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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
Autoren: Tony Iommi
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(„Ach, das ist in Ordnung. Das wird schon reichen.“) spornten wir uns an („Komm, das können wir besser!“).
    Die persönliche Nähe und Freundschaft erleichterte das Songwriting. Wir fühlten uns bei der Arbeit wohl.
    Die Aufnahme von The Devil You Know ging dementsprechend schnell über die Bühne. In L.A. hatten wir schon die Vorproduktion durchgezogen. Nach dem Songwriting übte die Band die Songs und nahm sie auf. Nach einer kurzen Pause ging es in die Rockfield Studios in Monmouth in Wales, wo wir das komplette Album innerhalb von drei statt der angedachten fünf Wochen einspielten. In der Lage zu sein, die Songs zu schreiben und die meisten Basic Tracks live aufzunehmen, war großartig. Doch was wäre eine Studio-Session ohne einen Musiker, dem man einen Streich spielt? Diesmal bot sich Vinny als optimaler Kandidat an. Es war November und verdammt kalt, doch Vinny spielte so hart, dass seine Haare nach jedem Take klitschnass waren. Deshalb platzierte er einen Föhn neben dem Schlagzeug, um sich in den Pausen seine Mähne zu trocknen. Doch das Ding machte schlapp. Mein Techniker Mike konnte den Föhn problemlos reparieren und gab ihm das Teil nach einem Testdurchlauf zurück. Während einer Pause konnte ich mich nicht beherrschen und füllte Puder in den Föhn. In der nächsten Pause packte sich Vinny den Föhn und – Puuuuuf – saß da an Stelle eines schwarzhaarigen Drummers mit einem schwarzen T-Shirt eine weiße Geistergestalt auf dem Schlagzeughocker. Darüber musste selbst Vinny lachen.
    In der richtigen Besetzung kann ein Album sehr schnell eingespielt werden. Eigentlich gab es keinen Grund, warum wir nicht alles an einem Tag aufnahmen. Wir hatten die Songs bei den Proben sogar mehrmals täglich durchgespielt. Doch meist wird das Denken von bestimmten Erfahrungen beherrscht. Man nimmt sich also einen Track pro Tag vor. Doch dann wollte ich oft noch ein Gitarren-Overdub ausprobieren oder Ronnie hatte die Idee für eine zusätzliche Gesangslinie – und schon arbeitet man einige Tage an der Nummer. Drei Wochen waren insgesamt gesehen eine akzeptable Zeit. Mit so einer Arbeitsweise hätte ich mir in der Vergangenheit eine Menge Geld sparen können, doch leider funktioniert das nicht mit allen Musikern. Nur bei der passenden Bandchemie lässt sich das umsetzen.
    The Devil You Know erschien im April 2009. Man kann tatsächlich den Spaß und die Inspiration hören, die den Aufnahmeprozess begleiteten. Die CD wurde mit unglaublich guten Kritiken überschüttet, einige Journalisten bezeichneten das Werk als „das beste Metal-Album des Jahres“. Sogar in den USA stieg es auf den achten Platz der Billboard -Charts ein. Ich kämpfte mich nun schon seit 40 Jahren durch die rauen Gewässer des Musikgeschäfts, doch The Devil You Know war ein ganz besonderes Highlight, und ich konnte es kaum erwarten, auf Tour zu gehen und die Musik mit einer tollen Show zu präsentieren.
    Wir starteten in Südamerika vor riesigen Zuschauermengen, die uns bei jeder Nummer begeistert abfeierten. Die europäischen Sommerfestivals liefen optimal. Speziell Wacken war großartig, denn das Festival wurde hervorragend organisiert und das Publikum begrüßte uns enthusiastisch. Wir schnitten den Auftritt für die DVD Neon Nights – Live At Wacken mit, die im November 2010 auf den Markt kam. Mit dem Auftritt war ich zufrieden und ich bin mehr als glücklich, dass wir uns zum Dreh entschlossen hatten, denn wie sich herausstellte, sollte es Ronnies letzte gefilmte Show sein.
    Als abschließenden Gig auf dieser Seite des Atlantiks spielten wir das Sonisphere Festival in Knebworth. Als wir die Bühne betraten, schüttete es wie aus Eimern, doch direkt nach dem Konzert hörte es auf. Merkwürdig, oder? Die Show kam jedenfalls gut an.
    In den USA traten wir im August mit Coheed und Cambria im Vorprogramm auf. Am 29. des Monats spielten wir den letzten Gig der Tour im House of Blues in Atlantic City, New Jersey. Ich wunderte mich, warum wir dort auftraten, denn der Laden ist wirklich klein. Doch die Veranstalter sahen es als gemütlichen Ausklang einer Tour, die wir am liebsten bis in alle Ewigkeit weitergespielt hätten.
    Doch es war das Ende.
    Im House of Blues hatten wir unseren letzten Auftritt.

88: Abschied von Dio
    Während der letzten Tour plagten Ronnie gesundheitliche Schwierigkeiten, von denen er aber nur mir etwas verriet. Einige Male beklagte er sich: „Ich habe Magenprobleme und muss dauernd aufs Klo und Säurehemmer
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