Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
Dazwischen gibt es Leute, die ihr Fähnchen drehen, wie es gerade passt.«
    »Und was wäre da dein Vorschlag?«, erkundigte sich Minkas.
    »Ganz einfach. Wir unterstützen den Kaiser, denn Macht bleibt Macht. Am Ende setzt er sich durch, weil er mehr Leute hat, weil er Spione hat und weil er Bewaffnete hat. Vielleicht werden wir sogar belohnt.«
    »Du bist ein Idiot!« Minkas stand auf. Das Glas stellte er auf den Teppich und ging zur Tür.
    »Ich bin kein Idiot«, rief ihm Adrian nach. »Ich werde das hier auskosten! Jede Sekunde! Wusstest du, dass ich kochen kann?«
    »Wusste ich nicht und glaube ich auch noch nicht«, sagte Minkas und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
     
    Gegen elf Uhr begab sich Minkas in Richtung Küche. Bereits im Gang duftete es köstlich nach Backwerk. Rasch schlüpfte er durch die Tür.
    »Ausgeschlafen?«, neckte ihn Adrian.
    Minkas betrachtete die beiden großen Blechkuchen, die auf dem Trockengitter standen. Ein süßer Geruch mischte sich mit den Backaromen und schwebte durch den Raum. Sein kleines Team musste bereits seit Stunden am Werkeln sein.
    »Kirschstreusel, Maître«, erklärte Adrian mit eindeutig falscher Unterwürfigkeit. »Mit heißer Aprikosenmarmelade verziert. Findet das Eure Zustimmung?«
    Minkas ging weiter. Neben dem Streuselkuchen waren acht Förmchen zum Auskühlen abgestellt worden.
    »Schokoladenpasteten, Meister.«
    Minkas betrachtete seinen Assistenten aus schmalen Augen. »Ist das alles?«
    »Nein, Maître.« Adrian zeigte ihm eine bestürzend große Menge Hefeteig. »Sie wird sich noch verdoppeln. Das hier werden kleine Plätzchen, die wir später mit Marmelade zusammensetzen. Und Padrin versucht sich an der Herstellung von Blätterteig. Mille foille , Tausend Blätter.« Adrian lächelte maliziös. »Ich hoffe, es ist Euch recht, Meister, dass ich dem Jungen die Chance gebe, diese Kunst von Grund auf zu erlernen. Ausrollen und immer wieder Ausrollen. Ich habe ihm nicht erlaubt, es die Maschine machen zu lassen.«
    »Gesunde Einstellung.« Minkas hätte nun doch beinahe gelacht. Er klopfte Padrin auf die Schulter. »Wacker, wacker, mein Sohn! Ohne Schweiß kein Preis!«
    Padrin warf sich mit noch mehr Eifer über das Nudelholz.
    »Das wird mal ein wahrer Koch«, sagte Adrian, nachdem sich Minkas mit ihm außer Hörweite zurückgezogen hatte. »Ein zähes, kluges Bürschchen. Ich lege ihm das Rezept hin und der holt sich methodisch alles zusammen, rapp-zapp hast du Schokoladenpasteten. Ich dachte, der Blätterteig wäre genau die richtige Herausforderung für ihn.«
    Minkas nickte. Er sah sich in der Küche um. Seine Küche . Ihm lief ein Schauder über den Rücken und er hätte nicht sagen können, ob es Unbehagen oder Abenteuerlust war, was dieses Kribbeln entlang der Wirbelsäule auslöste. »Alles gut und schön. Aber ich habe dir doch erzählt, was die hier so aufzufahren pflegen. Was machen wir da mit einem lumpigen Blechkuchen und ein paar kleinen, unscheinbaren Dingern? Wir brauchen riesige Torten, auf denen prächtige Feuerwerke abbrennen, oder vielleicht einen Kuchen, der wie der Palast aussieht.«
    »Brauchen wir das? Ich glaube nicht. Das kennen die doch schon in- und auswendig. Padrin hat mir erzählt, was sie sagen. Maître ist ein Wilder, einer der provoziert. Sparsamer Stil. Ungewöhnliche Geschmackserlebnisse.« Adrian grinste. »Die fanden es unheimlich spannend, ein Gemüse zu essen, das sonst den Leuten in den armen Vierteln die Vitaminversorgung sichern soll. Wenn wir dem Kaiser jetzt brennende Torten vorsetzen, ist er vielleicht enttäuscht.«
    »Von brennend habe ich nichts gesagt«, murrte Minkas. »Aber wenn du meinst, versuchen wir es eben mit Hausmannskost. Mehr als köpfen kann man uns nicht.«
     
    *
     
    Rial verneigte sich vor der kaiserlichen Familie. Er war äußerst zufrieden mit sich. Mit großer Geste wies er auf die drei kleinen, schmucklosen Tische. »Die Kreationen des Maître D’ete. Um dem Geist der Präsentation entgegenzukommen, empfehle ich, dass sich Majestät und Hoheiten vom Büffet bedienen. Ich habe eigens Steingutgeschirr kommen lassen, das den rustikalen Charakter unterstreichen dürfte, und der Kaffeemeister hat sich für einen aromatischen, aber nicht zu starken Kaffee entschieden, der von Hand aufgebrüht wurde. Dazu steht Schlagsahne in Steingutkannen bereit.«
    Prinz Anel stand sofort auf. Seine Mutter tadelte ihn leise, aber er schüttelte ihre Hand ab. »Ich dachte, so funktioniert das. Meint Ihr,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher