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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)
Autoren: K. C. Schmelz
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Erdboden fallen und legte sich ohne Unterlage in den Staub. Sie blickte hinauf zu den watteartigen Wolkenballen, die am weiten Himmel langsam, ganz langsam dahin zogen. Ihr Atem wurde ruhig und gleichmäßig und bald schon schlief sie tief und fest. Emma vergnügte sich damit, in den wenigen orangefarbenen Blumen, die unter den hohen, tiefgrünen Nadelbäumen wuchsen, nach verbliebenem Tauwasser zu suchen.
    Aaniya schreckte aus dem Schlaf , denn jemand hatte sie gerufen. Blitzschnell setzte sie sich auf. Es wurde ihr schwarz vor den Augen. Als sich ihr Blick wieder normalisierte, sah sie Goran, der neben ihr auf dem Boden saß.
    „Was machst du denn hier?“, fragte sie verdutzt, während sie ihre Armspange richtig herum drehte.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken, ehrlich nicht“, antwortete Goran mit einem schalkhaften Lächeln, das um seine Lippen spielte.
    „Was willst du?“, fragte Aaniya mürrisch. „Bist du extra hinter mir hergelaufen, um mich wieder auszulachen?“
    „Nein, ich habe dich beobachtet“, sagte Goran und wurde ein ganz bisschen rot an den Wangen. Aaniya senkte ihren Blick auf den Boden. Ah, da war ja Emma. Wieso hatte sie sie nicht gewarnt?
    „Tut mir leid“, piepste Emma. „Du hast zu tief geschlafen.“
    Aaniya blickte wieder auf. Goran war nicht mehr rot. Er schien Emma nicht gehört zu haben.
    „Ich habe gesehen, wie du in Richtung Berge davon bist“, erklärte er, „und da …“. - „Meinst du das wirklich ernst mit dem Zauberstein?“
    „Goran, ich weiß, wie blöd sich das für di ch anhören muss, aber es stimmt“, sagte Aaniya ernst. „Ich gehe nach Zudromo und hole dort einen grünen Stein, dessen Kraft unser Land Issilliba vor den Riesenmenschen beschützt.“
    Goran schaute sie forschend an. Aaniya konnte nicht erkennen, ob er ihr glaubte oder ob er nur bestürzt über so viel Unsinn war. Vermutlich hatte er sich noch nicht entschieden, was er von ihrer Geschichte halten sollte. Das nutzte Aaniya aus und begann, Goran die Sache von Anfang an zu schildern. Sie erzählte ihm von Emma, vom Wilden Wald und von Exenia, vom Stein Xeras und von ihrem Vater Kori, der bei Merzoru, einem Grogla, als Diener gehalten wurde. Noch bevor sie ganz am Ende ihres Berichtes angekommen war, wusste Aaniya, dass Goran ihr glaubte. Denn er blickte ehrfürchtig auf Emma, die soeben an ihrem Arm hochkrabbelte.
    Wie erleichternd es war, jemanden zu haben, dem sie das alles erzählen konnte, ohne ausgelacht zu werden. Als Aaniyas letzte Worte verklungen waren, breitete sich tiefes Schweigen um die beiden herum aus.
    „Ich komme mit, Aaniya“, sagte Goran leise, nachdem eine lange Zeit verstrichen war. „Du kannst unmöglich alleine da hinüber gehen.“
    „ Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das so viel Unterschied macht, Goran“, meinte Aaniya sachlich. „Wir sind dann halt zu zweit. Super! Eine Erwachsene und ein Halberwachsener mit einem großen Messer im Gürtel. Aber trotzdem, danke, dass du mir deine Hilfe anbietest. - Hier, ein Geschenk von Exenia.“
    Goran starrte Aaniya an, die ihm lächelnd die selbst gebastelte Amulettkette hinhielt. Vorsichtig nahm er das Geschenk in seine Hände und betrachtete neugierig den schimmernden Tropfen.
    „Diese winzige Perle beinhaltete ein kleines bisschen von Exenias Zauberkraft. Sie wird uns vor den Groglas schützen. Aber nur einmal. Wenn sie aufhört zu leuchten, ist der Schutz aufgebraucht.“
    „Danke“, murmelte Goran und legte sich die Kette um den Hals.
    Aaniya stand auf und klopfte sich den Staub von ihrer Kleidung. „Komm, wir müssen weiter“, forderte sie Goran auf. „Ich möchte so schnell wie möglich meinen Vater wiedersehen.“
    Als sich Goran aufrappelte, fiel ihr Blick auf den großen Rucksack auf seinem Rücken. „Du scheinst ziemlich viele Vorräte mit dir zu tragen“, stellte sie fest.
    „Ja, so ist es“, lachte Goran. „Aber wenn du etwas von meinem Mehl willst, musst du tauschen.“
    „Das hab ich auch nicht anders erwartet“, gab Aaniya schnippisch zurück und marschierte los.
    „Du wirst doch auch irgendetwas dabei haben“, meinte Goran verständnislos und folgte ihr kopfschüttelnd.
    Als Aaniya nun wieder die Sigral-Berge vor sich aufragen sah, erschienen sie ihr schon gar nicht mehr so fürchterlich hoch wie zuvor. Jetzt war sie nicht mehr allein - abgesehen von Emma. Sie hatte einen Kameraden und überdies noch einen ziemlich großen Mehlvorrat zur Verfügung, den Goran schon am Abend
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