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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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sein.
    »Nein,
ich bin gerade erst aufgewacht, und dann hast gleich du angerufen.« Max hielt
sich mit der freien linken Hand die linke Schläfe, um den pochenden Schmerz
darin etwas erträglicher zu machen, aber es half nicht viel. »Ich habe noch
nicht mal meine Blutdrucktabletten dabei. Aspirin sowieso nicht. Was mach ich
nur, wenn die mich hier elendiglich verrecken lassen? Ich könnte einen
Herzanfall bekommen.« Er spürte, wie sein Puls schneller schlug und sich ein
merkwürdig beklemmender Druck auf sein Brustbein legte.
    »So
schnell kriegt man keinen Herzanfall, alter Hypochonder. Du bist doch gut
durchtrainiert. Aber das mit den Blutdrucktabletten ist unverantwortlich. Das
können die nicht machen. Ich ruf gleich mal Franzi an. Der soll herausfinden,
wo du bist und dich da schleunigst rausholen. Okay?«
    »Das
wäre furchtbar lieb von dir. Ich wollte ihn gerade schon selbst anrufen. Mir
geht es gar nicht gut.« Max stöhnte wie ein sehr, sehr alter Mann.
    »Aber
so viel hast du gestern doch gar nicht getrunken. Merkwürdig«, meinte sie noch
nachdenklich.
    »Keine
Ahnung.«
    »Ich
melde mich später wieder. Mach dir keine Sorgen. Irgendwie hole ich dich da
raus.« Sie sprach jetzt schnell und entschlossen.
    »Danke,
Moni. Bis dann.«
    »Bis
dann.«
    »Genau.«
Max legte auf und schloss stöhnend die Augen. Moment mal, kam es ihm in den
Sinn. Da ist doch was gewesen, beim Nachhausegehen. Jetzt erinnere ich mich
daran. Ein paar Beine auf dem Boden. Richtig. Ich bin drübergestolpert. Genau,
eine tote Frau war das, mit roten Haaren. Jetzt weiß ich es wieder. Und dann
waren da diese beiden Rambo-Polizisten, die mich mit der Waffe bedroht haben.
Aber was war dann? Herrschaftszeiten noch mal, wie bin ich bloß hier
reingekommen? Haben die mich etwa mitgenommen? Schaut ganz so aus. Meinen die
am Ende, dass ich die Rothaarige umgebracht habe? Habe ich? Verdammte Scheiße,
warum kann ich mich bloß an nichts erinnern.
    Eine
halbe Stunde später näherten sich Schritte. Dann drehte sich ein Schlüssel im
Türschloss und jemand öffnete.
    »Na, du
alte Rauschkugel. Ausgeschlafen?« Franz’ Blick schwankte zwischen Mitgefühl und
leiser Überheblichkeit.
    »Franzi?
Wo bin ich, verdammt noch mal? Und wieso hat man mich eingesperrt?« Max
richtete sich ruckartig auf. Er sah seinen Freund, der frisch rasiert in einem
hellen Sommeranzug aus kräftigem Leinen vor ihm stand, fragend an.
    »Ich
habe dich eingesperrt. Zu deiner eigenen Sicherheit. Du hast zu randalieren
angefangen, als ich dir gesagt habe, dass du dich auf die Pritsche legen
sollst. Du warst ja mehr als hackedicht.«
    »Hat
Moni dich angerufen?«
    »Hat
sie. Und sie hat mir auch gesagt, dass du beim Griechen gar nicht so viel
getrunken hättest. Gut, dass ich dir gestern Nacht gleich noch von unserem
Doktor habe Blut abnehmen lassen, nachdem ich dich so gut es ging abgewaschen
habe. Wer weiß. Vielleicht hat dir ja jemand K.-o.-Tropfen ins Bier geschüttet
oder so was. Das können wir dann auf jeden Fall nachweisen.«
    »So,
so. Kann man das?« Max war stinksauer. Sein bester Freund sperrte ihn ein.
Selbst in seinen schlimmsten Alpträumen hätte er sich so etwas nicht ausmalen
können. Sauerei. Absolute Riesensauerei, fluchte er inwendig vor sich hin. »Und
was passiert jetzt?«
    »Wie
meinst du das?« Franz zog erstaunt die Brauen hoch.
    »Was
machen wir?«
    »Nichts.
Wir gehen in mein Büro, und du versuchst dich an gestern Abend zu erinnern.
Weißt du noch, dass ich dich hergebracht habe?«
    »Keine
Ahnung.«
    »Weißt
du von deiner Kotzerei in meinem Auto?«
    »Null.«
    »Und
das von der Toten? Weißt du das noch?«
    »Ich
habe da nur so eine dunkle Ahnung. Ich bin über ihre Beine gestolpert, glaube
ich. Irgend so was.«
    »Lass
uns gehen. Ich habe auch Aspirin im Schreibtisch. Okay?«
    »Na gut,
Franzi. Gehen wir.« Da bin ich ja gespannt, was Franzi von mir wissen will,
dachte Max. Meint er etwa, ich hätte etwas mit dem Tod der Rothaarigen zu tun?
Das meint er doch nicht wirklich? Oder? Stöhnend erhob er sich von seiner
harten Schlafunterlage und schlurfte hinter seinem alten Freund und Exkollegen
auf die Tür zu. Der Schweiß brach ihm dabei aus. Ganz bestimmt hatte ihn jemand
vergiftet. So schlecht war er nach dem Griechen noch nie beieinander gewesen.
Sein Handy musizierte.
    »Max?
Hat Franz dich rausgeholt?« Monika klang besorgt.
    »Ja,
Moni, alles klar. Danke. Wir gehen gerade in sein Büro. Und dann wird sich die
ganze Geschichte
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