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Irgendwas mit - Kindern

Irgendwas mit - Kindern

Titel: Irgendwas mit - Kindern
Autoren: Susanne Pavlovic
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? Das Wo ist beinahe genauso unübersichtlich wie das Was, denn die Arbeitsumgebung richtet sich nach der Art der Maßnahme, in der Sie eingesetzt sind.
    Als Arbeitgeber kommen zwei Hauptgruppen in Frage: privatwirtschaftliche und konfessionelle Träger einerseits und Städte bzw. Gemeinden andererseits. Zu ersteren gehören Organisationen wie die Caritas (kirchlich) oder Pro Familia (nicht-kirchlich). Bei Städten und Gemeinden arbeiten Sie z.B. als Mitarbeiterin im Jugendamt oder in einer städtischen Bildungseinrichtung.
    Bei der Finanzierung Ihrer Arbeitsstelle spielt aber auch der Staat eine Rolle. Viele sozialpädagogische „Maßnahmen“ (also: Projekte) arbeiten nicht kostendeckend bzw. sind nicht dazu angelegt, Geld in die Kassen zu bringen. Der Staat, in manchen Fällen auch die EU, hilft dem Träger (also Ihrem Arbeitgeber) bei der Finanzierung, indem er Gelder für die Maßnahme zur Verfügung stellt – von denen dann unter anderem Ihr Arbeitsplatz finanziert wird. Eine feine Sache, die allerdings einen Haken hat: Zumeist werden diese Gelder nur für einen bestimmten Zeitraum bewilligt – und der findet sich dann als Befristung auf Ihrem Arbeitsvertrag wieder. Ob die Finanzierung weiterläuft, und damit Ihr Job, entscheidet sich meist kurzfristig. Nichts für schwache Nerven also.
    Es gibt auch unbefristete Arbeitsstellen. Dann zumeist in Einrichtungen wie Ämtern oder Beratungsstellen, die sich aus anderen Töpfen finanzieren. Die Arbeit mit Kindern findet allerdings überwiegend im Feld der staatlichfinanzierten Maßnahmen statt und bringt daher eine gewisse Arbeitsplatzunsicherheit mit sich.
    W ER ? Ein Studium der Sozialpädagogik kommt für Sie in Frage, wenn Sie sich für die theoretischen Hintergründe Ihrer Arbeit ebenso interessieren wie für die praktische Umsetzung. Eine gewisse Toleranz sollten Sie auch juristischen Themen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen gegenüber aufbringen, denn die werden Ihnen ebenfalls vermittelt (Stichwort: Sozialgesetzbücher).
    Sie sollten außerdem an Ihrer künftigen Aufgabe nicht nur die Sonnensondern auch die Schattenseiten sehen. Neben dem beglückenden Gefühl, etwas zu bewegen und Menschen zu helfen, müssen Sie vielerorts mit Nacht- und Wochenendarbeit klarkommen, mit der Einsicht, manchmal einfach nicht helfen zu können und mit der oben beschriebenen Unsicherheit Ihres Arbeitsplatzes.
    Auch meine ich festzustellen, dass sich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren der „konfessionelle Umgangston“ verschärft hat. Genügte es in den Neunzigerjahren noch, beim Einstellungsgespräch zu versichern, man sei natürlich mit den ethischen Zielen der katholischen Kirche einverstanden, so wird heute in den Stellenanzeigen immer öfter explizit die Kirchenzugehörigkeit gefordert. Das kann sich für Sie, falls Sie nicht katholisch sind, zum Nachteil auswachsen, denn viele große Sozialträger sind nun mal an die katholische Kirche angegliedert.
    W IE ? Je nach dem, ob Sie Sozialpädagogik an der Fachhochschule oder der Universität studieren wollen, benötigen Sie ein Fachabitur oder die Allgemeine Hochschulreife. Ein guter Notenschnitt ist von Vorteil, denn das Studienfach ist begehrt und deshalb vielerorts mit einem Numerus Clausus belegt. Beide Studienarten führen zum Abschluss des Bachelor of Arts, der den alten Diplomstudiengang ablöst.
    In beiden Fällen dauert das Bachelor-Studium sechs bis acht Semester; wer den Master machen will, hängt nochmal vier Semester dran.
    Und wer sich nun fragt, welches nun die Unterschiede zwischen einem Uni- und einem FH-Studium sind... nun, der stellt eine intelligente Frage... nächste Frage bitte?
    Vor der „Bachelorisierung“ ließ sich über den Daumen gepeilt sagen, dass an der Fachhochschule praxisnäher und berufsorientierter ausgebildet wurde, während an der Uni naturgemäß das wissenschaftliche Arbeiten stärker im Mittelpunkt stand. Zum Teil ist das heute auch noch so.
    Nachdem aber kein qualitativer Unterschied zwischen einem Uni-Bachelor und einem FH-Bachelor besteht, verwischen sich die Schwerpunkte zunehmend. Der einzige feststellbare Unterschied liegt nach wie vor bei den Voraussetzungen für eine Zulassung: Haben Sie „nur“ ein Fachabitur, dürfen Sie auch „nur“ an der FH studieren.

Interview mit einer Sozialpädagogin
    Die Autorin Susanne Pavlovic im Gespräch mit Stefanie Buld
    Chapeau Claque („Schapoh Klakk“, französisch für Klappzylinder) ist ein freier Träger im Bereich der
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