empfindsamen Wesen schreien sich die Seele aus dem Leib, wenn sie den Menschen ihres Vertrauens einen Moment aus den Augen verlieren. Die Mutter geht nur in ein anderes Zimmer, aber für die Kleinen ist es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher