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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Damian Dibben
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unterwegs von deinen Abenteuern?«
    Seit Jake die Hippocampus am Nullpunkt das erste Mal erblickt hatte, war er sicher, dass er das Schiff schon einmal irgendwo gesehen hatte, und jetzt beschlich ihn dasselbe Gefühl: Die von der Sonne gebleichten Bohlen, die blau-weiß gestreiften Segel, all das war ihm seltsam vertraut.
    Seite an Seite liefen die beiden Schiffe aus. Sie fuhren gerade an dem Leuchtturm vorbei hinaus aufs offene Meer, als Rose mit einem Tablett auf den Armen an Deck kam. »Ich habe ein bisschen Gebäck besorgt und Tee aufgebrüht«, sagte sie und reichte Jupitus eine Tasse. Jupitus nahm sie entgegen, ohne eine Miene zu verziehen, und Jake setzte sich zu seiner Tante.
    »Woher kenne ich dieses Schiff?«, fragte er.
    »Was sagtest du gerade?«
    »Die Hippocampus , sie kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    Rose gehörte zu der Sorte Mensch, die weder lügen noch ein Geheimnis für sich behalten konnte, ohne dabei knallrot im Gesicht oder zumindest nervös zu werden. Im Moment wurde sie beides, und Jakes bohrender Blick verschlimmerte die Sache noch.
    »Du weißt irgendwas«, sagte er. »Ich habe dieses Gefühl nicht ohne Grund, nicht wahr? Als ich Mum und Dad danach fragte, haben sie genauso komisch reagiert wie du.«
    »Ich benehme mich gar nicht komisch«, widersprach Rose entrüstet.
    »Aber dein Gesicht ist so rot wie der Sonnenuntergang über Capri!«, gab Jake lachend zurück.
    »Weißt du, was für einen Ärger ich bekomme, wenn ich dir auch nur das kleinste bisschen verrate?«, erwiderte Rose. »Ich habe deinen Eltern schwören müssen, das Geheimnis zu hüten wie meinen Augapfel!«
    »Also gibt es ein Geheimnis.«
    Rose nippte an ihrem Tee und nahm einen Bissen Gebäck. »Wahrscheinlich hättest du’s früher oder später sowieso rausgefunden«, sagte sie schließlich. Rose versicherte sich kurz, dass Jupitus außer Hörweite war, dann beugte sie sich ganz nahe an Jake heran. »Du warst schon einmal auf diesem Schiff, mehrere Male sogar. Als Baby.«
    »Als Baby?«, wiederholte Jake. »Versteh ich nicht.«
    »Als du noch ganz, ganz klein warst«, hauchte Rose, »waren deine Eltern und ich ein paar Mal mit diesem Schiff zu Einsätzen unterwegs. Die ganze Familie: Alan, Miriam, ich, du … und Philip. Das letzte Mal sind wir ins Persien des Jahres 1327 gefah…«
    »Ins Persien des Jahres 1327?«, fiel Jake ihr ins Wort.
    Rose nickte. »Ich weiß es noch ganz genau, weil Miriam so schreckliche Zahnschmerzen hatte.«
    Jake stand auf und ging an die Reling. Diese Neuigkeiten musste er erst einmal verdauen. »Dann bin ich schon öfter durch die Geschichte gereist?«, fragte er nach einer Weile.
    »Wie gesagt, nur ein paar Mal, bevor wir alle den Dienst quittiert haben. Es schien nicht richtig, dich zu Hause zu lassen. Du hast unterwegs auch nie Ärger gemacht. Hast die meiste Zeit geschlafen.«
    Wieder musste Jake lachen.
    »Jetzt wirst du deinen Eltern wahrscheinlich erzählen, dass ich alles ausgeplaudert habe. Und ich habe den Salat …«
    Kurz darauf nahmen die Besatzungen beider Schiffe ihre Dosen Atomium und bereiteten sich auf den Horizontpunkt vor. Nach der nicht gerade angenehmen Hinreise rechnete Jake mit einer ebenso schrecklichen Rückreise, doch seine Befürchtungen bestätigten sich nicht. Natürlich flog er wie sonst auch hinaus in die Stratosphäre und taumelte wie ein Komet zurück zur Erde, aber die furchtbaren Bilder blieben aus, die ihn beim letzten Mal heimgesucht hatten. Der Zeitsprung führte sie direkt in die Biskaya, nur ein paar Seemeilen westlich von La Rochelle. Als Jake die charakteristische Silhouette Mont-Saint-Michels am Horizont erspähte, war es noch nicht einmal dunkel.
    Seit Roses Beichte kreisten Jakes Gedanken nur noch um das Thema, dass er schon als Baby durch die Zeit gereist war. Er hatte sie weiter mit Fragen bestürmt, aber Rose hatte darauf bestanden, dass seine Eltern ihm den Rest erzählen müssten. Jetzt stand er an der Reling der Hippocampus und konnte es kaum erwarten. Er hatte Alan und Miriam so viel zu sagen. Nicht nur über Roses Enthüllung, sondern vor allem über Philip.
    Als sie von Jubelschreien begrüßt gleich hinter der Avatara anlegten, war Jake der Erste, der die Laufplanke hinunterlief.
    »Gott im Himmel! Was haben sie mit dir gemacht?«, fragte Miriam, die wie Rose bestürzt war über den Zustand von Jakes Gesicht.
    »Miriam, so kannst du doch unseren Sohn nicht begrüßen!« Alan kniff Jake in die Wange. »So sehen echte Abenteurer nun
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