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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
Autoren: Manfred Taut
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Teppichrolle gegen die hintere Fensterecke.
    Bevor sie die Tür wieder verschlossen, legte einer von ihnen ein faustgroßes Päckchen auf den Boden hinter die Vordersitze. Die beiden Männer gingen zum Lieferwagen zurück, stiegen ein und fuhren davon.
    Die große Teppichrolle, die eingeknickt in der Fensterecke des Cadillac lehnte, sah aus wie ein eingewickelter Mensch — was sie in Wirklichkeit auch war.
    Weitere zehn Minuten später — und das war kurz nachdem Bomb, Rossi und Lyster vom Dach des Hochhauses, in dem sich die Praxis von Dr. Crash befand, mit einem Polizeihubschrauber in Richtung John-F.-Kennedy-Airport gestartet waren — tat es unten auf der 36th Street einen tüchtigen Rums, und der verlassene Cadillac mit der ominösen Rolle im Fond ging infolge einer Brandbombe in Flammen auf.
    Der Wagen brannte vollständig aus, die Feuerwehr, die kurz danach eintraf, konnte nur noch einen bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichnam auf dem Rücksitz bergen.

56

    Die Meldung erreichte sie, als sie über Long Island schon den Flughafen in der Ferne vor sich auftauchen sahen. Rossi hatte gerade Bomb seinen Dienstausweis und die Beretta zurückgegeben, als plötzlich der Lautsprecher losquakte: „Zentrale an Redhead — Zentrale an Redhead — bitte kommen.“
    „Das ist für mich“, sagte Rossi.
    Der Pilot reichte dem FBI-Agenten das Mikrofon.
    „Hier Redhead, ich höre!“
    „Meldung an Redhead: Aktion Grillhähnchen beendet — ich wiederhole: Aktion Grillhähnchen beendet — over.“
    Rossi wandte sich grinsend an Bomb.
    „Jetzt sind wir beide mausetot. Sie sind sogar schon eingeäschert, Bomb. Die verkohlte Leiche im Cadillac wird durch Ihre Initialen auf der Krawattennadel identifiziert werden. Die Strickart dieser Exekution dürfte bei den Pappardelledamen den Verdacht erwecken, als hätte die Carne-Familie an dem neuen Bräutigam Elsas für Luigi Rache genommen. Ein neuer Krieg zwischen den Familien ist damit nicht unmöglich.“
    Er sah auf seine Armbanduhr.
    „Die Consigliera der Pasta-Familie dürfte schon unterwegs sein, um den Mastino aus dem Knast zu holen. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Elsa wird annehmen, daß Canneloni mit der Carne-Familie unter einer Decke steckt. Uns kann’s nur recht sein, wenn sich der Mob gegenseitig massakriert. Die Bestattungsinstitute werden Arbeit kriegen. Sie jedenfalls, Bomb, genauer ihr Stellvertreter aus dem Leichenschauhaus, werden zusammen mit dem alten Don und den Überresten Roccos das pompöseste Gangsterbegräbnis aller Zeiten kriegen. Ich bin sicher, die Pappardelledamen werden sich da nicht lumpen lassen.“
    Lyster lachte. „Ich werde dein Grab mal besuchen, James, und dir ein Foto davon schicken. Vielleicht sogar mit der trauernden Elsa drauf.“
    Aber Bomb war nicht nach makabren Scherzen zumute. Er dachte wehmütig an die vergangenen Tage mit Elsa.
    Sie war wirklich verliebt in ihn gewesen.
    Jetzt waren ihr nur zwei Koffer, drei Anzüge und ein paar Unterhosen von ihm geblieben. Und die verschmorte Krawattennadel natürlich. Und die Ohrringe, die er ihr geschenkt hatte. Irgendwie tat ihm Elsa leid.
    „Sie hat nicht einmal ein Bild von mir“, sagte er leise.
    Frank Rossi warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
    „Vielleicht bricht es Elsa das Herz“, meinte er spöttisch, „so wie im letzten Akt bei Lohengrin. Da unten wartet übrigens schon Ihr Schwan.“
    Er deutete schräg vorn aus der Kanzel des Hubschraubers, wo unter ihnen eine schneeweiße Concorde der British Airways auf der Rollbahn stand.
    „Haben Sie alles, Bomb?“
    Da wurde es unserem Helden bewußt, daß er nur noch das besaß, was er am Leibe trug.
    Das Schatzamt würde ihm was husten, wenn er Ersatz forderte, das wußte er jetzt schon.
    „Und was ist mit meinen Klamotten und meinen Koffern, wer ersetzt mir die? Und Ohrringe hab’ ich Elsa auch gekauft!“ sagte er böse.
    „Onkel Sam wird dafür aufkommen. Schicken Sie uns eine Liste“, sagte Rossi großzügig, während sich der Hubschrauber neben der startbereiten Concorde auf die Piste senkte. Es waren noch drei Minuten bis zum Abflug.
    Bomb schüttelte Frank Rossi und Benny Lyster zum Abschied die Hand.
    „Danke für alles. Ich muß euch auch etwas abbitten. Ihr Burschen vom FBI und CIA seid gar nicht so übel!“
    Rossi seufzte. „Ich wollte, der große Manitou im Weißen Haus wäre auch dieser Meinung. Machen Sie’s gut, Bomb.“ Und Bombs alter Kumpel, Benny Lyster sagte mit einem Kloß im Hals:
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