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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Autoren: Christine Feehan
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Friedhofsaugen. Augen des Todes. Dieses Bild vermittelte er ihnen absichtlich, denn er wollte, dass sie um ihr Leben bangten. Auf diese Furcht war er jetzt angewiesen. Colonel Higgens wandte den Blick ab, musterte prüfend die Kameras und die Sicherheitsvorrichtungen und beobachtete mit sichtlicher Sorge, wie die
vordere dicke Trennwand aus Glas zur Seite glitt. Obwohl Ryland immer noch hinter massiven Stäben eingesperrt war, fühlte sich Higgens ohne die Trennscheibe eindeutig unwohl, denn er konnte nicht mit Sicherheit sagen, wie weit Rylands Macht inzwischen reichte.
    Ryland wappnete sich gegen die Attacke auf sein Gehör und seine Gefühle. Gegen die Flut von unerwünschten Informationen, die er nicht eindämmen konnte, die Bombardierung mit Gedanken und Empfindungen. Die abscheuliche Schlechtigkeit und die Habgier hinter den Masken dieser Männer, die ihm gegenüberstanden. Sie durften keinesfalls erfahren, wie viel Kraft es ihn kostete, seinen allzu empfänglichen Geist abzuschirmen.
    »Guten Morgen, Captain Miller«, sagte Peter Whitney freundlich. »Wie fühlen Sie sich heute? Konnten Sie überhaupt schlafen?«
    Ryland beobachtete ihn, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken. Ihn reizte der Versuch, Whitneys Barrieren zu durchbrechen, um den wahren Charakter zu entdecken, den die Mauer in Whitneys Innerem schützte. Welche Geheimnisse verbargen sich dort? Der einzige Mensch, den Ryland verstehen und dem er auf den Grund gehen musste, wurde durch eine natürliche oder von Menschen erschaffene Barriere geschützt. Auch keinem der anderen Männer, noch nicht einmal Kaden, war es gelungen, in den Geist des Wissenschaftlers vorzudringen. Whitney war so gut abgeschirmt, dass sie nicht an relevante Daten herankamen, doch die dumpfen Wellen lastenden Schuldbewusstseins wurden immer lautstark übertragen.
    »Nein, ich habe nicht geschlafen, aber ich habe den Verdacht, das wissen Sie bereits.«

    Dr. Whitney nickte. »Keiner von Ihren Männern nimmt die Schlaftabletten. Mir ist aufgefallen, dass auch Sie Ihre Medizin nicht genommen haben. Gibt es dafür einen Grund, Captain Miller?«
    Die chaotischen Emotionen des Grüppchens setzten Ryland jedes Mal wieder heftig zu. Am Anfang hatte es ihn regelmäßig in die Knie gezwungen, weil der Lärm in seinem Kopf so laut und aufdringlich war, dass sein Gehirn sich auflehnte und ihn für seine unnatürlichen Fähigkeiten bestrafte. Mittlerweile besaß er viel mehr Selbstdisziplin. Oh ja, der Schmerz war noch da, wie tausend Messer, die sich in seinen Kopf stießen, sowie sich sein Gehirn eine Blöße gab, doch er verbarg die Qual hinter der Fassade eisiger, bedrohlicher Ruhe. Und er hatte schließlich eine gute Ausbildung genossen. Seine Leute ließen dem Feind gegenüber niemals Schwäche erkennen.
    »Selbsterhaltung ist immer ein guter Grund«, antwortete er und kämpfte gegen die Wogen von Schwäche und Schmerz an, die durch den Ansturm der Gefühle hervorgerufen wurden. Sein Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos, denn sie durften nicht sehen, was es ihn kostete.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte Higgens barsch. »Was unterstellen Sie uns denn diesmal, Miller?«
    Sie hatten die Tür zum Laboratorium offen stehen lassen, was für die sicherheitsorientierte Firma ungewöhnlich war, und jetzt eilte eine Frau herein. »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe; das Treffen hat sich länger hingezogen, als zu erwarten war.«
    Von einem Moment zum anderen ließ die schmerzhafte Attacke von Gedanken und Gefühlen nach und verstummte so weit, dass Ryland wieder normal atmen konnte. Die Linderung kam abrupt und unerwartet. Ryland wandte
der Frau sofort seine Aufmerksamkeit zu und erkannte, dass sie auf irgendeine Weise die heftigeren Gefühle abfing und sie in Schach hielt, fast so, als zöge sie diese Empfindungen magnetisch an. Und sie war nicht nur irgendeine x-beliebige Frau. Sie war so schön, dass es ihm den Atem verschlug. Als er sie ansah, hätte Ryland schwören können, dass der Boden unter seinen Füßen in Bewegung geriet. Er warf einen Blick auf Peter Whitney und stellte fest, dass der Mann seine Reaktionen auf die Anwesenheit der Frau sehr genau beobachtete.
    Im ersten Moment war es Ryland peinlich, dass er dabei ertappt worden war, wie er sie anstarrte. Dann wurde ihm klar, dass Whitney von den übersinnlichen Fähigkeiten der Frau wusste. Sie steigerten Rylands Fähigkeiten und räumten die unbrauchbaren Daten abschweifender Gedanken und Gefühle aus
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