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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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doch.«
    »Oh, ja. Ich habe Abenteurerblut.« Minkas schnupperte an dem Bündel und fühlte sich fast berauscht von den vielfältigen Aromen. »Ich bringe das nach oben und denke ein bisschen nach. Vielen Dank für die Anregung und die Kräuter.«
    »Gern geschehen.«
    »Du bist ein wirklich knuffiges Orimoni, mein Herz«, sagte er und sie grinste. Er winkte ihr zu und lief zum Aufzug zurück. Wirklich, dieses Mädchen hatte die faszinierenden, dunklen Augen eines Orimoni, eines der flauschigen, aber nicht ganz ungefährlichen Tiere, die es auf Ennon gab. Er war sich ziemlich sicher, dass er nichts dagegen haben würde, dieses dunkeläugige Orimoni mit dem wundervoll glänzenden braunen Haar wiederzusehen. Nur zu dumm, dass er sie nicht nach ihrem Namen gefragt hatte.
     
    Minkas blieb an diesem Abend lange in der Küche. Nur das kleine Licht am Cocinomaten brannte. Er verspürte ständig Angst, jemand könnte ihn bemerken und hereinkommen. Dann hätte dieser Jemand gesehen, wie der berühmte Maître hilflos zwischen dem Ausdruck eines Rezepts und den Zutaten hin und her lief und auch nach mehreren beherzten Versuchen nur jämmerliche, blasse, zusammengefallene oder verbrannte Ergebnisse vorzuweisen hatte. Ein Geruch nach allzu dunkel geratenem Gebäck waberte durch den großen Raum.
    Ihm war überaus mulmig zumute, als er die Aufreihung seiner Kunstwerke abschritt. Er spielte ein wenig am Küchencomputer herum und fand lange Anweisungen zur Herstellung von Büffets und schließlich Bilder. Mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen betrachtete er, was andere Köche vor ihm auf die kaiserlichen Tische gebracht hatten: Wunder, aus aufgetürmten Cremes, Schnitten, in der Form von Raumschiffen, Puddings, die das Reichswappen darstellten, Platten mit Leckereien, die zusammen einen Plan des Palastes ergaben … getrüffeltes Geflügel, ein ganzer Meerwels, drei Meter lang und in dieser stolzen Pracht hereingetragen. Beim Tranchieren erschienen im Bauch des großen Fisches Hunderte kleinerer, die filetiert und serviert wurden …
    Minkas wischte sich die schweißnasse Stirn. So ging das nicht weiter.
    Er fuhr mit dem Lift in die vierte Etage hinauf und drückte den Summer an Adrians Tür. Adrian brauchte fast eine Minute, bis er öffnete, wahrscheinlich, weil die Suite so unglaublich groß war.
    »Was ist?«, fragte er und ließ ihn eintreten. Offensichtlich hatte er noch nicht geschlafen. Er trug Hemd und Hose und seine Augen sahen hellwach aus. Zum Glück!
    Minkas warf sich in einen Sessel und lud all seine Frustration, seine Wut, seine Ängste vor Adrian ab, sein Entsetzen beim Anblick der üppigen Arrangements … »Die wissen längst, dass ich kein Koch bin. Die amüsieren sich nur irgendwie über uns. Das wird ein dickes Ende geben, ganz sicher.« Er strich über den schönen weichen Tiffany-Samt und fühlte sich elend und leer.
    Adrian brachte ihm einen Gin-Flip aus der Hausbar und legte sich wieder in den Schwingsessel. Rezepte flatterten zu Boden. Er wippte auf und ab. »Wie ist deine Suite?«
    »Toll«, knurrte Minkas. »Aber was hat das damit zu tun?«
    »Viel. Vielleicht möchtest du deine tolle Suite ja noch ein Weilchen genießen. Ich für meinen Teil habe nicht vor, jetzt wegzulaufen. Mann! Endlich habe ich einen richtigen Job. Nicht immer diese Sachen, die ein paar Tage laufen und dann bekommst du nicht mal dein Geld. Keine Liftschächte putzen, keine Raumschiffe desinfizieren, keine Kurierdienste, wo sie dir bei Ablieferung eine Laserpistole an die Stirn drücken.«
    »Wenn die uns auf die Schliche kommen, kostet es uns garantiert den Hals.«
    »Dann können wir immer noch abhauen. Außerdem malst du das alles viel zu schwarz. Wahrscheinlich werfen sie uns einfach raus.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.« Minkas erzählte von seinem seltsamen abendlichen Besucher auf der Terrasse. »Wir werden in eine Verschwörung hineingezogen.«
    Adrians Sessel schwang stärker. »So?«
    »Was soll das heißen?«, fauchte Minkas.
    »Das war mir doch vom ersten Augenblick an klar, nachdem wir erst mal kapiert hatten, wo wir sind. Jeder ist hier in Sachen verwickelt. Wir haben die Wahl, uns verwickeln zu lassen oder selbst ein bisschen mit zu wickeln.«
    »Bist du total durchgedreht? Wie willst du mitmischen, wenn du nicht mal weißt, worum es geht?«
    »Das ist doch nicht schwer zu verstehen. Die einen wollen Kaiser Thanaton stürzen, umbringen oder was weiß ich. Die anderen halten ihm die Stange.
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