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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter
Autoren: Jason Atum
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beendete.
    »Ich glaube, ich bin viel zu locker mit euch umgesprungen, und das habe ich nun davon«, sagte der Major gähnend und legte sich auf sein Feldbett. »Ich werde mich jetzt eine Runde aufs Ohr hauen. Sorge dafür, dass die anderen sich auch ein wenig ausruhen, und leg dich danach selbst hin.«
    »Okay, Sir. Schlaf gut, mein Freund«, sagte Baker und verließ das Zelt.
     
    Südöstlich von Al-Khidr
    Expeditionscamp/Irak
    [40 Stunden, 46 Minuten]
     
    »Sahib, Sahib«, rief einer der Arbeiter und stürmte atemlos in das Versorgungszelt, in dem Dr. Jonathan Blanchard und Prof. Mortymer Hall momentan zum Frühstück beisammensaßen.
    »Was ist denn los, Murali?«, fragte Hall.
     
    »Sahib, wir haben ein Loch gefunden. Ein tiefes Loch, dass dort gestern noch nicht war und wir glauben am Grund einen Körper entdeckt zu haben«, erwiderte der Arbeiter, nachdem er sich wenige Sekunden gesammelt hatte, um wieder zu Atem zu kommen.
    »Ein Loch?«, wiederholte Jonathan und blickte dabei Mortymer an.
    Ohne auch nur einen Augenblick nachzudenken, sprangen die beiden auf und folgten Murali zur besagten Unglücksstelle.
    Fassungslos blickte Dr. Blanchard in das Loch vor sich. Sein Durchmesser maß gute zweieinhalb Meter, und der Boden war bei der Dunkelheit mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Wie konnte eine Öffnung mit diesen Ausmaßen so lange keinem aufgefallen sein? Sie konnte doch nicht einfach über Nacht entstanden sein, nicht ohne die nötigen Gerätschaften. War dies womöglich der Zugang? Mortymer riss Jonathan aus seinen Gedanken.
    »Hat von euch jemand eine Taschenlampe?«
    Jonathan griff an seinen Gürtel, kniete sich an den Rand des Loches und leuchtete die Öffnung hinab.
    »Das müssen gute dreißig bis vierzig Meter sein. Aber die Männer haben recht, da unten liegt einer. Ich kann jedoch nicht erkennen, wer es ist. Wir müssen da runter«, sagte er.
    Jonathan sah Mortymer an, der seinen Blick entgeistert erwiderte.
    »Haben wir überhaupt eine Leiter, die so lang ist?«, wandte der Professor ein.
    »Selbst wenn nicht, schnüren wir einfach mehrere Leitern zusammen, oder wir nehmen Seile.«
     
    Jonathan begab sich wieder auf die Füße und blickte in die Runde der starr dastehenden Arbeiter. »Also worauf wartet ihr noch? An die Arbeit. Lasst uns den armen Teufel da wieder raufholen.«
    Kurze Zeit später hatten die Männer es tatsächlich geschafft, mehrere Leitern so aneinanderzuschnüren, dass man auf den Grund des Loches hinabsteigen konnte. Dennoch beschlossen sie, zur Sicherheit immer nur einen nach dem anderen hinunterklettern zu lassen und jeden mit einem Seil zu sichern. Jonathan ließ es sich nicht nehmen, der Erste zu sein.
    Je weiter er nach unten stieg, desto gewaltiger wurde der Durchmesser der Röhre. Ein kurzer Blick nach oben offenbarte ihm, dass ihre Form der einer Flasche glich. Nun erschien es ihm noch unwahrscheinlicher, dass etwas derartig Enormes noch nie jemandem aufgefallen sein sollte. Wie oft waren in den letzten Jahren Tiefenmessungen vorgenommen worden? – Es war undenkbar, dass das hier unentdeckt geblieben war. Nachdem er den Grund des Loches erreichte, vergewisserte Jonathan sich zuerst, ob der verdrehte, reglose Leib auch tatsächlich keinen Puls mehr hatte. Wie erwartet, konnte er nur noch den Tod des Mannes feststellen, als auch schon Murali neben ihm stand.
    »Kennst du den Mann?«, sagte Jonathan zu Murali und sah ihn dabei fragend an. Für ihn war es kein Vergehen, nach einer Woche die Namen seiner Ausgrabungshelfer nicht auswendig zu wissen.
    Murali nickte.
    »Ja, ich kenne ihn. Sein Name Kaan.«
    »Ich hatte bereits damit gerechnet, dass es bei dieser Exkursion Verletzte geben würde. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich einer der Arbeiter in einem unachtsamen Moment eine Spitzhacke in einen Fuß oder ins Bein rammt. Doch wer rechnet schon mit so was? Das ist wirklich schrecklich!«
    Jonathan wandte sich wieder Murali zu, nachdem er auf seine Weise Abschied von dem ihm unbekannten Mann genommen hatte.
    »Kannst du dich um alle Formalitäten kümmern? Besondere Begräbnisrituale und seine Familie benachrichtigen.«
    »Ja, Sahib. Kaan war Muslime, ich aber bin Hindu. Ich wissen nicht, was bei Muslime Tradition ist, doch ich werde mich kümmern. Eine Sache weiss ich allerdings, alle Muslime werden heute nicht mehr arbeiten, um Kaan die letzte Ehre zu erweisen.«
    Jona nickte.
    »Ich verstehe. Auf einen Tag Stillstand mehr oder weniger kommt es auch nicht
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