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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Autoren: Christine Feehan
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arbeiten und sich über lange Zeiträume abgeschnitten von der Befehlskette zu bewähren, und dazu kamen dann noch die Loyalitätsfaktoren. Die Liste war endlos, aber erstaunlicherweise haben sich einige Kandidaten gemeldet, die infrage kamen. Das Militär hat an Freiwillige eine spezielle Einladung herausgegeben. Soweit ich weiß, lief es bei der Polizei genauso ab. Das Ziel bestand darin, eine Elitegruppe zusammenzustellen.«
    »Und wie lange ist das her?«
    »Das erste Mal habe ich vor fast vier Jahren von der Idee gehört. Im Labor von Donovans bin ich jetzt seit einem Jahr, aber sämtliche Rekruten, die in die Einheit aufgenommen wurden, darunter also auch ich selbst, haben in einer anderen Anlage gemeinsam trainiert. Soweit ich weiß, wurde dafür gesorgt, dass wir immer zusammen waren. Sie wollten uns zu einer engen Einheit zusammenschweißen. Wir haben uns in Techniken geschult, bei denen es um den Einsatz von übersinnlichen Fähigkeiten im Gefecht ging. Dahinter stand der Gedanke einer schlagkräftigen Kampftruppe, die unbemerkt auftauchen und ebenso unauffällig wieder verschwinden kann. Uns könnte man gegen die Drogenkartelle, Terroristen und sogar eine feindliche Armee einsetzen. Wir sind seit mehr als drei Jahren dabei.«
    »Eine aberwitzige Idee. Und wer hat sich das einfallen lassen?«
    »Ihr Vater. Er hat es sich ausgedacht, die Machthabenden davon überzeugt, dass es durchführbar ist, und mir und dem Rest der Männer eingeredet, so ließe sich die
Welt verbessern.« Ryland Millers Stimme bebte vor Erbitterung.
    »Offenbar ist etwas schiefgegangen.«
    »Habgier. Donovans hat den Vertrag mit der Regierung in der Tasche. Peter Whitney besitzt diese Firma mehr oder weniger. Ich vermute, die ein oder zwei Millionen auf seinem Bankkonto genügen ihm noch nicht.«
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. »Ich bezweifle, dass mein Vater mehr Geld braucht, Captain Miller. Der Betrag, den er alljährlich für wohltätige Zwecke spendet, würde einen Staat ernähren. Sie wissen überhaupt nichts über ihn, und daher schlage ich vor, dass Sie sich erst dann eine Meinung bilden, wenn sämtliche Fakten zusammengetragen sind. Und nur, um das einmal klarzustellen, er hat ein oder zwei Milliarden auf dem Konto, wenn nicht mehr. Diese Firma könnte von heute auf morgen untergehen, und an seinem Lebenswandel würde sich nicht das Geringste ändern.« Sie erhob ihre Stimme nicht, doch sie schwelte vor Glut und Intensität.
    Ryland seufzte. Ihr feuriger Blick war unbeirrt geblieben. »Wir haben keinen Kontakt zu unseren Leuten. Jede Verbindung mit der Außenwelt muss über Ihren Vater oder den Colonel aufgenommen werden. Bei dem, was uns allen zustößt, haben wir kein Mitspracherecht. Einer meiner Männer ist vor zwei Monaten gestorben, und als es darum ging, wie er gestorben ist, hat man uns belogen. Er ist an einer direkten Folge dieses Experiments und an der Steigerung seiner Fähigkeiten gestorben – sein Gehirn konnte die Überbelastung nicht verkraften, den unablässigen Ansturm. Sie haben behauptet, es sei ein Unfall im Einsatz gewesen. Daraufhin hat man uns von der Heeresleitung abgeschnitten und uns voneinander getrennt.
Seit der Zeit sind wir isoliert.« Ryland musterte sie mit finsteren, wütenden Blicken und gab ihr zu verstehen, sie solle es bloß nicht wagen, ihn als Lügner zu bezeichnen. »Und es war nicht der erste Todesfall, aber es wird bei Gott der letzte sein.«
    Lily fuhr sich mit einer Hand durch ihr vollendet frisiertes Haar – das erste echte Anzeichen von Aufgewühltheit. Ihre Geste sorgte dafür, dass sich Haarnadeln auf dem Fußboden verteilten und lange Strähnen wie eine Wolke um ihr Gesicht fielen. Sie schwieg und gab ihrem Gehirn Gelegenheit, diese Information zu verarbeiten, obwohl sie die Anschuldigungen gegen ihren Vater und das, was sie nach sich zogen, entrüstet zurückwies.
    »Wissen Sie genau, was den Tod des Mannes in Ihrer Einheit hervorgerufen hat? Und besteht dieselbe Gefahr für alle Übrigen?« Sie stellte diese Frage mit gesenkter Stimme, so leise, dass er sie fast nur in seinem Kopf zu hören glaubte.
    Ryland antwortete ebenso leise, denn er wollte nicht riskieren, dass die verborgenen Wärter ihr Gespräch belauschten. »Sein Gehirn war allzu empfänglich und wurde von jedem und allem bestürmt, womit er in Kontakt kam. Er konnte nicht mehr abschalten. Wir können als Gruppe gemeinsam zurechtkommen, weil vereinzelte Männer so sind wie Sie. Sie ziehen den Lärm und
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