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Irgendwas mit - Kindern

Irgendwas mit - Kindern

Titel: Irgendwas mit - Kindern
Autoren: Susanne Pavlovic
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gemacht und wurden in ihrer seelischen Entwicklung nachhaltig gestört. Das SOS-Dorf soll ihnen die Möglichkeit geben, wieder Vertrauen in andere Menschen zu fassen und die zuverlässige Zuwendung einer Vertrauensperson zu erleben.
    Oft nehmen die Kinder dieses Angebot nicht gerade mit offenen Armen auf: Für viele ist das Dorf nur eine weitere Station, die SOS-Eltern nur weitere namenlose Betreuer, von denen sie in letzter Zeit schon zu viele hatten. Solche Kinder müssen von den SOS-Eltern behutsam „aufgetaut“ werden.
    Eine SOS-Familie bleibt wie eine leibliche Familie zusammen, bis die Kinder aus dem Haus gehen.
    W O ? SOS-Kinderdörfer gibt es in 133 Ländern der Erde. Als Weltenbummlerin machen Sie sich aber bitte keine Hoffnung auf einen Arbeitsplatz in Ghana oder Taiwan: Die ausländischen Hilfsprojekte werden ausschließlich vor Ort koordiniert und mit einheimischen Mitarbeiterinnen besetzt. SOS ist es wichtig, keinen „Kulturexport“ zu betreiben und die Kinder innerhalb ihrer vertrauten Kultur, Sprache und Riten aufwachsen zu lassen.
    In Deutschland gibt es relativ flächendeckend SOS-Hilfseinrichtungen.
    W ER ? Die Arbeit als SOS-Kinderdorfmutter/vater bietet eine meiner Ansicht nach einzigartige Verbindung von Berufs- und Privatleben. Zum einen sind die Eltern eben Eltern, die Essen kochen, staubsaugen und dafür sorgen, dass die Kinder ihre Zimmer aufräumen und Hausaufgaben machen. Sie lesen vor, trösten, backen Weihnachtsplätzchen und erklären zum hundertsten Mal, warum man im Garten kein Pony halten kann. Gleichzeitig sind sie aber äußerst kompetente Pädagogen, die seelisch beeinträchtigte Kinder behutsam zurück ins Leben holen und die auch wissen, wie mit schwierigem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen umzugehen ist. Außerdem müssen sie der nicht ganz einfachen Lebenssituation einer „Patchwork“-Geschwistergruppe gerecht werden.
    Als SOS-Mutter befinden Sie sich in einem geregelten Angestelltenverhältnis mit freien Tagen und Urlaubsanspruch, was Ihnen ermöglicht, auch Zeit außerhalb des Dorfes zu verbringen. Als „reguläre“ Angestellte werden Sie sich trotzdem nicht fühlen, denn als Mutter, so die eigene Erfahrung, ist man einfach immer im Dienst. Eine totale Hingabe an diese Tätigkeit ist also Grundvoraussetzung, ebenso die Bereitschaft, sich langfristig an den Arbeits- und Lebensplatz zu binden, denn ein Wechsel innerhalb einer Familie ist nicht vorgesehen und auch nicht erwünscht. SOS-Eltern zu werden ist also etwas für Überzeugungstäter. Bevorzugt werden Bewerber, die bereits etwas Lebenserfahrung mitbringen und evtl. schon eine Ausbildung,auch fachfremd, gemacht haben. Die Bewerber sollten wissen, worauf sie sich einlassen, und die Tragweite ihrer Entscheidung absehen können.
    Der etwaige Lebenspartner sitzt natürlich mit im Boot. Er/sie kann zwar einem Beruf außerhalb des Dorfes nachgehen, wird aber mit im Kinderhaus wohnen und die gleichen Aufgaben übernehmen wie ein berufstätiger Elternteil, der abends zur Familie nach Hause kommt. Eine gefestigte Paarbeziehung ist die Grundlage für ein solches Engagement.
    W IE ? SOS-Kinderdorfmutter ist also nicht unbedingt etwas, das Sie gleich nach der Schule anstreben sollten. Bessere Voraussetzungen haben Sie, wenn Sie Ihre Ausbildung in einer anderen Einrichtung absolvieren und erst ein wenig Berufserfahrung sammeln. Auch bezüglich Ihrer eigenen Familienplanung sollten Sie zumindest genaue Vorstellungen haben, wenn nicht schon die ersten Schritte gegangen sind.
    SOS-Eltern, die aus anderen Berufen kommen, erhalten berufsbegleitend eine Teilzeitausbildung zur Erzieherin mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung.
    Ansonsten ist der Zugang recht einfach: Sie bewerben sich bei SOS-Kinderdorf e.V. mit Ihren ganz individuellen Fähigkeiten und Voraussetzungen – und Sie überzeugen. Was dann wiederum nicht ganz so einfach ist – aber wenn Sie für diese Aufgabe brennen, haben Sie gute Chancen, dass ein Funke überspringt.

Sonderpädagoge/in
    Hier begegnen wir mal wieder einem Sammelbegriff. Oft werden hier auch die Lehrerinnen an sonderpädagogischen Einrichtungen erfasst. Nachdem ich Ihnen die ja schon im Abschnitt über den Lehrberuf vorgestellt habe, befassen wir uns hier mit den restlichen Tätigkeitsfeldern außerhalb der Schule.
    W AS ? Als Sonderpädagogin betreuen Sie in jedem Fall Menschen mit Handicap. Das müssen nicht automatisch Kinder und Jugendliche sein, Sie haben aber die Möglichkeit, während
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