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Irrtum!: 50 Mal Geschichte richtiggestellt

Irrtum!: 50 Mal Geschichte richtiggestellt

Titel: Irrtum!: 50 Mal Geschichte richtiggestellt
Autoren: Bernd Ingmar Gutberlet
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11. September sind Legion, wurden in zahlreichen Büchern und Pamphleten ausgebreitet und von der Medienberichterstattung verzückt ausgewaidet; zahllose Websites und Internetforen widmen sich ihnen – seltener mehr und häufiger weniger seriös. Viele der zahllosen, weltweit veröffentlichten Bücher zur »Wahrheit« hinter den Anschlägen wurden Bestseller. Zum in den USA beliebten Spiel, Staat und Regierung zu demontieren, kam neben der Masse von rund um den Globus produzierten Verschwörungstheorien eine Welle von Erklärungsversuchen aus der arabischen Welt, die im Fokus der Frontstellung »Islam gegen den Westen« ebenso die US-Regierung im Visier haben. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, auf alle herumschwirrenden Theorien erschöpfend einzugehen, aber andererseits darf das Ereignis Nine-Eleven als reich sprudelnde Quelle von Irrtümern, Legenden und Mythen um ein historisches Ereignis nicht fehlen.
    In einer einzigartigen Attacke, die die Vereinigten Staaten bis ins Mark erschütterte und oft als epochemachend bezeichnet wird, gelang ein von langer Hand geplantes Unternehmen: Im Auftrag des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida unter Osama bin Laden ließen sich mehrere Männer zu Piloten ausbilden, reisten Anfang September 2001 unerkannt in die USA ein und entführten am Morgen des 11. September vier Passagiermaschinen. Zwei davon steuerten sie in New York in die Zwillingstürme des World Trade Center, ein weiteres ins US-Verteidigungsministerium in Washington, während das vierte nach einem Gegenangriff der Bordpassagiere über Pennsylvania abstürzte. Fast 3000 Menschen starben, darunter alle Flugzeuginsassen inklusive der Hijacker, rund 2000 Angestellte der Firmen, die im World Trade Center Büros unterhielten, sowie mehr als 400 Feuerwehrmänner, Polizisten und Einsatzkräfte. Während die Schäden im Pentagon vergleichsweise gering waren, stürzten die Zwillingstürme des World Trade Center ein. Zu den Anschlägen bekannte sich al-Qaida.
    Die Theorien zu den Hintergründen des 11. September wucherten ab dem Moment, als Millionen Fernsehzuschauer weltweit, aufgeschreckt von Eilmeldungen, dem Einschlag der zweiten Maschine in das World Trade Center atemlos und entsetzt live zusahen, gefolgt von Milliarden Menschen, die die endlosen Wiederholungen in den Stunden, Tagen und Wochen danach schauten. Noch heute weiß ein erklecklicher Teil der Weltbevölkerung, wo und wie er von dem Anschlag erfuhr. Wochenlang beherrschte das Thema die Berichterstattung, und die politischen Folgen bestimmen die Weltlage bis heute. Als direkte Reaktion rief die NATO zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Bündnisfall aus, die Anschläge wurden als militärischer Angriff auf den Verbündeten USA angesehen. Die Regierung der Vereinigten Staaten verkündete den »Krieg gegen den Terror« und vertrieb das islamistische Taliban-Regime aus Afghanistan, weil es die Auslieferung bin Ladens verweigerte, und fand 2003 damit in Zusammenhang stehende Gründe für den zweiten Irakkrieg zum Sturz Saddam Husseins. Bin Laden und al-Qaida waren für Jahre in aller Munde, und als der Kopf der Terrororganisation knapp zehn Jahre später gefasst und getötet wurde, erhielt das Thema erneut große Aufmerksamkeit.
    Schon weil die weltpolitischen Auswirkungen bis heute andauern und immer wieder Kritik an der Antiterror-Strategie der US-Regierung geübt wird, haben Theorien zum 11. September bis heute Konjunktur. Ein anderer Grund dafür ist die Entwicklung des Internets, das zu dieser Zeit zunehmend interaktiver wurde, sodass sich die selbst ernannten Wahrheitsjünger vortrefflich vernetzen und austauschen sowie ihre Ergebnisse verlinken konnten. Viele Amateurfilme wurden produziert und im Internet veröffentlicht, als deren bekanntester und einflussreichster Loose Change gilt. Darin konstruierte der 22-jährige Dylan Avery aus dem Bundesstaat New York eine riesige Verschwörung hinter den Anschlägen.
    Es waren nicht nur die Größenordnung des Weltereignisses, die zu Spekulationen einlud, sondern auch die vielen Fragen, die sogleich auftauchten. Warum reagierte Präsident Bush so ruhig, als er vom Anschlag erfuhr? Weshalb ignorierten US-Behörden die Warnungen vor einem bevorstehenden Terrorangriff? Wieso stürzte Flug 93 über Pennsylvania ab? Wie konnten die Zwillingstürme so schnell und außerdem in sich zusammenstürzen? Und wieso kollabierte auch ein Gebäude, das von den Türmen einhundert Meter entfernt stand? Wie
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