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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Autoren: Christine Feehan
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Diese Information hat man mir nicht gegeben.« Ihre Stimme war vollkommen neutral, doch es gefiel ihr nicht. Er konnte die Entrüstung spüren, die sie zu unterdrücken versuchte.
    »Ich habe sie schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Sie gestatten uns keine Verständigung.« Er wies auf den Computerbildschirm. »Das ist für Higgens ein nie versiegender Quell der Erbitterung. Ich wette, seine Leute haben versucht, den Code Ihres Vaters zu knacken, und sie haben den Computer sogar benutzt, aber es kann ihnen nicht gelungen sein. Können Sie das wirklich lesen?«
    Sie zögerte kurz, fast unmerklich, doch er nahm die plötzliche Stille in ihr wahr und löste seine Adleraugen nicht von ihrem Gesicht. »Mein Vater hat schon immer Codes verwendet. Ich sehe in mathematischen Mustern, und für mich war es eine Art Spiel, als ich ein kleines Mädchen war. Oft hat er den Code verändert, damit ich
etwas habe, womit ich mich beschäftigen kann. Mein Verstand …« Sie zögerte, als wäge sie ihre Möglichkeiten sorgsam ab. Sie entschied gerade, wie ehrlich sie ihm gegenüber sein sollte. Er wollte die Wahrheit hören und setzte stumm seine Willenskraft ein, um sie dazu zu bringen, dass sie ihm die Wahrheit sagte.
    Lily schwieg noch einen Moment und heftete ihre großen Augen auf ihn. Dann wurde ihr weicher Mund fester. Ihr Kinn hob sich eine winzige Spur, aber er nahm es wahr, da er ihr Gesicht nicht aus den Augen ließ und auf jede Nuance ihres Ausdrucks achtete, und er nahm auch wahr, was es sie kostete, ihm die Wahrheit zu sagen. »Mein Verstand braucht ständig Anregung. Ich weiß nicht, wie ich es sonst erklären könnte. Ohne eine komplexe Aufgabe, mit der ich mich beschäftigen kann, bekomme ich Probleme.«
    Er sah die Qual in ihren Augen aufblitzen, nur flüchtig, aber eindeutig vorhanden. Dr. Peter Whitney war einer der reichsten Männer auf Erden. All dieses Geld mochte seiner Tochter zwar große Zuversicht gegeben haben, aber es änderte nichts an dem Umstand, dass sie eine Anomalie war … eine Anomalie wie er. Und seine Männer. Dazu hatte ihr Vater sie alle gemacht. Jetzt waren sie Schattengänger, die darauf warteten, dass der Tod sie niederstreckte. Und dabei hätten sie eigentlich eine Elitetruppe sein sollen, die ihr Land verteidigte.
    »Jetzt sagen Sie mir mal eines, Lily Whitney. Wenn es sich um einen echten Code handelt, warum kann ihn der Computer dann nicht knacken?« Ryland senkte die Stimme, damit kein Lauscher seine Frage hören konnte, aber er hielt seinen glitzernden Blick weiterhin fest auf sie gerichtet und ließ nicht zu, dass sie die Augen von ihm abwandte.

    Lilys Gesichtsausdruck blieb unverändert. Sie wirkte so heiter wie bisher. Selbst hier im Labor bot sie einen unglaublich eleganten Anblick. Sie schien für ihn so unerreichbar zu sein, dass sich ihm das Herz schmerzhaft zusammenschnürte. »Ich habe gesagt, dass er schon immer Codes verwendet hat. Ich habe nicht gesagt, dass ich aus dem hier schlau werde. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mich damit zu befassen.«
    Ihr Geist hatte sich ihm gegenüber vollständig verschlossen. Daher wusste er, dass sie log. Er zog eine dunkle Augenbraue hoch und sah sie an. »Ach, wirklich. Wenn das so ist, werden Sie wohl Überstunden machen müssen, weil es so aussieht, als sei niemand in der Lage zu entschlüsseln, wie es Ihrem Vater gelungen ist, unsere übersinnlichen Fähigkeiten zu verstärken. Und mit Sicherheit hat keiner eine Ahnung, wie man das wieder wegkriegt.«
    Sie streckte eine Hand aus, anmutig, beinah lässig und ganz natürlich, um sich an der Kante eines Schreibtischs festzuhalten. Die Knöchel ihrer Finger wurden weiß. »Er hat Ihre natürlichen Anlagen verstärkt?« Ihr Verstand begann augenblicklich, diese Information zu drehen und zu wenden wie ein Teilchen eines Puzzles, das sie an der richtigen Stelle einfügen wollte.
    »Er hat Sie tatsächlich ahnungslos hier reingeschickt, ist das wahr?«, fragte Ryland zweifelnd. »Wir wurden aufgefordert, uns speziellen Tests zu unterziehen …«
    Sie hob eine Hand. »Wer wurde aufgefordert, und von wem kam die Aufforderung?«
    »Die meisten meiner Männer kommen aus Spezialeinheiten. Die Männer in den verschiedenen Abteilungen wurden aufgefordert, sich auf übersinnliche Fähigkeiten testen zu lassen. Abgesehen davon mussten auch noch
gewisse andere Kriterien erfüllt werden. Es war eine Frage des Alters, der Dauer und der Art der Gefechtsausbildung, der Fähigkeit, unter großem Druck zu
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