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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller
Autoren: Bobby Cole
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Tanner überwacht wurde. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Beim Anblick seines stark verschwollenen und mit Blutergüssen übersäten Gesichts konnte Elizabeth nur mit aller Gewalt ein Schluchzen unterdrücken. Mit beiden Handrücken wischte sie sich die Tränen ab, dann humpelte sie zu Tanners Bett. Sie griff nach seiner rechten Hand und hielt sie fest. Mit ihrer linken berührte sie sanft sein Gesicht.
    »Tanner?«, fragte sie leise. Eine Träne fiel ihr auf die Hände. »Tanner ... Liebster. Ich bin’s. Ich bin hier. Ich bin für dich da. O Gott, Tanner. Ich liebe dich so.« Jetzt konnte sie das Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Sie küsste seine Hand und versuchte noch einmal, sich die Tränen abzuwischen. »Tanner, mir fehlt nichts ... Es geht mir gut. Dank dir.«
    Auf dem Monitor sah Dr. Sarhan, wie Tanners Herzschlag sich beschleunigte. Dabei zeigte er rein äußerlich keinerlei Reaktion. Der Arzt fragte sich, ob er Elizabeth hörte.
    »Das war eine schreckliche Nacht. Aber jetzt bin ich hier bei dir. Und ich werde für dich da sein, so lange du brauchst, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich bin so froh, dich zu sehen. Du ... du siehst gut aus. Für mich jedenfalls«, hauchte sie fast unhörbar. Ihre Tränen flossen schneller, als sie sie wegwischen konnte.
    Tanner hörte jedes Wort, das sie sagte. Er roch ihr Haar, erkannte ihre sanfte Berührung. Er wollte rufen, er wollte schreien vor Glück. Zum ersten Mal in dieser Nacht ließ seine Anspannung nach. Elizabeths Gegenwart, ihre Stimme, war die beste Medizin für ihn.
    »O Tanner – wir müssen über so vieles reden. Ich bin einfach nur dankbar, dass du noch lebst. Ich habe ... ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.« Sie setzte sich auf die Bettkante. Seine Hand hielt sie weiterhin fest. »Auf welches Collegeich gehe, ist mir egal – Hauptsache, wir sind zusammen. Und was meine Eltern dazu sagen, ist mir auch egal ... Ich will nie wieder ohne dich sein, Tanner Tillman.«
    Als Elizabeth ihn auf die Wange küsste, bemerkte sie die Tränen, die aus seinen Augenwinkeln quollen. Sie lächelte und küsste ihn erneut. Sie wusste, dass er sie hörte.
    »Ich liebe dich, Tanner.«
    »Ich glaube nicht, dass er Sie hören kann, junge Frau. Wir müssen Sie untersuchen. Lassen Sie ihn ausruhen.« Dr. Sarhan warf einen Blick auf Elizabeths geschwollenen Knöchel. »In ein paar Stunden ist er wach. Dann reden Sie.«
    »Er
kann
mich hören.« Sie sah Tanner ins Gesicht. »Ich weißes.«
    »Tanner, ich muss mich waschen und umziehen. Dann bin ich wieder bei dir. Jetzt wird alles noch viel besser als je zuvor.« Zärtlich küsste sie ihn auf die Wange. Dann flüsterte sie: »Und nächstes Mal bestimme ich, wo wir hinfahren.«
    Elizabeth zog das kleine Stofftier aus der Tasche, das Katy ihr im Truck gegeben hatte. Vorsichtig setzte sie es neben Tanners Kopf und wischte sich noch einmal die Tränen ab. Sie lächelte, küsste ihn erneut und tupfte auch seine Tränen weg. Sie sagten ihr alles, was sie wissen musste.

Sechsundachtzig
    »Und Sie sind nicht verheiratet ... Also – was ist Ihr Problem?« Jake hörte die Frage, die Katy R.C. mit schief gelegtem Kopf stellte. Sie sprach in einem Ton, der nahelegte, dass jede erwachsene Person verheiratet sein sollte. Sie und R.C. teilten sich eine Handvoll M&M’s und führten ganz offensichtlich ein tiefgründiges Gespräch über R.C.s Privatleben. Katy mischte sich gerne in anderer Leute Angelegenheiten.
    »Nein, aber ich habe eine tolle Freundin ... Sie ist ... Wie soll ich sagen? Sie ist eine professionelle Tänzerin und ...« Bevor R.C. weitersprechen konnte, legte Ollie ihm fest die Hand auf die Schulter. Doch R.C. wusste selbst, dass er sich weitere Details besser sparte.
    »Eine Tänzerin ... Uuugh. Ich fand meinen Tanzunterricht ganz grässlich. Und was heißt eigentlich R.C.?«, fragte Katy unschuldig.
    »Na ja ... ähm. Das steht für Ralph Carmelo«, sagte er schüchtern. Eigentlich wollte er ihr das gar nicht sagen.
    »R.C. gefällt mir besser«, antwortete sie sofort. Alle, die sie hören konnten, fingen an zu lachen.
    Nach diesem Gespräch wusste Jake, dass Katy keinen Schaden genommen hatte. Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, dann sah er sich in der Notaufnahme um. All das war Ergebnis seiner Entscheidung, tödliche Gewalt einzusetzen, um sie zu schützen. Die blutigen Bilder der Schießerei vor dem Wohnwagen flackerten vor ihm auf, gefolgt vom
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