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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff
Autoren: John Ringo
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eine Selbstverständlichkeit wie der Tod –, schob ein weiteres Magazin 20-mm-Granaten in sein AIW und machte wieder einmal den Versuch, mit der Brigade Verbindung zu bekommen. »Echo Drei Fünf, hier Pappa Eins Sechs, Ende.« Keine Antwort. Er zog einen Stahlspiegel aus der Schenkeltasche und hielt ihn in die Höhe, um das Schlachtfeld sehen zu können. Dann schüttelte er müde den Kopf, steckte den Spiegel weg und lud eine Granate durch.
    Langsam ging er in die Hocke und atmete tief durch. Dann schoss er mit einem Ruck in die Höhe und feuerte ein paar Granaten auf eine Anzahl Normale ab, die so aussahen, als würden sie gleich angreifen.
    Wenn ihre Gottkönige getötet wurden, pflegten die Normalen im Allgemeinen noch eine Salve um des Ruhmes willen abzugeben und dann wegzurennen. Aber einige von ihnen waren etwas aggressiver als die anderen. Diese Gruppe hier war nicht abgehauen, sie feuerte noch recht wirksam in die Gegend und war insgesamt ziemlich lästig. Da die meisten seiner Leute mit der Munition sparten und auch im Augenblick damit beschäftigt waren, ihre Wunden zu versorgen und sich auf die nächste schwere Angriffswelle vorzubereiten, hatten sie keine Zeit, den Gegner unter Druck zu setzen. Das wäre Jenkins’ Aufgabe gewesen, aber der hatte bereits vor einer Stunde den Löffel abgegeben. Und deshalb jagte der Kompaniechef eine weitere Salve zu den dämlichen Zentauren hinüber, ließ sich dann wieder in sein Schützenloch fallen und holte das nächste Magazin heraus. Und dann dasselbe noch mal. Über ihm peitschte eine Salve von Flechettes auf den Erdwall, der sein Schützenloch umgab, verstummte dann aber gleich wieder. Posleen-Normale waren so dämlich, dass es, seit man sie kannte, überhaupt keinen Spaß mehr machte, irgendwelche ethnische Witze über andere Nationalitäten zu reißen.
    »Echo Drei Fünf, hier Pappa Eins Sechs«, flüsterte er ins Mikrofon. »Wir stehen unter schwerem Beschuss. Schätze den Gegner mindestens auf Regimentsstärke. Brauchen Verstärkung. Ende.« Seine Kompanie war gut; nach der langen Zeit musste sie das einfach sein. Aber wenn man zehn zu eins in der Minderzahl war, dann war das ein wenig heftig, wenn man keine vorbereiteten Verteidigungsanlagen besaß. Verdammt, zehn zu eins gegen die Posleen mit vorbereiteten Verteidigungsanlagen war immer noch ziemlich viel. Was sie brauchten, war ein Betonwall oder wenigstens einer aus Gebäudeschutt – dazu ein Graben mit spitzen Punji-Stäben. Und nicht eine Kompanie am Arsch der Welt, die nicht einmal genug Zeit gehabt hatte, sich einzugraben. Keine Minen, keine Claymores, kein Stacheldraht und, Teufel noch mal, keinerlei Unterstützung!
    Im Funkgerät knisterte es. »Pappa Eins Sechs, hier Echo Drei Fünf, effektiv.« In dem Augenblick wusste Captain Thomas, dass er erledigt war. Wenn der Brigadekommandant sich meldete, konnte das nur bedeuten, dass die Kacke jetzt wirklich am Dampfen war.
    »Situation verstanden. Das zweite Platoon der Einsacht-undneunzig ist bei dem Versuch, Ihnen zu Hilfe zu kommen, in einen Hinterhalt geraten. Wir haben mindestens noch ein Regiment, das sich im hinteren Bereich der Brigade unkoordi-niert bewegt.«
    Eine kurze Pause trat ein; Thomas schloss die Augen und machte sich klar, was das zu bedeuten hatte. Wenn sich im ungesicherten hinteren Bereich der Brigade über zweitausend Posleen herumtrieben, hatten die nicht die leiseste Chance, Verstärkung für ihn und seine Leute abzuzweigen.
    »Ihre Rückzugsroute ist nicht passierbar, Captain. Dort wimmelt es von Posleen.« Wieder eine Pause. Das Seufzen am anderen Ende war trotz einer Funkverbindung, die wesentliche Frequenzen abschnitt, deutlich zu hören. »Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass Sie Ihre Stellung halten. Wenn wir genügend Zeit haben, kommen wir klar. Aber wenn jetzt ein weiteres Oolt’ondar durchbricht, könnte es sein, dass die ganze Frontausbuchtung beim Teufel ist.« Wieder eine Pause, während der Colonel am anderen Ende der Funkverbindung versuchte, sich noch etwas einfallen zu lassen.
    Captain Thomas dachte darüber nach, wie es wohl sein musste, am anderen Ende dieser Leitung zu stehen. Der Brigadekommandeur war ebenso lang wie Thomas hier auf Bar-whon V und sie kannten einander gut; der Kommandeur war es gewesen, der Thomas seine Streifen als Lieutenant und später als Captain angesteckt hatte. Und jetzt hockte er in der taktischen Einsatzzentrale, starrte sein Funkgerät an und erklärte einem seiner
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