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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller
Autoren: Bobby Cole
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Verletzungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden schützen.
    Mädchen. Die sind so cool. Kleine Mädchen zumindest,
dachte er. Dabei warnten ihn alle seine Freunde vor den höllischen Teenagerjahren, die vor ihm lagen. Aber vielleicht würde die Bindung zwischen ihnen ihm ... ihnen beiden durch die schwierige Zeit helfen, die ganz sicher auf sie zukam.
    »Katy, hör mal! Das ist eine Nachtschwalbe. Man kann nie zählen, wie oft sie pfeift, weil man immer vorher einschläft. Sie kann die ganze Nacht lang weitermachen.«
    »Cool. Wie sieht sie denn aus?« Sie stopfte sich ein angekokeltes Marshmallow in den Mund.
    »Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich noch nie eine gesehen habe. Der Legende nach ist sie ein tapferer Indianer, der seine Liebste auf dem Pfad der Tränen verloren hat, du weißt schon, als die Indianer von ihrem Land vertrieben wurden. Jetzt pfeift er andauernd, weil er sie wiederfinden möchte«, sagte Jake mit schauriger Stimme.
    Katy starrte ihn an und lauschte dem schwermütigen Lied der Nachtschwalbe in der Ferne. Sie legte den Kopf schräg, als würde sie ihm die Geschichte nicht ganz abkaufen.
    »Wenn sie nachts singt, weiß man, dass es Frühling geworden ist. Früher sagte man, wenn man sie im Frühjahr zum ersten Mal hört, müsse man sich zu Boden werfen und dreimal herumrollen. Sonst hätte man das ganze Jahr über Pech.«
    »Ist das wahr?«
    »Nein. Das ist bloß Aberglaube.«
    Jake schürte das Feuer. Funken stoben. Dann redeten sie weiter. Sie sprachen über die Schule und
American Idol
. Schließlich stellte Katy eine Frage, die ihn überraschte. »Was kostet es eigentlich, Mitglied hier im Jagdclub zu sein?«
    »Warum willst du das wissen?«, fragte er ziemlich misstrauisch. »Möchte Mom, dass du das herausfindest?«
    »Nein ... eigentlich nicht. Ich bin bloß neugierig.«
    Jake wollte nicht lügen. Also sagte er ihr die Wahrheit und sie redeten nicht weiter darüber.
    Er trank sein Coke aus und stellte fest, dass es schon fast elf war.
Selbst wenn ich Empfang hätte, wäre es jetzt zu spät, bei Tate zu Hause anzurufen.
    »Lass uns ins Bett gehen. Wir müssen um Viertel vor fünf aufstehen und haben dann einen langen Marsch vor uns«, sagte Jake gähnend.
    »Aber wir haben noch gar keine Gespenstergeschichten erzählt«, stellte Katy fest.
    »Es ist schon spät und ich würde es heute lieber lassen.«
    »Du hast Angst ... oder?«
    »Nein, Ma’am. Habe ich nicht. Und jetzt ab ins Bett!«
    »Bloß eine Geschichte, bitte ... Es muss auch keine Gespenstergeschichte sein. Biiiiitte?«
    »Okay. Lass mich überlegen.« Jake schürte das Feuer. »Also. Es passierte auf einer Geschäftsreise nach Dallas und wir waren auf dem Weg zum Flughafen. Alle fünf Fahrspuren waren voll.«
    »Fünf – wow!«, antwortete Katy, als könne sie sich das vorstellen.
    »Ja. Es ist anders als in West Point. Jedenfalls überholt uns mit etwa hundert Sachen ein Truck, und als er vor uns wieder einschert, fällt eine Kiste von der Ladefläche. Sie schlittert auf uns zu, wir können nicht ausweichen und zum Drüberfahren ist sie zu groß. Der Truck war längst weg, also mussten wir anhalten und ...«
    »Wer ist ‹wir›?«, unterbrach sie.
    »Ähm ... ich und ähm ... egal. Nicht so wichtig.«, antwortete er. »Also hielten wir an und ich zerrte die Kiste von der Straße. Ich wollte nicht, dass ein Unfall passiert. Aber ich war natürlich neugierig, also öffnete ich die Kiste. Und rate mal, was drin war?«, fragte er aufgeregt.
    »Keine Ahnung.« Katys Interesse war geweckt. Erwartungsvoll riss sie die Augen auf.
    »Eine Plastiktüte mit einem verdammt blutigen gestreiften T-Shirt.«
    »Oh, du meine Güte! Ich wette, das war ein Polizeiwagen mit einem Beweisstück ... Konntet ihr den Laster einholen?«
    »Nein. Unmöglich. Der war längst verschwunden und wir hatten es selbst eilig.«
    »Was hast du also getan?«
    Einen Augenblick lang machte er ein ernstes Gesicht, schüttelte den Kopf und erwiderte: »Was blieb mir anderes übrig, als einen Streifenwagen zu rufen?« Dann grinste er breit.
    Katy starrte ihn fragend an. Dann lachte sie. »Das war gut. Eine Sekunde lang hätte ich dir fast alles geglaubt. Ich dachte, in der Tüte ist ein Beweisstück und sie rasen zum Polizeibüro.« Katy lächelte.
    »Komm. Wir gehen ins Bett.«
    »Okay.«
    Im Wohnwagen war es nun schon deutlich wärmer. Katy zog ihren Schlafanzug an und kroch in den Schlafsack im oberen Bett. Jake schloss die Tür ab, stellte den
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